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Weltkriege, mit Vernunft eher Bevormundung, Gefühllosigkeit,<br />

Einförmigkeit, totalisieren<strong>de</strong> Unterdrückung assoziiert. Mit <strong>de</strong>r<br />

Kritik <strong>de</strong>r Irrationalität einer verselbständigten "instrumentellen"<br />

Vernunft (Apel 1996: Horkheimer/Adorno) wur<strong>de</strong> die<br />

Vernunfttradition im Zeichen einer "radikalen Vernunftkritik" als<br />

Ganzes für einen Irrweg erklärt.<br />

Betrachtet man die Ten<strong>de</strong>nzen <strong>de</strong>r aufgeführten<br />

Vernunftkonzepte im Überblick, so bemerkt man die durch die<br />

historischen Erfahrungen gezähmten und mo<strong>de</strong>sten Vorgaben,<br />

Anspruchsniveaus und Funktionen, die man einem revidierten<br />

Vernunftbegriff zumuten will. Kettner meint daher, dass heute<br />

nur ein "bornierter Vernunftabsolutismus relativiert wür<strong>de</strong>, <strong>de</strong>n<br />

loszuwer<strong>de</strong>n kein Übel sei".<br />

Die Mängel <strong>de</strong>r vorgelegten Mo<strong>de</strong>lle erblicken wir:<br />

a) einerseits in <strong>de</strong>r mangelhaften Fundier- und Legitimierbarkeit<br />

(Autorisierung) <strong>de</strong>rselben jeweils durch sich selbst. Sie sind ja<br />

die "höchste Grundlage" ihrer selbst und müssen sich daher <strong>de</strong>r<br />

von Welsch gefor<strong>de</strong>rten selbstreferentiellen Konsistenz stellen<br />

und<br />

b) in <strong>de</strong>r hochgradigen Mangelhaftigkeit dieser Ansätze bei <strong>de</strong>r<br />

Lösung <strong>de</strong>r empirisch-pragmatischen gesellschaftlichen Probleme<br />

in <strong>de</strong>n einzelnen Staaten (Sozial- mit Untersystemen) sowie in<br />

<strong>de</strong>n zunehmen<strong>de</strong>n Spannungen im Weltsystem. In diesem<br />

Bereich mangelt es auch nicht an Versuchen, sich <strong>de</strong>n<br />

"pragmatischen Prozessen" (Apel 1996: Will) mit<br />

praxisbezogenen Ansätzen zu nähern, um die "Verfehlung <strong>de</strong>s<br />

Konkreten" (Apel 1996: Gert) in <strong>de</strong>r traditionellen Vernunftkritik<br />

auszugleichen.<br />

Man könnte daher sagen, die "einheitsstiften<strong>de</strong>n" abstrakteren<br />

Versuche bleiben vorsichtig, sich oft nur auf formale Strukturen<br />

<strong>de</strong>r Vernunft beschränkend, die "Blutleere" dieser Ansätze<br />

provoziert ausgleichen<strong>de</strong> pragmatische Mo<strong>de</strong>lle. Eine<br />

Vereinheitlichung <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Strömungen ist nicht absehbar.<br />

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