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THEORETISCHE BEGRIFFE SEIN. Dennoch ist er gegen die<br />
Gefahr eines Abgleitens in die spekulative Metaphysik so lange<br />
gefeit, als er ZEIGEN KANN, DASS ALLE DIESE BEGRIFFE EINE<br />
VORAUSSAGERELEVANZ BESITZEN" (Hervorhebungen von S.<br />
P.).<br />
Aus diesem Zitat entnehmen wir gleich zweierlei: Zum einen die<br />
enorme Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r überhaupt nicht aus <strong>de</strong>r Erfahrung<br />
stammen<strong>de</strong>n abstrakten Begriffe C, beim Aufbau einer je<strong>de</strong>n<br />
wissenschaftlichen Theorie. Es zeigt sich also, dass je<strong>de</strong> empirische<br />
Beobachtung (was man also als Fakten bezeichnet)<br />
bereits durch das System <strong>de</strong>r theoretischen Begriffe <strong>de</strong>s Forscher<br />
vorgeformt wird, dass also diese Begriffe eine Brille mit<br />
bestimmter Färbung und bestimmtem Schliff sind, mit <strong>de</strong>r wir<br />
überhaupt erst Beobachtungen machen. Setzen wir uns an<strong>de</strong>re<br />
Brillen, mit an<strong>de</strong>rer Färbung und an<strong>de</strong>ren Schliffen auf, erhalten<br />
wir ANDERE BEOBACHTUNGEN!! Die theoretischen Begriffe sind<br />
bereits BEOBACHTUNGSKONSTITUTIV, sie sind an <strong>de</strong>r Erzeugung<br />
<strong>de</strong>r Beobachtung grundlegend beteiligt. Folgerung: Wir erhalten<br />
ANDERE BEOBACHTUNGEN (Fakten), wenn wir an<strong>de</strong>re<br />
theoretische Begriffe benützen. Die Außenwelt wird eine Funktion<br />
unserer theoretischen Begriffe.<br />
(Der geniale Wissenschaftstheoretiker KUHN folgert hieraus aber<br />
in einer gewissen Verlegenheit folgen<strong>de</strong>s: "Sind Theorien einfach<br />
menschliche Interpretationen gegebener Daten? Der<br />
erkenntnistheoretische Standpunkt, <strong>de</strong>r die westliche Philosophie<br />
während dreier Jahrhun<strong>de</strong>rte so oft geleitet hat, verlangt ein<br />
sofortiges und ein<strong>de</strong>utiges Ja! In Ermangelung einer ausgereiften<br />
Alternative halte ich es für unmöglich, diesen Standpunkt völlig<br />
aufzugeben. Und doch, er fungiert nicht mehr wirksam, und die<br />
Versuche, ihn durch Einführung einer neutralen Beobachtungssprache<br />
wie<strong>de</strong>r dazu zu bringen, erscheinen mir hoffnungslos."<br />
Aus <strong>de</strong>m Herzen mo<strong>de</strong>rner Kosmologiediskussion wie<strong>de</strong>rholen<br />
wir folgen<strong>de</strong>s Zitat zum Thema mit unseren Einwän<strong>de</strong>n:<br />
"Der Auffassung, dass es eine Basismenge von Fakten gibt, die<br />
unabhängig von theoretischen Annahmen existieren und die<br />
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