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Erkenntnistheorie, Ontologie, europäische Rationalität) und <strong>de</strong>r zu ihrem<br />
Recht zu verhelfen sei (kommunikatives Han<strong>de</strong>ln). Ihre kennzeichnen<strong>de</strong>n, als<br />
emanzipations-konservativ einzustufen<strong>de</strong>n Merkmale umfassen die<br />
klassischen Annahmen eines vernünftigen Subjekts ( Vernunft,<br />
Verständigung) und einer human finalisierten bzw. finalisierbaren Gesellschaft<br />
(Aufklärung). K.T. kann nicht sehen, dass sie lediglich auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r<br />
Beobachtung erster Ordnung operiert; sie kann sich selbst nicht als<br />
kontingent beobachten (Erkenntnis, systemtheoretischer Konstruktivismus,<br />
Realität). So sehe k.T. in <strong>de</strong>r Version von Habermas nicht, dass vernünftiger<br />
Konsens auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite die Unvernunft von Dissens ausschließt, dass<br />
eine letztlich angemahnte normative Rationalität nicht-normative Rationalität<br />
ausschließt, dass Einheit nicht als differenzlose zu haben ist"(Kr 05, S.185).<br />
Luhmanns Haltung zur Position bei Habermas ist daher ziemlich <strong>de</strong>utlich. Er<br />
wen<strong>de</strong>t seine Erkenntnistheorie auf diese Thesen an und hält sie aus<br />
folgen<strong>de</strong>m Grund Grün<strong>de</strong>n für emanzipations-konservativ:<br />
Wir haben oben unter 2.1.3.2 herausgearbeitet, dass Luhmann auf keinen Fall<br />
mehrere hierarchische Ebenen im (auch im reflexiven) Erkenntnisprozess<br />
zulässt. Der Beobachter zweiter o<strong>de</strong>r dritter Ordnung macht selbst immer nur<br />
selbst wie<strong>de</strong>r Beobachtungen erster Ordnung! " Ein Beobachter eines<br />
Beobachters, o<strong>de</strong>r ein Beobachter eines Beobachters eines Beobachters usf.<br />
erkennt <strong>de</strong>n jeweiligen Beobachter eines Beobachters sogleich als Beobachter<br />
erster Ordnung. Blindheit ist Merkmal eines je<strong>de</strong>n Beobachters o<strong>de</strong>r je<strong>de</strong>r<br />
Beobachtung, sodass eine Hierarchie <strong>de</strong>r Beobachter o<strong>de</strong>r<br />
Beobachtungen ausschei<strong>de</strong>t. Eine Linearisierung im Sinn ein<strong>de</strong>utiger<br />
logischer Beziehungen ist schlechterdings nicht vorstellbar." Einheit<br />
ist nicht als differenzlose zu haben. Durch diese Einebnung aller<br />
Reflexionsleistungen in allen Erkenntnisprozessen dürfen all-gemeine Meta-<br />
Aprioris, also Bedingungen <strong>de</strong>r Möglichkeit von Erkenntnis überhaupt nicht<br />
angesetzt wer<strong>de</strong>n. Immer ist ja <strong>de</strong>r Reflektieren<strong>de</strong>, also z.B. Habermas ein<br />
Beobachter erster Ordnung, <strong>de</strong>r beobachten muss, dass er mit seiner<br />
Beobachtung auch dasjenige konstruiert, was als Differenz kontingent<br />
miterzeugt wird. Luhmann meint also, die Meta-Einheit, in <strong>de</strong>r die<br />
kommunikative Vernunft alle Arten <strong>de</strong>r Vernunft (I<strong>de</strong>ntität 2) und Unvernunft<br />
(Differenz 2, Umwelt 2) in sich umfassen könne, dürfe man gar nicht<br />
erzeugen wollen, weil Einheit D1 nicht als differenzaufhebene Einheit<br />
unterschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n könne. Ihre Postulierung durch Habermas sei daher<br />
erkenntistheoretisch unzulässig. Das die von Luhmann erfolgen<strong>de</strong> Einebnung<br />
und Hineinbeugung aller hierarchisch arbeiten<strong>de</strong>n Reflexionsleistungen zu<br />
Paradoxien führt, anerkennt er ja ausdrücklich, sie wer<strong>de</strong>n ja zum<br />
transzen<strong>de</strong>ntalen Markenzeichen seiner paradoxialen Differenztheorie. Gegen<br />
<strong>de</strong>n Vorwurf, er verstricke sich mit seiner eigenen Theorie in Wi<strong>de</strong>rsprüche,<br />
wird er immunisierend damit abwehren, dass er sagt, das ist ja gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
aufklärerische Fortschritt meiner Theorie, dass jenseits <strong>de</strong>r Paradoxie keine<br />
Erkenntnisinstanzen angenommen wer<strong>de</strong>n dürfen.<br />
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