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Unterscheidung transzen<strong>de</strong>ntallogisch gebaut. Für Englisch wird durch<br />

selbstreferentielles Beobachten die Bestands- zur Relationenontologie. Dagegen<br />

kennzeichnet Clam auf <strong>de</strong>m Hintergrund einer allgemeinen philosophischen<br />

Einschätzung Luhmanns Ansatz als eine <strong>de</strong>-ontologisieren<strong>de</strong> Konzeption sich selbst<br />

ermöglichen<strong>de</strong>r Operativität. Subjektphilosophische Erbmasse?: Beson<strong>de</strong>rs Habermas<br />

vermutet <strong>de</strong>n Versuch einer Steigerung und Beerbung <strong>de</strong>r subjektphilosophischen<br />

Erbmasse. Schulte registriert eine umgestülpte Subjettheorie, eine schlichte Umstellung<br />

von Subjekt auf System. An<strong>de</strong>re Ontologievermutungen: Metzner sieht eine<br />

Systemontologie <strong>de</strong>s Sozialen. Gemäß Wetzel geht je<strong>de</strong> Ontologie in Sinn auf. Gripp-<br />

Hagelstange meint, Luhmann bleibe alteuropäisch o<strong>de</strong>r eben ontologisch, weil seine<br />

objektivieren<strong>de</strong> Abstraktion von <strong>de</strong>r Tradition her eben typisch traditionell erscheine.<br />

Unter (Kr 05, S. 114) heißt es: "Ein Haltepunkt beträfe die ausdrückliche<br />

Auszeichnung <strong>de</strong>s eigenen Beobachtens z.B. als relationsontologisch und darin als<br />

substanzontologisch; ich vermute je<strong>de</strong>nfalls >mit Gripp Hagelstange und Schwanitz<<br />

einen heimlichen ontologischen Bauplan: Luhmann 'vollzieht die kopernikanische Wen<strong>de</strong><br />

Kants, in<strong>de</strong>m er <strong>de</strong>r begrifflichen Differenzierung gegenüber <strong>de</strong>r Einheit <strong>de</strong>s Seins <strong>de</strong>n<br />

Vorrang einräumt. Er folgt Kant, in<strong>de</strong>m er dies Konstitution nennt und gibt ihr einen<br />

<strong>de</strong>zisionistischen Fichteschen Dreh, in<strong>de</strong>m er George Spencer Browns logischen Kalkül<br />

übernimmt: triff eine Unterscheidung. Dann verwischt er seine Spuren, in<strong>de</strong>m er je<strong>de</strong>n<br />

epistemologischen Ursprung verleugnet und verschwin<strong>de</strong>t in einer hegelianischen<br />

Staubwolke (Schwanitz)."<br />

Der differentialtheoretische Ansatz ist für <strong>de</strong>n späteren Luhmann ein<br />

Leitbegriff. Auf die Entwicklung <strong>de</strong>sselben wird hier nur so weit eingegangen,<br />

als es zur Befreiung dieses paradoxialen Dogmas in neue Perspektiven nötig<br />

ist. Dieser Teil führt einerseits zurück in die kategorialen Ansätze <strong>de</strong>s<br />

Einen/Vielen, Ganzen/Teilen usw. in <strong>de</strong>n Platonischen Dialogen (Parmeni<strong>de</strong>s)<br />

über Kant und Hegel, zu Derrida, Deleuze und Dierksmann, <strong>de</strong>r eben wie<strong>de</strong>r<br />

Parmeni<strong>de</strong>s bemüht. Nach dieser Übersicht wer<strong>de</strong>n wir die Verbindung zur<br />

Wesenlehre als kategorialen Ausweg vorschlagen.<br />

"Am Anfang steht immer eine Differenz, die Leitdifferenz von I<strong>de</strong>ntität und D.<br />

Je<strong>de</strong>r Anfang beruht auf einer Differenz (Paradoxie <strong>de</strong>s anfanglosen Anfangs<br />

o<strong>de</strong>r einer nicht unterscheidbaren Unterscheidung). Dem entspricht die<br />

Umstellung von Einheit eines Systems o<strong>de</strong>r System-Umweltzusammenhang<br />

auf Einheit einer D. von System und Umwelt. Ein System, muss sich selbst<br />

als System i<strong>de</strong>ntifizieren (konstituieren), in<strong>de</strong>m es sich von einer selbst<br />

different gesetzten Umwelt unterschei<strong>de</strong>t (Selbst-/Fremdbeobachtung,<br />

Selbst-/Fremdreferenz, System, autopoietisches, Umwelt). Die Leitdifferenz<br />

von I<strong>de</strong>ntität und Differenz hebt darauf ab, dass es nicht um eine<br />

Vorabvergewisserung <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntität von etwas (hier: System), genauer <strong>de</strong>r<br />

Aufhebung von etwas Differentem in einer es einschließen<strong>de</strong>n Einheit o<strong>de</strong>r<br />

I<strong>de</strong>ntität geht (etwa nach <strong>de</strong>m Muster These+Synthese=Antithese o<strong>de</strong>r nach<br />

<strong>de</strong>m Muster –a und +a haben die Einheit a). Deshalb heißt es auch nicht<br />

I<strong>de</strong>ntität von I<strong>de</strong>ntität und D. Ein System grün<strong>de</strong>t und i<strong>de</strong>ntifiziert sich<br />

vielmehr als System, in<strong>de</strong>m es sich different zu seiner mit sich selbst<br />

gesetzten Umwelt setzt. Das System "ist" (Ontologie) folglich we<strong>de</strong>r die<br />

Einheit <strong>de</strong>r D. von System und Umwelt, noch kann es selbst die eigene<br />

I<strong>de</strong>ntität als System aus irgen<strong>de</strong>iner vorausgesetzten Einheit<br />

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