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universal verwaltet wer<strong>de</strong>n könnten. Es wäre unmöglich, in<br />

diesem Rahmen die Details <strong>de</strong>r Debatte im Einzelnen<br />

darzustellen. Wir begnügen uns mit <strong>de</strong>n Grundsätzen.<br />

Die bei<strong>de</strong>n Aufsätze Füllsacks (Fü 97 und Fü 98) weisen zwar darauf hin,<br />

dass sowohl Habermas als auch Luhmann letztlich Modifizierungen und<br />

Aufweichungen ihrer Standpunkte vornahmen und sich daher inhaltlich<br />

eine Brücke zwischen <strong>de</strong>n Ansätzen ergeben könnte. Unter 2.1.2<br />

erwähnten wir aber bereits, dass <strong>de</strong>r Versuch Füllsacks, Luhmann<br />

Selbstwi<strong>de</strong>rsprüchlichkeiten nachzuweisen, nur dann erfolgreich sein<br />

dürfte, wenn die "Luhmann-Schule" akzeptiert, dass dieser Wi<strong>de</strong>rspruch<br />

argumentierbar sei und sich nicht gegen <strong>de</strong>n Vorwurf immunisiert, in<strong>de</strong>m<br />

sie darauf hinweist, dass:<br />

a) Luhmann <strong>de</strong>n pardoxialen Wi<strong>de</strong>rspruch sogar selbst anerkennt und<br />

sich eben damit seine emanzipative Überlegenheit gegenüber Füllsack<br />

zeige und<br />

b) dass seine Systemtheorie mit allen an<strong>de</strong>ren Sozialtheorien gar nicht<br />

auf einer Ebene betrachtet wer<strong>de</strong>n dürfe, weil eben sein System alle<br />

bisherigen Systeme emanzipativ überholt habe, eine neue aufklärerische<br />

Evolutionsstufe darstelle und damit ein Entwertungsschub aller bisherigen<br />

europäischen Systeme eintrete 52 .<br />

Zum einen gibt es eben keine "Luhmann-Schule", son<strong>de</strong>rn allein in dieser<br />

Frage gibt es eine Vielzahl von Interpretationen <strong>de</strong>r Luhmannschen<br />

Systemtheorie, zum an<strong>de</strong>ren glauben wir, dass Luhmanns paradoxialer<br />

Differentialismus sich auf je<strong>de</strong>n Fall gegen eine Aufweichung<br />

immunisieren wird, wenn man alles so interpretiert, wie Luhmann selbst<br />

es "meinte 53 ".<br />

Der „Linguistic Turn“<br />

Mit <strong>de</strong>m Beginn <strong>de</strong>r 1970er Jahre kam es zum „Linguistic Turn“<br />

auch in <strong>de</strong>r Philosophie <strong>de</strong>s Jürgen Habermas. Zentrale Einflüsse<br />

gingen von <strong>de</strong>r Sprachphilosophie Austins und Searles und <strong>de</strong>r<br />

Grammatiktheorie Chomskys aus. Auch die Hermeneutik<br />

52 Ähnlich wie etwa Habermas meinte, die religiösen Systeme hätten durch<br />

die Aufklärung einen evolutiven Entwertungsschub erfahren.<br />

53 Das Wort "meinte" zeigt: Selbst in <strong>de</strong>r "Luhmann-Schule" und bei <strong>de</strong>n<br />

Epigonen gibt es wie<strong>de</strong>rum das Gebot <strong>de</strong>r Diskursethik, die Apel und<br />

Habermas uns zeigten. Denn es sollte doch wohl je<strong>de</strong>r die Begriffe Luhmanns<br />

so verstehen, wie Luhmann selbst sie meinte (i<strong>de</strong>ale Sprechsituation).<br />

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