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Zweiter Bericht der Staatsregierung zur sozialen Lage in Bayern ...

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Suizidrate <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> seit Jahren etwas über dem Bundesdurchschnitt.<br />

Die Gründe dafür s<strong>in</strong>d nicht bekannt. Im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Gesundheits<strong>in</strong>itiative „Gesund.Leben.<br />

<strong>Bayern</strong>.“ wird daher auch vor diesem H<strong>in</strong>tergrund e<strong>in</strong><br />

Schwerpunkt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Prävention psychischer Störungen<br />

gesetzt werden. Mit Blick auf die Suizidprävention können<br />

dabei auch Erfahrungen aus dem „Bündnis gegen<br />

Depression“ aufgegriffen werden, das ursprünglich als<br />

Modell <strong>in</strong> Nürnberg entwickelt wurde und <strong>in</strong>zwischen<br />

europaweite Aktivitäten aufweisen kann.<br />

<strong>Bayern</strong> wird sich mit <strong>der</strong> erreichten, im Bundesvergleich<br />

günstigen gesundheitlichen <strong>Lage</strong> se<strong>in</strong>er Bevölkerung<br />

nicht zufrieden geben. Der Ausbau <strong>der</strong> Prävention wird<br />

im Rahmen verfügbarer Haushaltsmittel weiter vorangetrieben.<br />

Dazu wird die Gesundheits<strong>in</strong>itiative „Gesund.<br />

Leben.<strong>Bayern</strong>.“ durch weitere Schwerpunkte, z. B. im<br />

Bereich <strong>der</strong> psychischen Gesundheit sowie <strong>der</strong> Gesundheit<br />

im Alter ergänzt. In <strong>der</strong> arbeitsweltbezogenen<br />

Prävention wird weiterh<strong>in</strong> OHRIS (Occupational<br />

Health- and Risk-Managementsystem) <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong><br />

kle<strong>in</strong>en und mittelgroßen Unternehmen vom Freistaat<br />

geför<strong>der</strong>t. Weiterh<strong>in</strong> wird die bayerische Gewerbeaufsicht<br />

durch fachliche Begleitung <strong>der</strong> Unternehmen dafür<br />

sorgen, dass die Arbeitsplätze sowohl den Ansprüchen<br />

<strong>der</strong> Beschäftigten auf angemessene Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />

als auch den wirtschaftlichen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

gerecht werden. Im Rahmen <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>samen<br />

deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) wird neben<br />

an<strong>der</strong>em die Prävention von psychischen Fehlbelastungen,<br />

Muskel-Skelett- und Hauterkrankungen <strong>in</strong>tensiviert.<br />

Das hohe Niveau <strong>der</strong> ärztlichen Versorgung wird<br />

aufrechterhalten. Dabei wird beson<strong>der</strong>s darauf zu achten<br />

se<strong>in</strong>, dass dies auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fläche weiterh<strong>in</strong> sichergestellt<br />

werden kann. Beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

werden künftig die gesundheitlichen Folgen des demografischen<br />

Wandels sowie des Klimawandels darstellen.<br />

E<strong>in</strong>zelne Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

Die gesetzliche Grundlage für die Gesundheitsberichterstattung<br />

bildet Art. 10 des Gesundheitsdienst- und<br />

Verbraucherschutzgesetzes vom 01.08.2003. Dort ist<br />

allen Ebenen des öffentlichen Gesundheitsdienstes <strong>in</strong><br />

<strong>Bayern</strong> die Gesundheitsberichterstattung als Pflichtaufgabe<br />

vorgegeben. Im Rahmen <strong>der</strong> Gesundheitsberichterstattung<br />

wurden auch e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> Themen, die <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

nachstehenden wissenschaftlichen Analyse angesprochen<br />

werden, bereits e<strong>in</strong>gehen<strong>der</strong> untersucht. Dazu gehören<br />

z. B. die Lebenserwartung mit den wichtigsten Todesursachen<br />

(Gesundheitsmonitor 3/2006), die Gesundheit<br />

<strong>der</strong> Beschäftigten (Gesundheitsmonitor 3/2005), das<br />

Unfallgeschehen <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> (Gesundheitsmonitor<br />

1/2008), die Risikofaktoren Übergewicht, Rauchen und<br />

Alkoholkonsum (Gesundheitsmonitore 2/2004, 1/2005,<br />

2/2005) sowie die psychische Gesundheit (Gesundheitsmonitor<br />

1/2007). Aufgrund <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Bedeutung<br />

<strong>der</strong> regionalen Unterschiede bei <strong>der</strong> Lebenserwartung,<br />

die auch von den Medien wie<strong>der</strong>holt thematisiert wurden,<br />

wurde das Bayerische Landesamt für Gesundheit<br />

und Lebensmittelsicherheit (LGL) beauftragt, diese Problematik<br />

vertieft zu untersuchen. Dazu liegen Forschungsberichte<br />

über die regionalen Sterblichkeitsunterschiede<br />

sowie über e<strong>in</strong>e im Anschluss daran durchgeführte Befragung<br />

zum Gesundheitsverhalten vor. Beide <strong>Bericht</strong>e<br />

s<strong>in</strong>d auf <strong>der</strong> Internetseite des LGL abrufbar. 1 Es zeigte<br />

sich, dass tatsächlich bei wichtigen verhaltensbed<strong>in</strong>gten<br />

E<strong>in</strong>flussfaktoren auf die Lebenserwartung wie Übergewicht<br />

o<strong>der</strong> Bluthochdruck sowie bei gesundheitlichen<br />

Verhaltensweisen wie z. B. die sportliche Aktivität die<br />

gleichen regionalen Unterschiede festzustellen s<strong>in</strong>d wie<br />

bei <strong>der</strong> Lebenserwartung selbst, so dass e<strong>in</strong> Kausalzusammenhang<br />

nahe liegt.<br />

Durch die kont<strong>in</strong>uierliche Gesundheitsberichterstattung<br />

des LGL und die seit zehn Jahren bestehende bevölkerungsbezogene<br />

Krebsregistrierung kann die gesundheitliche<br />

Situation <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> im H<strong>in</strong>blick<br />

auf wichtige Eckdaten beobachtet werden. Daran lassen<br />

sich im Bedarfsfall auch weitergehende wissenschaftliche<br />

Studien zu e<strong>in</strong>zelnen Fragen anschließen. Mit dem<br />

Aufbau des bayerischen Gesundheits<strong>in</strong>dikatorensatzes,<br />

<strong>der</strong> über die Internetseite des LGL auch für die Öffentlichkeit<br />

verfügbar ist, werden Informationen <strong>zur</strong> Gesundheit,<br />

zum Gesundheitsverhalten und zu Gesundheitsdeterm<strong>in</strong>anten<br />

auch im zeitlichen Verlauf vorgehalten.<br />

Gesundheitspolitische Weichenstellungen erfolgen<br />

somit auf soli<strong>der</strong> statistischer Basis und werden z. B.<br />

auch durch E<strong>in</strong>beziehung des Landesgesundheitsrates<br />

und durch Bürgerbefragungen (z. B. Bürgergutachten)<br />

gestützt und den jeweiligen Erfor<strong>der</strong>nissen angepasst.<br />

So werden wichtige Ursachen für Volkskrankheiten wie<br />

z. B. Bewegungsmangel durch beispielhafte Präventionsprojekte<br />

<strong>der</strong> Gesundheits<strong>in</strong>itiative „Gesund.Leben.<strong>Bayern</strong>.“<br />

<strong>in</strong> geeigneten Sett<strong>in</strong>gs und Zielgruppen so früh wie<br />

möglich angegangen.<br />

1 <br />

www.lgl.bayern.de/publikationen<br />

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