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Zweiter Bericht der Staatsregierung zur sozialen Lage in Bayern ...

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SITUATIONSANALYSE: 1. E<strong>in</strong>kommens- und Vermögensverhältnisse,<br />

Armut und Reichtum<br />

Haushalte mit e<strong>in</strong>er Frau als Haupte<strong>in</strong>kommensbezieher<strong>in</strong><br />

verfügen mit 41,9 Prozent erheblich seltener über<br />

Immobilienvermögen als Haushalte mit männlichem<br />

Haupte<strong>in</strong>kommensbezieher (66,0 %). Hierzu trägt auch<br />

die Struktur <strong>der</strong> zwei Teilgruppen bei. So s<strong>in</strong>d 65,7<br />

Prozent <strong>der</strong> Haushalte mit e<strong>in</strong>er Frau als Haupte<strong>in</strong>kommensbezieher<strong>in</strong><br />

Haushalte alle<strong>in</strong>leben<strong>der</strong> Frauen – <strong>der</strong><br />

entsprechende Anteil bei den Männern beträgt 19,1<br />

Prozent – und sowohl alle<strong>in</strong>lebende Männer als auch<br />

alle<strong>in</strong>lebende Frauen besitzen mit 36,8 bzw. 35,1 Prozent<br />

verhältnismäßig selten Immobilien. 10 Prozent <strong>der</strong><br />

Haushalte mit e<strong>in</strong>er Haupte<strong>in</strong>kommensbezieher<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d<br />

darüber h<strong>in</strong>aus Alle<strong>in</strong>erziehenden-Haushalte, während<br />

dieser Anteil bei den männlichen Haupte<strong>in</strong>kommensbeziehern<br />

nur 0,2 Prozent ausmacht.<br />

Der Anteil <strong>der</strong> Haushalte mit Immobilienbesitz steigt<br />

tendenziell mit zunehmen<strong>der</strong> beruflicher Qualifikation<br />

<strong>der</strong> Haupte<strong>in</strong>kommensbeziehenden, wobei die Quote<br />

bei (Fach-)Hochschulabsolvent<strong>in</strong>nen und -absolventen<br />

allerd<strong>in</strong>gs ger<strong>in</strong>gfügig niedriger liegt als bei Absolvent<strong>in</strong>nen<br />

und Absolventen mit Meister- o<strong>der</strong> Fachschulabschluss.<br />

Haushalte mit arbeitslosen o<strong>der</strong> sonstigen nichterwerbstätigen<br />

Haupte<strong>in</strong>kommensbeziehenden verfügen<br />

mit 28,6 bzw. 21,6 Prozent am seltensten über Immobilien.<br />

An <strong>der</strong> Spitze des Immobilienbesitzes liegen mit 96,5<br />

Prozent Haushalte, <strong>der</strong>en Haupte<strong>in</strong>kommensbeziehende<br />

Landwirt<strong>in</strong>nen bzw. Landwirte s<strong>in</strong>d, gefolgt von<br />

Pensionär<strong>in</strong>nen bzw. Pensionären, Beamt<strong>in</strong>nen bzw.<br />

Beamten und Selbstständigen mit jeweils über 70<br />

Prozent. Haushalte, <strong>in</strong> denen Rentner<strong>in</strong>nen bzw. Rentner,<br />

Angestellte o<strong>der</strong> Arbeiter<strong>in</strong>nen bzw. Arbeiter den<br />

größten Teil zum Haushaltse<strong>in</strong>kommen beitragen, liegen<br />

mit 52,1 sowie 58,3 und 64,4 Prozent im Mittelfeld.<br />

E<strong>in</strong>kommensschwächere Haushaltsgruppen verfügen<br />

sehr viel seltener über Immobilien als Gruppen mit<br />

e<strong>in</strong>em relativ hohen E<strong>in</strong>kommen. Ebenso besteht e<strong>in</strong><br />

Zusammenhang zwischen dem E<strong>in</strong>kommen und dem<br />

Vorhandense<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es positiven Nettovermögens. Während<br />

im unteren E<strong>in</strong>kommensdezil nur 77,4 Prozent <strong>der</strong><br />

Haushalte e<strong>in</strong> positives Nettogeldvermögen besitzen,<br />

s<strong>in</strong>d es im obersten Dezil 97,6 Prozent.<br />

Die Höhe des durchschnittlichen Vermögens über alle<br />

Haushalte unterscheidet sich beim Geld- und beim<br />

Gesamtvermögen nicht allzu sehr von dem Durchschnitt<br />

über die Haushalte mit Besitz <strong>der</strong> jeweiligen Vermögensart<br />

(vgl. Darstellung 1.47 im Anhang). Dies hängt<br />

damit zusammen, dass die meisten Haushalte – und<br />

sei es auch nur <strong>in</strong> sehr ger<strong>in</strong>gem Umfang – über<br />

Geldvermögen verfügen. An<strong>der</strong>s sieht dies beim<br />

Immobilienvermögen aus. Je nach Anteil des Immobilienbesitzes<br />

<strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen soziodemografischen<br />

Gruppen ist <strong>der</strong> Durchschnitt über die Haushalte, die<br />

über Immobilienbesitz verfügen, z. T. erheblich höher<br />

als <strong>der</strong> Durchschnitt über alle Haushalte.<br />

Betrachtet man <strong>in</strong> allen soziodemografischen Gruppen<br />

nur diejenigen, die über das jeweilige Vermögen ver -<br />

fügen, so zeigt sich, dass Gruppen, die seltener über<br />

Vermögen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Immobilienvermögen, verfügen,<br />

auch ger<strong>in</strong>gere Durchschnittsvermögen aufweisen.<br />

Dabei ist das Nettoimmobilienvermögen<br />

generell höher als das Nettogeldvermögen, <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong><br />

im Durchschnitt um den Faktor 4.<br />

Das Nettovermögen von Paarhaushalten mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n ist<br />

2,7mal so hoch wie das von Alle<strong>in</strong>erziehenden-Haushalten.<br />

Haushalte, <strong>der</strong>en Haupte<strong>in</strong>kommensbeziehende<br />

Landwirt<strong>in</strong> bzw. Landwirt s<strong>in</strong>d, besitzen mit über<br />

427.000 Euro das höchste Durchschnittsvermögen. Bei<br />

arbeitslosen und sonstigen nichterwerbstätigen<br />

Haupte<strong>in</strong>kommensbeziehenden ist das Durchschnittsvermögen<br />

mit knapp 100.000 Euro am niedrigsten und<br />

liegt weit unter dem Durchschnitt aller bayerischen<br />

Haushalte mit Vermögen (rund 200.000 €).<br />

E<strong>in</strong> Befund fällt beson<strong>der</strong>s aus dem Rahmen. Haushalte<br />

im untersten E<strong>in</strong>kommensdezil mit Immobilienvermögen<br />

haben e<strong>in</strong> durchschnittliches Nettoimmobilienvermögen,<br />

das etwa dem des 8. E<strong>in</strong>kommensdezils entspricht.<br />

Grund hierfür könnte e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Gruppe von<br />

Haushalten mit niedrigem E<strong>in</strong>kommen, aber hohen<br />

Nettovermögen se<strong>in</strong>. So gehören 14,5 Prozent <strong>der</strong><br />

Haushalte aus dem untersten E<strong>in</strong>kommensdezil zu<br />

e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> drei oberen Vermögensdezile und verfügen<br />

damit über e<strong>in</strong> Nettovermögen von m<strong>in</strong>destens 239.500<br />

Euro. 5,5 Prozent <strong>der</strong> Haushalte im ersten E<strong>in</strong>kommensdezil<br />

besitzen sogar e<strong>in</strong> Nettovermögen von mehr als<br />

468.400 Euro (vgl. Darstellung 1.48 im Anhang). Hierbei<br />

könnte es sich u. a. um Haushalte handeln, die ihr<br />

Vermögen zunächst bis auf den Freibetrag abschmelzen<br />

müssen, bevor sie Leistungen <strong>der</strong> Grundsicherung gem.<br />

SGB II o<strong>der</strong> SGB XII erhalten.<br />

1.4.3 Vermögensverteilung<br />

Der folgende Abschnitt beschreibt die Verteilung <strong>der</strong><br />

Nettovermögenssumme auf die Haushalte <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>.<br />

Haushalte mit fehlenden Angaben <strong>zur</strong> Höhe von Ver-<br />

150

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