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Zweiter Bericht der Staatsregierung zur sozialen Lage in Bayern ...

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Um <strong>der</strong> gesetzlichen Rentenversicherung auch für die<br />

Zukunft e<strong>in</strong>e tragfähige f<strong>in</strong>anzielle Grundlage zu erhalten<br />

und die Beitragslast für die Erwerbstätigen und ihre Arbeitgeber<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em vertretbaren Rahmen zu halten, müssen<br />

deshalb auch die Rentner<strong>in</strong>nen und Rentner an den<br />

sich aus diesen Entwicklungen ergebenden Lasten beteiligt<br />

werden. Bereits die heutigen Rentner<strong>in</strong>nen und<br />

Rentner hatten deshalb – wie auch die Erwerbstätigen –<br />

<strong>in</strong> den letzten Jahren teils s<strong>in</strong>kende verfügbare E<strong>in</strong>kommen<br />

zu verzeichnen. Von den Reformen <strong>der</strong> letzten Jahre<br />

werden jedoch künftige Rentnerjahrgänge beson<strong>der</strong>s<br />

betroffen se<strong>in</strong>. Sie werden im Laufe ihres Erwerbslebens<br />

deutlich höhere Beiträge zahlen und zusätzlich weitaus<br />

mehr ergänzend privat für ihr Alter vorsorgen müssen<br />

als die heutigen Rentner<strong>in</strong>nen und Rentner. Denn nach<br />

dem Rentenversicherungsbericht 2007 <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

wird das Rentenniveau (Sicherungsniveau vor<br />

Steuern) von heute rund 51 Prozent bis 2021 auf 46,1 Prozent<br />

s<strong>in</strong>ken (5 Prozentpunkte weniger bedeuten e<strong>in</strong><br />

ca. 10 % niedrigeres Rentenniveau). Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund<br />

wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> öffentlichen Diskussion – u. a. von Sozialverbänden,<br />

aber auch von <strong>der</strong> OECD – zunehmend<br />

vor Altersarmut gewarnt. Diese Sorge nimmt die Bayerische<br />

<strong>Staatsregierung</strong> sehr ernst.<br />

Die im November 2007 vorgelegte Studie „Altersvorsorge<br />

<strong>in</strong> Deutschland 2005“ (AVID 2005) zeichnet zwar ke<strong>in</strong><br />

dramatisches Bild künftiger Altersarmut. Dennoch ist<br />

damit zu rechnen, dass es bei zunehmen<strong>der</strong> Spreizung<br />

<strong>der</strong> Erwerbse<strong>in</strong>kommen und <strong>der</strong> wachsenden Bedeutung<br />

<strong>der</strong> privaten Altersvorsorge zu e<strong>in</strong>er Spreizung <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>kommenshöhen auch im Alter kommt. Ger<strong>in</strong>gverdiener<br />

mit ohneh<strong>in</strong> zu erwartenden niedrigen gesetzlichen<br />

Renten und heute schon ältere Personen werden wohl <strong>in</strong><br />

ger<strong>in</strong>gerem Maße Mittel für e<strong>in</strong>e private Altersvorsorge<br />

aufwenden (können). Diese Personenkreise, aber z. B.<br />

auch Mütter mit längeren Unterbrechungen <strong>der</strong> Erwerbsbiografie,<br />

könnten daher <strong>in</strong> stärkerem Maße von Altersarmut<br />

bedroht se<strong>in</strong>. Bei <strong>der</strong> Umsetzung leistungse<strong>in</strong>schränken<strong>der</strong><br />

Reformen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Rentenversicherung muss<br />

daher mit Augenmaß vorgegangen werden, um e<strong>in</strong>e gerechte<br />

Verteilung <strong>der</strong> unausweichlichen Belastungen<br />

zwischen den Generationen sicherzustellen. E<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es<br />

Augenmerk wird dabei auf Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen<br />

und Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor, Familien und<br />

bereits ältere Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer<br />

zu richten se<strong>in</strong>, für die sich <strong>der</strong> Abschluss e<strong>in</strong>es privaten<br />

Vorsorgevertrages oft nicht mehr lohnt o<strong>der</strong> letztlich nur<br />

<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gfügigem Umfang möglich ist. Das grundlegende<br />

Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> Leistungsgerechtigkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Alterssicherung<br />

darf dabei allerd<strong>in</strong>gs nicht aufgehoben werden.<br />

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