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verbin<strong>de</strong>n und dass vor allem in allen gesellschaftlichen Bereichen,<br />

von <strong>de</strong>r Finanzverwaltung bis zum elektronischen<br />

Spielautomaten, ständig durch Neubildungen in D(1) und D(2)<br />

und <strong>de</strong>ren Verbindungen Verän<strong>de</strong>rungen in die "Außenwelt"<br />

gebracht wer<strong>de</strong>n.<br />

Auch diese Tätigkeiten <strong>de</strong>r Phantasie sind in <strong>de</strong>r<br />

Erkenntnistheorie Luhmanns nur spärlich zu fin<strong>de</strong>n.<br />

2.1.5.2.3 Phantasie bei <strong>de</strong>r Bildung neuer Begriffe in<br />

wissenschaftlichen Theorien<br />

Im Rahmen von Theorien, <strong>de</strong>ren Begriffe bekanntlich selbst von<br />

WissenschafterInnen in <strong>de</strong>r Phantasie erfun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n,<br />

konstruieren die Theoretiker Mo<strong>de</strong>lle, die symbolisch und in<br />

Näherung einige ausgewählte Züge eines realen Systems<br />

wie<strong>de</strong>rgeben. Dass das "reale System" selbst eine Konstruktion<br />

ist, die wie<strong>de</strong>rum nur durch Sinnlichkeit, Phantasie und Begriffe<br />

ermöglicht wird, zeigen wir in dieser Untersuchung mehrmals.<br />

Wir haben daher zu beachten, dass die kreative Phantasie <strong>de</strong>r<br />

wissenschaftlichen Theoretiker (natürlich also auch Luhmanns)<br />

ständig am Werk ist, und sich in D(2) neue theoretische Begriffe<br />

und Mo<strong>de</strong>lle erfin<strong>de</strong>t. (Ka 79, S. 411) schreibt etwa: "dies<br />

be<strong>de</strong>utet meines Erachtens, dass die Kosmologie nie durch<br />

Verallgemeinerungen von empirischen Daten, son<strong>de</strong>rn stets nur<br />

durch das Erfin<strong>de</strong>n epistemologisch, wenngleich nicht<br />

semantisch abstrakter Beziehungen zwischen<br />

theoretischen Begriffen und durch die Deduktion<br />

erfahrungsnaher Sätze voranschreiten kann." (Siehe auch<br />

weiter unten die Erkenntnisschule (2) in 2.1.5.3.2.2).<br />

Ein Beispiel spekulativ-phantastischer Begriffsbildung: "Raum<br />

und Zeit sollten sekundäre I<strong>de</strong>en sein, die aus einer tieferen<br />

Ebene hervorgehen. Einige Forscher zum Beispiel arbeiten mit<br />

etwas, das sie Quantenschaum nennen. Er enthält nur eine<br />

Ahnung von <strong>de</strong>r uns vertrauten Raumzeit. Er ist so turbulent,<br />

dass man allenfalls Splitter und Scherben von Raum und Zeit in<br />

diesem Schaum sieht. Mit größerem Abstand jedoch erscheinen<br />

diese Splitter und Scherben wie eine schöne glatte Raumzeit."<br />

Brian Greene im Spiegel 39/2004. Die Begriffe "Splitter" und<br />

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