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Zweiter Bericht der Staatsregierung zur sozialen Lage in Bayern ...

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lichkeit, frühzeitig Familie und Erwerbstätigkeit zu vere<strong>in</strong>baren.<br />

Dies verbessert <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Chancen<br />

von Frauen e<strong>in</strong>e eigenständige Existenzsicherung aufzubauen<br />

(zu näheren E<strong>in</strong>zelheiten zum Ausbau <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuungsangebote<br />

vgl. Kapitel 3).<br />

Projekt „Familienbewusste Arbeitswelt – Betriebliche<br />

Beratung“<br />

Um die Erwerbsbeteiligung von Frauen zu erhöhen und<br />

Männern e<strong>in</strong>e stärkere Beteiligung an Familienaufgaben<br />

zu ermöglichen, ist es zudem dr<strong>in</strong>gend notwendig, die<br />

Arbeitswelt für Frauen und Männer familienfreundlicher<br />

zu gestalten. Deshalb wurde von <strong>der</strong> <strong>Staatsregierung</strong><br />

zusammen mit <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>igung <strong>der</strong> Bayerischen Wirtschaft<br />

das bundesweit beispielgebende Projekt „Familienbewusste<br />

Arbeitswelt – Betriebliche Beratung“<br />

<strong>in</strong>itiiert und von 2002 bis 2006 durchgeführt. Durch e<strong>in</strong>e<br />

betriebsorientierte Beratung von kle<strong>in</strong>en und mittleren<br />

Unternehmen wurden maßgeschnei<strong>der</strong>te Konzepte für<br />

e<strong>in</strong>e effiziente und familienbewusste Arbeitswelt erstellt<br />

und e<strong>in</strong>e bessere Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Erwerbstätigkeit<br />

<strong>in</strong> die betriebliche Praxis umgesetzt. Der große<br />

Stellenwert und Erfolg dieser Art <strong>der</strong> Beratung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

bayerischen Wirtschaft lässt sich daran ersehen, dass<br />

<strong>der</strong> Bayerische Unternehmensverband Metall und Elektro<br />

sowie <strong>der</strong> Verband <strong>der</strong> Bayerischen Metall- und Elektro-<br />

Industrie geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong> vergleichbares Beratungsprojekt<br />

für große Unternehmen aufgelegt haben.<br />

Projekt „effizient familienbewusst führen! – Führungs<strong>in</strong>strumente<br />

zukunftsfähig gestalten“<br />

Die Führungskräfte spielen bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung von familienfreundlichen<br />

Maßnahmen <strong>in</strong> den Unternehmen<br />

e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle. Deshalb startete im Mai 2008<br />

das Projekt „effizient familienbewusst führen! – Führungs<strong>in</strong>strumente<br />

zukunftsfähig gestalten“ als Nachfolger<br />

des Projekts „Familienbewusste Arbeitswelt – Betriebliche<br />

Beratung“. Im neuen Projekt werden zusammen<br />

mit Führungskräften aus bayerischen Unternehmen<br />

Instrumente entwickelt, die dazu beitragen, im<br />

Spannungsfeld zwischen Beschäftigten- und Unternehmens<strong>in</strong>teressen<br />

e<strong>in</strong>e effiziente und familienbewusste<br />

Führungsarbeit zu leisten. Ab Mai 2009 startet die Internet-Plattform<br />

dieses Projekts für Führungskräfte,<br />

auf <strong>der</strong> ganz konkrete Situationen aus Unternehmen<br />

o<strong>der</strong> auch Problemfälle beschrieben und anschließend<br />

praxiserprobte Lösungen vorgeschlagen werden.<br />

Berufliche Orientierung, Beratung und Qualifizierung<br />

Um Frauen im Erwerbsleben, beson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>barkeit<br />

von Familie und Erwerbstätigkeit, <strong>der</strong> Existenzgründung<br />

und dem Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>stieg nach e<strong>in</strong>er Familienphase<br />

zu unterstützen, för<strong>der</strong>t die Bayerische<br />

<strong>Staatsregierung</strong> auch die beruflichen Orientierungssem<strong>in</strong>are<br />

„Neuer Start“ sowie berufliche Qualifizierungsmaßnahmen<br />

für Berufsrückkehrer<strong>in</strong>nen und langzeitarbeitslose<br />

Frauen. Zudem werden e<strong>in</strong>e Vielzahl von Beratungs-<br />

und Mentor<strong>in</strong>gangeboten unterhalten, wie z. B.<br />

die acht aus dem Europäischen Sozialfonds f<strong>in</strong>anzierten<br />

Beratungsstellen, die Frauen auf ihrem beruflichen<br />

Weg begleiten.<br />

Partnermonate beim Elterngeld<br />

Eltern sollen sich frei entscheiden können, ob sie sich<br />

ausschließlich <strong>der</strong> Erwerbstätigkeit o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Familie<br />

widmen o<strong>der</strong> Familie und Erwerbstätigkeit mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

vere<strong>in</strong>baren wollen. Insbeson<strong>der</strong>e sollen auch Väter<br />

motiviert und <strong>in</strong> die <strong>Lage</strong> versetzt werden, die Chancen<br />

e<strong>in</strong>er partnerschaftlichen Aufteilung <strong>der</strong> Familienarbeit<br />

stärker zu nutzen. Positiv zu bewerten ist die erhebliche<br />

Verhaltensän<strong>der</strong>ung seit E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> Partnermonate<br />

beim Elterngeld. Der gestiegene Anteil <strong>der</strong> Väter bei den<br />

Elterngeldanträgen, <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> <strong>in</strong>zwischen bei 16 Prozent<br />

liegt, markiert e<strong>in</strong>e Trendwende.<br />

Gesundheit<br />

Die deutlichen Unterschiede zwischen Frauen und Männern<br />

im Bereich Gesundheit, wie z. B. die höhere Lebenserwartung<br />

<strong>der</strong> Frauen, das unterschiedliche Gesundheitsbewusstse<strong>in</strong>,<br />

die stärkere Nutzung <strong>der</strong> Angebote <strong>zur</strong><br />

gesundheitlichen Vorsorge durch Frauen, das gesundheitsriskantere<br />

Verhalten <strong>der</strong> Männer sowie das höhere<br />

Belastungs- und Unfallrisiko von Männern im Arbeitsleben,<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>zwischen fester Bestandteil <strong>der</strong> Forschung<br />

und werden fortlaufend beobachtet. Um passgenaue<br />

gesundheitspolitische Strategien entwickeln zu können,<br />

wurde <strong>der</strong> geschlechterdifferenzierte Ansatz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesundheitsberichterstattung<br />

fest etabliert. Frauen- und<br />

geschlechtsspezifische Gesundheitsthemen wurden<br />

auch im Forum Frauengesundheit bearbeitet. Dazu<br />

wurden bis Mitte 2007 öffentlichkeitswirksame E<strong>in</strong>zelveranstaltungen,<br />

z. B. zu den Themen „Osteoporose“,<br />

„Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen“<br />

o<strong>der</strong> „Schönheitschirurgie“ durchgeführt. Auch zukünftig<br />

werden bei <strong>der</strong> Entwicklung und Umsetzung<br />

von Konzepten <strong>zur</strong> Prävention, wie z. B. die Gesund-<br />

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