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Zweiter Bericht der Staatsregierung zur sozialen Lage in Bayern ...

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Drittel <strong>der</strong> Bevölkerung fühlen sich durch Lärm belästigt.<br />

Neben Schlaf- und E<strong>in</strong>schlafproblemen br<strong>in</strong>gt vor allem<br />

lang e<strong>in</strong>wirken<strong>der</strong> und übermäßiger Lärm gesundheitliche<br />

Folgen wie etwa Bluthochdruck und e<strong>in</strong> erhöhtes Herz<strong>in</strong>farktrisiko<br />

mit sich. Dabei ist <strong>der</strong> Straßenverkehr die Hauptlärmquelle,<br />

die von <strong>der</strong> Bevölkerung als störend empfunden<br />

wird (ebenda: 111 f.). Auch hier ergibt sich aber wie<br />

bei den Luftschadstoffen e<strong>in</strong> kontroverses Bild h<strong>in</strong>sichtlich<br />

<strong>der</strong> Sozialgradienten (vgl. Bolte/Kohlhuber 2008).<br />

Im Gesundheitsbericht des Bundes (vgl. RKI 2006a: 92f.)<br />

wird die Schadstoffbelastung <strong>der</strong> deutschen Bevölkerung<br />

durch Nahrung, Atemluft o<strong>der</strong> direkten Kontakt als niedrig<br />

e<strong>in</strong>gestuft. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d nach E<strong>in</strong>schätzung des RKI die<br />

gesundheitlichen Auswirkungen <strong>der</strong> heute verwendeten<br />

chemischen Substanzen nur unzulänglich erforscht.<br />

Diabetes, Bluthochdruck, Osteoporose o<strong>der</strong> Darmerkrankungen.<br />

In Darstellung 5.28 werden die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bayerischen<br />

Verzehrsstudie II (vgl. Himmerich 2006) ermittelten<br />

Nährstoffdurchschnittswerte relativ zu den DACH-<br />

Referenzwerten 14 <strong>in</strong> Prozentwerten angegeben. Dabei<br />

bedeutet e<strong>in</strong>e relative Zufuhr von 100 Prozent, dass e<strong>in</strong>e<br />

Person soviel Nährstoffe zu sich nimmt, wie die Referenzwerte<br />

empfehlen. Werte unter 100 Prozent <strong>in</strong>dizieren<br />

e<strong>in</strong>e Nährstoffzufuhr unter den Referenzwerten, höhere<br />

Werte zeigen dagegen e<strong>in</strong>e Überversorgung mit Nährstoffen<br />

an. Für Kohlenhydrate werden sowohl die Empfehlungen<br />

als auch die ermittelten Werte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Bandbreiten-Bereich angegeben.<br />

Nach den Daten <strong>der</strong> Bayerischen Verzehrsstudie II ist<br />

bei Erwachsenen ke<strong>in</strong>e materielle Ernährungsarmut<br />

festzustellen.<br />

5.8.3 Lebensstilspezifische Faktoren<br />

Risikoverhaltensweisen betreffen zentrale Lebensaktivitäten<br />

wie Essen, Tr<strong>in</strong>ken, Bewegung, die <strong>in</strong> ihrer Gesamtheit<br />

e<strong>in</strong>en spezifischen Lebensstil verkörpern. Neben <strong>der</strong> Befriedigung<br />

von Grundbedürfnissen (Hunger, Durst) dienen<br />

diese Aktivitäten auch dem Genuss. Sie können sich auf<br />

e<strong>in</strong>em Kont<strong>in</strong>uum von mo<strong>der</strong>atem über riskanten bis h<strong>in</strong><br />

zu missbräuchlichem Konsum und Abhängigkeit bewegen.<br />

Ernährung<br />

Bei <strong>der</strong> Betrachtung des Themas Ernährung ist zwischen<br />

primären und sekundären Bedürfnissen sowie zwischen<br />

sozialer und materieller Ernährungsarmut zu unterscheiden.<br />

Primäre Bedürfnisse dienen dem Geschmackserlebnis,<br />

<strong>der</strong> Vermeidung von Hunger und <strong>der</strong> ausreichenden<br />

Zufuhr von Nahrungsmitteln. Sekundäre Motive werden<br />

dagegen durch die psychische und soziale Situation bestimmt.<br />

Soziale Ernährungsarmut korrespondiert mit sekundären<br />

Motiven und bedeutet, nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er gesellschaftlich<br />

akzeptierten Weise den mit Ernährung verbundenen<br />

normativen Erwartungen und <strong>sozialen</strong> Rollen zu<br />

entsprechen. Materielle Ernährungsarmut bezieht sich auf<br />

die primären Bedürfnisse und bedeutet, dass die Ernährung<br />

we<strong>der</strong> quantitativ noch <strong>in</strong> ihrer physiologischen und<br />

hygienischen Qualität den benötigten Bedarf deckt.<br />

Über- bzw. Fehlernährung und Mangel- bzw. Unterernährung<br />

stehen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em direkten Zusammenhang mit<br />

zahlreichen Zivilisationskrankheiten wie Adipositas,<br />

14 <br />

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE), die Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE), die Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung<br />

(SGE) sowie die Schweizerische Vere<strong>in</strong>igung für Ernährung (SVE) haben sich mit den DACH-Referenzwerten auf geme<strong>in</strong>same Referenzwerte für die<br />

Nährstoffzufuhr gee<strong>in</strong>igt. DACH steht dabei für die Län<strong>der</strong>kürzel von Deutschland (D), Österreich (A) und <strong>der</strong> Schweiz (CH).<br />

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