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Zweiter Bericht der Staatsregierung zur sozialen Lage in Bayern ...

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SITUATIONSANALYSE: 9. Pflegebedürftige<br />

<strong>der</strong> Frauen s<strong>in</strong>d 70 Jahre und älter und 67,3 Prozent s<strong>in</strong>d<br />

80 Jahre und älter. Im Vergleich mit den Pflegeheimen<br />

s<strong>in</strong>d die von ambulanten Diensten betreuten Männer<br />

etwas älter, aber immer noch jünger als die Frauen: 76,0<br />

Prozent <strong>der</strong> Männer s<strong>in</strong>d 70 Jahre und älter. 47,1 Prozent<br />

<strong>der</strong> Männer s<strong>in</strong>d über 80 Jahre.<br />

Zwischen 1999 und 2005 ist die Zahl <strong>der</strong> ambulanten<br />

E<strong>in</strong>richtungen um 119 (7,5 %) und die Zahl <strong>der</strong> durch sie<br />

Betreuten um 7.249 (12,8 %) angestiegen (vgl. Darstellung<br />

9.22 im Anhang). Differenziert nach <strong>der</strong> Trägerschaft<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtungen ergibt sich e<strong>in</strong> recht une<strong>in</strong>heitliches<br />

Bild: So ist die Zahl <strong>der</strong> ambulanten E<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>in</strong> privater (+213 bzw. +32,9 %) und öffentlicher (+5 bzw.<br />

+33,3 %) Trägerschaft bei sehr niedrigem Ausgangsniveau<br />

angestiegen, während sie bei den freigeme<strong>in</strong>nützigen<br />

Trägern (–99 bzw. –10,7 %) gesunken ist. H<strong>in</strong>sichtlich<br />

<strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> ambulant Versorgten ist das Wachstum<br />

– ebenfalls ausgehend von e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen Niveau – bei<br />

den öffentlichen Trägern (+68,0 % bzw. +316) am höchsten.<br />

Die Zahl <strong>der</strong> durch private Träger ambulant Betreuten<br />

stieg um 51,4 Prozent (6.758) und die Zahl <strong>der</strong> durch<br />

freigeme<strong>in</strong>nützige Träger Versorgten blieb nahezu konstant<br />

(+175 bzw. +0,4 %).<br />

Die Zahl <strong>der</strong> ambulanten E<strong>in</strong>richtungen ist bundesweit<br />

um 1,5 Prozent gewachsen. Die Zahl <strong>der</strong> durch ambulante<br />

Dienste Betreuten wuchs dabei überdurchschnittlich<br />

(13,5 %), was auch auf <strong>Bayern</strong> zutrifft (+7,5 % ambulante<br />

Dienste bzw. +12,8 % Betreute). In Baden-Württemberg<br />

ist das Wachstum <strong>der</strong> ambulanten Dienste beson<strong>der</strong>s<br />

hoch (+15,3 % ambulante Dienste bzw. +9,4 % Betreute),<br />

während <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen die Zahl <strong>der</strong> ambulanten<br />

Dienste schrumpft (–7,5 %) und die Zahl <strong>der</strong> durch<br />

sie Betreuten ansteigt (+4,5 %).<br />

9.3 Professionell und privat Pflegende<br />

9.3.1 Ambulante und stationäre<br />

E<strong>in</strong>richtungen<br />

Ausbildungsstand und Arbeitsbelastung <strong>in</strong> ambulanten<br />

und stationären E<strong>in</strong>richtungen<br />

Für die Versorgung <strong>der</strong> 164.808 ambulant und stationär<br />

betreuten Pflegebedürftigen standen <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> Ende<br />

2005 109.731 Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter <strong>zur</strong> Verfügung<br />

(vgl. Darstellung 9.19 im Anhang). Der Anteil <strong>der</strong><br />

Frauen betrug 86,0 Prozent. Der Anteil an Pflegefachkräften<br />

18 <strong>in</strong> ambulanten und stationären Pflegee<strong>in</strong>richtungen<br />

lag <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> mit 42,6 Prozent über dem Bundesdurchschnitt<br />

(39,6 %). In Baden-Württemberg (39,1 %) und <strong>in</strong><br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen (38,2 %) war <strong>der</strong> Anteil an Pflegefachkräften<br />

unterdurchschnittlich (vgl. Darstellung 9.20<br />

im Anhang).<br />

59,4 Prozent <strong>der</strong> Beschäftigten <strong>in</strong> ambulanten und stationären<br />

E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> hatten e<strong>in</strong>en Abschluss <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Pflege- bzw. Heilberuf. 19 24,2 Prozent <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

verfügten über e<strong>in</strong>e Ausbildung als staatlich anerkannte<br />

Altenpfleger<strong>in</strong> bzw. staatlich anerkannter Altenpfleger<br />

(D: 20,9 %; BW: 21,5 %; NW: 22,0 %), 3,7 Prozent<br />

als staatlich anerkannte Altenpflegehelfer<strong>in</strong> bzw. staatlich<br />

anerkannter Altenpflegehelfer (D: 2,8 %; BW: 2,9 %; NW:<br />

2,6 %). 17,0 Prozent <strong>der</strong> Beschäftigten waren ausgebildete<br />

Krankenschwestern bzw. Krankenpfleger (D: 17,4 %; BW:<br />

16,5 %; NW: 15,0 %), 3,2 Prozent waren Krankenpflegehelfer<strong>in</strong><br />

bzw. Krankenpflegehelfer (D: 3,6 %; BW: 2,5 %; NW:<br />

4,0 %) und 1,4 Prozent waren K<strong>in</strong><strong>der</strong>krankenschwestern<br />

bzw. K<strong>in</strong><strong>der</strong>krankenpfleger (D: 1,3 %; BW und NW: 1,2 %).<br />

Die Arbeitsbelastung im Pflegebereich zeichnet sich durch<br />

beson<strong>der</strong>s hohe körperliche Belastungen und psychische<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen aus. So wird die Arbeit oft im Stehen<br />

verrichtet und auch das Heben schwerer Lasten gehört<br />

für fast zwei Drittel <strong>der</strong> Beschäftigten zum Arbeitsalltag<br />

(BIBB/BAuA 2006). H<strong>in</strong>zu kommt die vor allem psychisch<br />

belastende Schichtarbeit. Etwa die Hälfte <strong>der</strong> Pflegenden<br />

arbeitet auch nachts. Hier zeigen sich allerd<strong>in</strong>gs deutliche<br />

Geschlechterunterschiede (BAuA 2007). So arbeiten 68,4<br />

Prozent <strong>der</strong> Männer gelegentlich nachts, bei den Frauen<br />

s<strong>in</strong>d es 48,1 Prozent.<br />

Entsprechend <strong>der</strong> starken Arbeitsbelastung s<strong>in</strong>d die<br />

Krankenstände <strong>der</strong> Pflegenden relativ hoch. Nach<br />

Branche differenziert ist <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> <strong>der</strong> Krankenstand im<br />

Gesundheitswesen am höchsten (DAK 2008). Dabei<br />

s<strong>in</strong>d vor allem <strong>in</strong> den Altenpflegee<strong>in</strong>richtungen die<br />

Fehlzeiten beson<strong>der</strong>s hoch: Während im bundesweiten<br />

Branchendurchschnitt die AOK-Mitglie<strong>der</strong> 17,7 Tage<br />

krank s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d es bei den Beschäftigten <strong>in</strong> Krankenhäusern<br />

19,2 Tage und bei Altenpflegekräften 21,3 Tage<br />

(Stadler u. a. 2006; Dulon u. a. 2007).<br />

18 <br />

Pflegefachkräfte s<strong>in</strong>d Altenpfleger und Altenpfleger<strong>in</strong>nen, Krankenschwestern und Krankenpfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger<strong>in</strong>nen und Gesundheitsund<br />

Krankenpfleger, K<strong>in</strong><strong>der</strong>krankenschwestern und K<strong>in</strong><strong>der</strong>krankenpfleger, Gesundheits- und K<strong>in</strong><strong>der</strong>krankenpfleger<strong>in</strong>nen und Gesundheits- und K<strong>in</strong><strong>der</strong>krankenpfleger.<br />

19<br />

Staatlich anerkannte/r Altenpfleger/<strong>in</strong>, staatlich anerkannte/r Altenpflegehelfer/<strong>in</strong>, Krankenschwester, Krankenpfleger, Krankenpflegehelfer/<strong>in</strong>, K<strong>in</strong><strong>der</strong>krankenschwester,<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>krankenpfleger, Heilerziehungspfleger/<strong>in</strong>, Heilerziehungspflegehelfer/<strong>in</strong>, Heilpädagoge/<strong>in</strong>, sonstiger Abschluss im Bereich <strong>der</strong> nichtärztlichen<br />

Heilberufe, Familienpfleger/<strong>in</strong> mit staatlichem Abschluss, Abschluss e<strong>in</strong>er pflegewissenschaftlichen Ausbildung an e<strong>in</strong>er Fachhochschule o<strong>der</strong> Universität,<br />

sonstiger pflegerischer Beruf.<br />

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