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Verhältnis einer I<strong>de</strong>ntität (Ich, Subjekt usw.) zu <strong>de</strong>m von ihm Differenten<br />

(D2) (von ihm als different Konstituierten) zu erkennen ist. Diese an<strong>de</strong>ren<br />

I<strong>de</strong>ntitäten I3 bis I<strong>de</strong>ntitäten I428 und die dazu gehörigen Differenzen D3 bis<br />

D428 müssten dann im obigen Schema in an<strong>de</strong>ren Farben dargestellt<br />

wer<strong>de</strong>n. Mit <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Farbe I3 muss sich natürlich auch <strong>de</strong>r Inhalt<br />

<strong>de</strong>r Differenz D3 än<strong>de</strong>rn usw. Die Legitimierung irgen<strong>de</strong>ines dieser formal<br />

logischen, dialektisch logischen, inhaltslogischen usw. Konstituentien eines<br />

Ichs (als Objekt seiner selbst I3 usw.), an<strong>de</strong>rer Subjekte (als Objekten) und<br />

an<strong>de</strong>rer Objekte als Objekte (D2) wur<strong>de</strong> zunehmend problematisiert, das<br />

Vertrauen in essentialistisch einheitsstiften<strong>de</strong> Vernunftkategorien (seien es<br />

menschliche o<strong>de</strong>r göttliche) wur<strong>de</strong> erschüttert, weil man diesen behaupteten<br />

Konstitutionsrahmen <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntitäts- und Welterzeugung Mutwilligkeit und<br />

Defizite bei <strong>de</strong>r Legitimierung vorwarf. Dieser antimetaphysische Duktus ist<br />

einerseits schon lange vor Luhmann wirksam, er schwimmt hier nur in einem<br />

Mainstream mit und versucht sich in diesem Rahmen originell zu<br />

positionieren und seiner eigenen Theorie Universalität zuzusprechen. Wenn<br />

man allerdings die Entwicklung seines System verfolgt, merkt man, dass er<br />

eigentlich einen eklektischen Mix aus unterschiedlichsten Einflüssen neu<br />

autopioetisch zusammensetzt und überdies in Philosophenkreisen mit <strong>de</strong>m<br />

Vorwurf konfrontiert ist, dass er in <strong>de</strong>r Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit seinen<br />

Quellgeistern ungenau vorgeht.<br />

Der Umstand, dass die bisherige Erkenntnistheorie zu <strong>de</strong>m unbefriedigen<strong>de</strong>n<br />

Ergebnis führte, dass Kriterien einer „objektiven“, transsubjektiven,<br />

vernünftigen Sicherung konstitutiver Legitimierung von I<strong>de</strong>ntität und Welt<br />

nicht gefun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n, schließt nicht aus, dass dies <strong>de</strong>nnoch möglich sein<br />

könnte, was hier auch ange<strong>de</strong>utet wer<strong>de</strong>n soll 8 .<br />

Doch zurück zur Differentiallogik Luhmanns. Wir versuchen, auf die obige<br />

Grafik einzugehen. Das erste, was wir je<strong>de</strong>nfalls zur sauberen Behandlung<br />

<strong>de</strong>r Fragen einführten, ist eine In<strong>de</strong>xierung <strong>de</strong>r benützten Begriffe. Denn <strong>de</strong>r<br />

Begriff Differenz be<strong>de</strong>utet auch im Sinne Luhmanns im obigen Kapitel nicht<br />

immer das Gleiche. Das gilt ebenso für die Begriffe Einheit und System. Ist<br />

diese Grafik im Sinne Luhmanns Beobachtung <strong>de</strong>r 3. Ordnung 9 ? Ist die<br />

Zeichnung <strong>de</strong>m grünen System(I2) o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Umwelt 10 (D2) zuzuschreiben,<br />

8 Ausführlich wird darauf beson<strong>de</strong>rs unter 2.1.5.3.2 eingegangen.<br />

9 In welchem Verhältnis stehen nach Luhmann die B. zweiter und dritter Ordnung? Eines ist<br />

immer wichtig, es darf keine übergeordnete Einheit entstehen o<strong>de</strong>r gefor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. "Die<br />

B. zweiter Ordnung ist <strong>de</strong>r B. erster Ordnung zwar übergeordnet, zumin<strong>de</strong>st zeitlich<br />

nachgeordnet, bleibt aber selbst eine B. erster Ordnung. Im Falle <strong>de</strong>r B. dritter Ordnung<br />

wird nach <strong>de</strong>r Beobachtung <strong>de</strong>r B.en von B.en gefragt (Reflexionstheorie), aber auch das<br />

bleibt eine Beobachtung erster Ordnung. B.sverhältnisse bleiben strikt horizontale und<br />

dabei zirkuläre Beziehungen" (Kr 05, S. 129).<br />

10 Wir fragen in <strong>de</strong>r obigen Grafik: Ist die Umwelt D2, also die Differenz2 unendlich, wie ist<br />

sie inhaltlich bestimmt und wie weit reicht sie? Ähnlich ist die bei (Kr 05, S. 116) gestellte<br />

Frage: Wie kann die nicht bezeichnete an<strong>de</strong>re Seite einer Unterscheidung als <strong>de</strong>nnoch mehr<br />

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