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Zweiter Bericht der Staatsregierung zur sozialen Lage in Bayern ...

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4. WOHNEN<br />

Bestand. Auch <strong>in</strong> den neuen Wohnraumför<strong>der</strong>ungsbestimmungen<br />

2008 wurde den Themen kosten- und<br />

umweltschonendes Bauen e<strong>in</strong> hoher Stellenwert beigemessen.<br />

Die Planung und Ausstattung <strong>der</strong> Gebäude soll<br />

darauf h<strong>in</strong>wirken, dass umweltverträglich gebaut und<br />

e<strong>in</strong> gesundes Wohnen ermöglicht wird.<br />

Im Bayerischen Wohnungsbauprogramm kann <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

die Gebäudeän<strong>der</strong>ung und Erweiterung von<br />

bestehendem Wohnraum mit günstigen Tilgungsdarlehen<br />

geför<strong>der</strong>t werden. Anpassungsmaßnahmen an die<br />

Bedürfnisse e<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung können sogar mit<br />

leistungsfreien Darlehen (faktisch Zuschüssen) unterstützt<br />

werden.<br />

Die Mo<strong>der</strong>nisierung des Mietwohnungsbestandes unterstützt<br />

<strong>der</strong> Freistaat <strong>Bayern</strong> mit dem Bayerischen Mo<strong>der</strong>nisierungsprogramm.<br />

Zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

von Mietwohnungen <strong>in</strong> Mehrfamilienhäusern und Pflegeplätzen<br />

<strong>in</strong> stationären Altenpflegee<strong>in</strong>richtungen (vgl.<br />

auch Kapitel 8 und 9) gewährt die Bayerische Landesbodenkreditanstalt<br />

mit Unterstützung <strong>der</strong> Kreditanstalt für<br />

Wie<strong>der</strong>aufbau (KfW För<strong>der</strong>bank) Darlehen von bis zu<br />

100 Prozent <strong>der</strong> för<strong>der</strong>fähigen Kosten, die mit Zuschüssen<br />

<strong>der</strong> Bayerischen Landesbodenkreditanstalt im Z<strong>in</strong>s<br />

weiter verbilligt werden. Ziele dieser För<strong>der</strong>ung s<strong>in</strong>d die<br />

Erhöhung des Gebrauchswerts von Wohnraum (z. B.<br />

Barrierefreiheit nach DIN 18 025), Verbesserung <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en<br />

Wohnverhältnisse, E<strong>in</strong>sparung von Heizenergie<br />

o<strong>der</strong> Wasser, CO 2<br />

-M<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>in</strong>folge e<strong>in</strong>er Mo<strong>der</strong>nisierung,<br />

Erhaltung und Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> städtebaulichen<br />

Funktion älterer Wohnviertel sowie e<strong>in</strong>e sozialverträgliche<br />

Miete nach e<strong>in</strong>er Mo<strong>der</strong>nisierung. Der Z<strong>in</strong>ssatz<br />

ist für zehn Jahre festgeschrieben und die Tilgung beträgt<br />

1,5 Prozent zuzüglich ersparter Z<strong>in</strong>sen. Der Z<strong>in</strong>ssatz<br />

richtet sich nach dem für die Ref<strong>in</strong>anzierungsmittel <strong>der</strong><br />

KfW För<strong>der</strong>bank geltenden Z<strong>in</strong>ssatz. Nach zehn Jahren<br />

wird <strong>der</strong> Z<strong>in</strong>s an das Kapitalmarktz<strong>in</strong>sniveau angepasst.<br />

Zudem <strong>in</strong>itiiert <strong>der</strong> Freistaat <strong>Bayern</strong> Modellvorhaben<br />

des Experimentellen Wohnungsbaus, um geme<strong>in</strong>sam<br />

mit <strong>der</strong> Wohnungswirtschaft <strong>in</strong>novative ökologische<br />

und energiesparende Konzepte und Techniken zu erproben.<br />

Um neuen planerischen und gestalterischen<br />

Konzepten im Wohnungsbau zum Durchbruch zu verhelfen<br />

und damit frühzeitig die Weichen für zukunftsorientierte<br />

Wohnformen zu stellen, startete bereits<br />

vor e<strong>in</strong>igen Jahren die Initiative „Zukunft des Wohnungsbaus“<br />

mit verschiedenen Modellvorhaben. Exemplarisch<br />

wird hier aufgezeigt, wie alten- und familiengerecht<br />

gebaut und effizient mit Energie umgegangen<br />

werden kann. Ziel des im vergangenen Jahr begonnenen<br />

Modellvorhabens „e % – Energieeffizienter Wohnungsbau“<br />

ist es, Konzepte im Neubau und Bestand zu entwickeln,<br />

bei denen die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Energiee<strong>in</strong>sparverordnung<br />

um m<strong>in</strong>destens 40 Prozent bei <strong>der</strong><br />

Mo<strong>der</strong>nisierung und um m<strong>in</strong>destens 60 Prozent bei den<br />

Neubauvorhaben noch übertroffen werden.<br />

Recht <strong>der</strong> Wohnraumför<strong>der</strong>ung<br />

weiterentwickelt<br />

Im Zuge <strong>der</strong> Fö<strong>der</strong>alismusreform I s<strong>in</strong>d wesentliche<br />

Kompetenzen für das Wohnungswesen vom Bund auf<br />

die Län<strong>der</strong> übergegangen. <strong>Bayern</strong> hat darauf umgehend<br />

reagiert und zum 01.05.2007 e<strong>in</strong> eigenes Bayerisches<br />

Wohnraumför<strong>der</strong>ungsgesetz <strong>in</strong> Kraft gesetzt.<br />

Auf dieser gesetzlichen Grundlage för<strong>der</strong>t die Bayerische<br />

<strong>Staatsregierung</strong> das Schaffen von Mietwohnraum <strong>in</strong><br />

Mehrfamilienhäusern durch Neubau, Än<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong><br />

Erweiterung von Gebäuden, den Bau und den Erwerb<br />

von Eigenwohnraum <strong>in</strong> Form von E<strong>in</strong>familienhäusern,<br />

Zweifamilienhäusern (e<strong>in</strong>schließlich dar<strong>in</strong> bef<strong>in</strong>dlichen<br />

Mietwohnraums) und Eigentumswohnungen. Von <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>ung umfasst s<strong>in</strong>d aber auch bauliche Maßnahmen<br />

beim Neubau von Eigenwohnraum sowie im Bestand<br />

von Mietwohnraum und Eigenwohnraum <strong>zur</strong> Anpassung<br />

an die Belange von Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

(vgl. § 2 Abs. 1 SGB IX) sowie Heime für Menschen<br />

mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung und für Studierende.<br />

Mit dem Bayerischen Wohnraumför<strong>der</strong>ungsgesetz wurden<br />

die Regelungsdichte gegenüber dem früher anzuwendenden<br />

Bundesgesetz reduziert und ganz neue Spielräume<br />

bei <strong>der</strong> Ausgestaltung geschaffen. Beispielhaft zu<br />

erwähnen s<strong>in</strong>d die zukunftsorientierten Weichenstellungen<br />

für den Bau neuer Wohnungen, die den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

älterer Menschen und Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

genügen (vgl. auch Kapitel 9 und 10). Dazu gehören<br />

auch Wohnungen, die e<strong>in</strong> betreutes o<strong>der</strong> <strong>in</strong>tegriertes<br />

Wohnen (z. B. das Mehrgenerationenwohnen unter<br />

e<strong>in</strong>em Dach o<strong>der</strong> Altenwohngeme<strong>in</strong>schaften) ermöglichen,<br />

Barrierefreiheit <strong>in</strong>begriffen.<br />

Wohnraumför<strong>der</strong>ung fortgeführt<br />

Die Bayerische <strong>Staatsregierung</strong> hält die Mittel für die<br />

Wohnraumför<strong>der</strong>ung trotz <strong>der</strong> Mittelkürzungen <strong>zur</strong><br />

Konsolidierung des Staatshaushalts auf hohem Stand.<br />

Dar<strong>in</strong> unterscheidet sich die Bayerische Wohnungspolitik<br />

deutlich von <strong>der</strong> Politik <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n. Seit 1999<br />

wurden mit Mitteln <strong>der</strong> Wohnraumför<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> Höhe<br />

von über 2 Mrd. Euro <strong>der</strong> Bau bzw. Erwerb von knapp<br />

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