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haben <strong>de</strong>n Begriff <strong>de</strong>s Begriffes(L) als Unterschie<strong>de</strong>nes und Differentes<br />

festgestellt, i<strong>de</strong>ntifiziert. Auch <strong>de</strong>r Begriff darf nach Luhmann selbst einer<br />

Beobachtung unterzogen wer<strong>de</strong>n. Dann muss das Unterschie<strong>de</strong>ne auch<br />

negiert wer<strong>de</strong>n können. Wie kann es sein, dass drei und nur drei Begriffe<br />

(nämlich Welt, Sinn und Realität) aus dieser Negationsmöglichkeit(L)<br />

ausgenommen wer<strong>de</strong>n sollten 17 . Offensichtlich versucht Luhmann hier eine<br />

letzte Schließung, natürlich nicht eine Begründung seiner paradoxialen<br />

Zirkelverfahren. Es gibt also drei Begriffe (Welt, Sinn und Realität), bei<br />

<strong>de</strong>nen die Negation nicht außen liegt, son<strong>de</strong>rn IN <strong>de</strong>n Begriffen. Wie sollte<br />

dies differenztheoretisch legitimierbar sein? Und wie soll eingelöst wer<strong>de</strong>n,<br />

wenn Luhmann zu <strong>de</strong>n differenzlosen Begriffen meint, es handle sich nicht<br />

um absolute Begriffe, o<strong>de</strong>r um Begriffe(L) letzter Einheits- o<strong>de</strong>r<br />

Wirklichkeitsgarantie son<strong>de</strong>rn um kontingente(L) Begriffe(L). Kontingenz(L)<br />

ist die Negation von Notwendigkeit und Unmöglichkeit. Alles, was<br />

unterschie<strong>de</strong>n wird, also hier <strong>de</strong>r Begriff(L) <strong>de</strong>s Begriffs(L), wird<br />

unterschie<strong>de</strong>n angesichts an<strong>de</strong>rer Möglichkeiten <strong>de</strong>s Unterschei<strong>de</strong>ns.<br />

Also, <strong>de</strong>r Begriff(A 18 ) <strong>de</strong>s Begriffs (A) kann auf Grund an<strong>de</strong>rer Möglichkeiten<br />

<strong>de</strong>s Unterschei<strong>de</strong>ns(L) zu einer an<strong>de</strong>ren Unterscheidung(L) hinsichtlich <strong>de</strong>s<br />

Begriffs(L o<strong>de</strong>r A) <strong>de</strong>s Begriffs(L o<strong>de</strong>r A) führen. Mit Sicherheit ergibt sich<br />

aus Luhmanns orangefarbenen System selbst, dass seine eigene<br />

Setzung (Unterscheidung(L) <strong>de</strong>r 3 Begriffe als differenzlos schon<br />

wegen ihrer Kontingenz nicht argumentierbar ist. Warum hört<br />

Luhmann hier mit seinem eigenen paradoxialen Differenzzirkel auf?<br />

Macht er hier nicht sehr mutwillig anmuten<strong>de</strong> über die Differenz<br />

geklebte Letzmarkierungen und vollzieht er nicht gera<strong>de</strong> hier wie<strong>de</strong>r<br />

begriffliche Externalisierungen, die auch selbst wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n<br />

paradoxialen Zirkel <strong>de</strong>s differenztheoretischen Relativismus<br />

hineingezogen wer<strong>de</strong>n müssten? Erhalten die drei Leitbegriffe nicht<br />

<strong>de</strong>n Charakter von Aprioris, die er ja strikte ablehnt? Wer<strong>de</strong>n sie<br />

nicht zu festen Anhaltspunkten, die aber nach Luhmann doch nicht<br />

mehr verlässlich sind und sein dürfen? Hören nicht bei Luhmann<br />

spätestens hier die zirkulären differenztheoretischen Zirkel auf sich<br />

zu bewegen? Wer<strong>de</strong>n sie nicht zu archimedischen Punkten? Luhmann<br />

wür<strong>de</strong> sich gewiss <strong>de</strong>m Ontologie- und Apriori-vorwurf mit <strong>de</strong>m<br />

immunisieren<strong>de</strong>n Argument entziehen, dass er ja ausdrücklich festlegt, dass<br />

seine Begriffe – auch die differenzlosen usw. – einen an<strong>de</strong>ren Sinn besitzen<br />

als in <strong>de</strong>r bisherigen "europäischen" Logik und Vernunfttradition.<br />

17 Auch (Ge 06, S. 43) meint daher in an<strong>de</strong>rem Zusammenhang ähnlich: "Setzt nicht auch<br />

ein als Grenzbegriff bezeichneter Begriff eine Unterscheidung voraus, aufgrund <strong>de</strong>rer er<br />

bezeichnet wer<strong>de</strong>n kann? Und ist vielleicht gera<strong>de</strong> diese Unterscheidung, die <strong>de</strong>r Beobachter<br />

nicht sieht, sein letzter blin<strong>de</strong>r Fleck? Was sieht man nicht, wenn Welt und Sinn als<br />

Letztbegriffe fungieren? Welche Gegenbegriffe sind zu ihnen <strong>de</strong>nkbar?"<br />

18 A meint hier einen an<strong>de</strong>ren Beobachter (z.B. Philosophen, Soziologen usw.).<br />

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