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Zweiter Bericht der Staatsregierung zur sozialen Lage in Bayern ...

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SITUATIONSANALYSE: 3. Bildung<br />

Mit 10,8 Prozent ist <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> unter 3-Jährigen, die<br />

Tagesbetreuung (<strong>in</strong>kl. Tagespflege) <strong>in</strong> Anspruch nehmen,<br />

an allen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n dieser Altersgruppe mehr als doppelt so<br />

hoch wie vor vier Jahren. Er lag allerd<strong>in</strong>gs zum Erhebungszeitpunkt<br />

noch 4,5 Prozentpunkte unter dem<br />

gesamtdeutschen Wert. Mit 89,4 Prozent bei den 0- bis<br />

6-Jährigen liegt <strong>Bayern</strong> jedoch fast drei Prozentpunkte<br />

über dem entsprechenden Bundeswert.<br />

Während bei den 5- bis unter 6-Jährigen mit e<strong>in</strong>em An -<br />

teil von 97,4 Prozent <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>richtung nahezu e<strong>in</strong>e<br />

Vollversorgung besteht, ist <strong>der</strong> entsprechende Wert bei<br />

den 3- bis unter 4-Jährigen mit 76,0 Prozent deutlich<br />

ger<strong>in</strong>ger und auch unter dem vergleichbaren Bundeswert.<br />

In ländlich strukturierten Gebieten ist es – trotz freier<br />

Kapazitäten – noch nicht üblich, die K<strong>in</strong><strong>der</strong> unmittelbar<br />

nach dem dritten Geburtstag <strong>in</strong> den K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten zu<br />

schicken. Der spätere E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> E<strong>in</strong>richtungen wird durch<br />

den oft noch festen Term<strong>in</strong> <strong>zur</strong> Aufnahme <strong>in</strong> den K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten<br />

im September e<strong>in</strong>es Jahres zusätzlich geför<strong>der</strong>t.<br />

Inanspruchnahme von K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagese<strong>in</strong>richtungen nach<br />

Regionen<br />

Die regionalen Unterschiede <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> verdeutlicht e<strong>in</strong><br />

Blick auf die Regierungsbezirke (vgl. Darstellung 3.58 im<br />

Anhang). Vergleicht man, wie viele K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>er be -<br />

stimmten Altersgruppe (<strong>in</strong>kl. Schulk<strong>in</strong><strong>der</strong>) e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung<br />

besuchen, so zeigt sich, dass bei den 0- bis unter<br />

3-Jährigen <strong>in</strong> Oberbayern, Ober- und Mittelfranken dieser<br />

Anteil höher und <strong>in</strong> Unterfranken deutlich höher ist als <strong>der</strong><br />

<strong>Bayern</strong>durchschnitt. Unverän<strong>der</strong>t deutlich ist e<strong>in</strong>e<br />

Unterrepräsentation <strong>der</strong> unter 3-Jährigen <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>in</strong> den Regierungsbezirken Nie<strong>der</strong>bayern, Oberpfalz<br />

und Schwaben. Bei <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> 6- bis unter<br />

11-Jährigen liegt dieser Anteil <strong>in</strong> Oberbayern und Mittelfranken<br />

deutlich über dem <strong>Bayern</strong>durchschnitt (vgl.<br />

Darstellung 3.58 im Anhang). Berücksichtigt man nur die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die noch nicht <strong>in</strong> die Schule gehen und vergleicht<br />

die Anteile <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Altersgruppen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die <strong>in</strong><br />

den E<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d (vgl. Darstellung 3.59 im Anhang),<br />

s<strong>in</strong>d die Differenzen bei den 6- bis unter 11-Jährigen<br />

deutlich ger<strong>in</strong>ger. Das bedeutet, dass <strong>in</strong> Oberbayern und<br />

Mittelfranken <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Schulk<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> den K<strong>in</strong> -<br />

<strong>der</strong>tagese<strong>in</strong>richtungen höher ist als <strong>in</strong> den an<strong>der</strong>en<br />

Regierungsbezirken.<br />

Noch deutlicher zeigen sich regionale Unterschiede<br />

bei Vergleichen auf Kreisebene (vgl. auch Darstellung<br />

3.61 bis Darstellung 3.64 im Anhang für e<strong>in</strong>e<br />

Differenzierung <strong>der</strong> Quoten <strong>der</strong> Inanspruchnahme<br />

nach Altersgruppen).<br />

Bei den unter 3-Jährigen differiert die Quote <strong>der</strong> Inanspruchnahme<br />

von K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagese<strong>in</strong>richtungen (somit<br />

ohne Tagespflege) zwischen 2,3 und 21,6 Prozent bei<br />

e<strong>in</strong>em bayernweiten Durchschnitt von 9,5 Prozent.<br />

Bei den 3- bis unter 6-Jährigen ist die Spannweite <strong>der</strong><br />

Quote <strong>der</strong> Inanspruchnahme zwischen 71,8 und 99,7 Pro -<br />

zent, wobei <strong>in</strong> nahezu allen Landkreisen und kreisfreien<br />

Städten von Unter- und Mittelfranken die Quoten über<br />

90 Prozent liegen, während die meisten <strong>der</strong> 24 Kreise<br />

mit e<strong>in</strong>er Quote von unter 85 Prozent <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>bayern, im<br />

Südosten Oberbayerns und <strong>in</strong> Schwaben zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d.<br />

Bei den 6- bis unter 10-jährigen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n liegen die<br />

Quoten zwischen 11,5 und 36,0 Prozent bei e<strong>in</strong>em<br />

Durchschnitt von 19,6 Prozent, wobei die höchste<br />

Inanspruchnahme <strong>in</strong> den Großräumen München und<br />

Nürnberg zu f<strong>in</strong>den ist.<br />

Bei den 10- bis unter 14-Jährigen wird mit ganz wenigen<br />

regionalen Ausnahmen das Angebot <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagese<strong>in</strong>richtungen<br />

kaum wahrgenommen. Bei e<strong>in</strong>em Durchschnitt<br />

<strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> von 1,7 Prozent reicht die Quote <strong>der</strong><br />

Inanspruchnahme von praktisch 0 Prozent bis maximal<br />

11,8 Prozent. Die Aussagekraft <strong>der</strong> Werte für die 6- bis<br />

unter 14-Jährigen ist allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>geschränkt, da K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

dieser Altersgruppe, die z. B. e<strong>in</strong>e Ganztagsschule be -<br />

suchen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Mittagsbetreuung an <strong>der</strong> Schule<br />

wahrnehmen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendhilfestatistik<br />

nicht erfasst werden.<br />

Inanspruchnahme von K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung nach Geschlecht<br />

Mit e<strong>in</strong>em Anteil <strong>der</strong> unter 8-jährigen Jungen von 51,3<br />

Pro zent und entsprechend 48,7 Prozent <strong>der</strong> Mädchen <strong>in</strong><br />

den K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagese<strong>in</strong>richtungen entspricht diese Verteilung<br />

exakt <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong> unter 8-Jährigen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Bevölkerung <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> (Darstellung 3.74 im Anhang).<br />

Inanspruchnahme von K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung nach Dauer des<br />

Besuchs<br />

Die <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> am häufigsten gebuchten Nutzungszeiten<br />

s<strong>in</strong>d fünf bis sieben Stunden, während am seltensten<br />

mehr als zehn Stunden gebucht werden. 34,4 Prozent <strong>der</strong><br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> nehmen die E<strong>in</strong>richtung bis zu fünf Stunden, 42,3<br />

Prozent fünf bis sieben Stunden, 21,8 Prozent sieben bis<br />

zehn Stunden und 0,5 Prozent mehr als zehn Stunden <strong>in</strong><br />

Anspruch. Die Vor- und Nachmittagsbetreuung ohne<br />

Betreuung über Mittag nimmt e<strong>in</strong>en Anteil von 1,3 Pro -<br />

zent e<strong>in</strong> (vgl. Darstellung 3.5).<br />

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