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"Scherben" sind selbst endliche Raumgebil<strong>de</strong>, die ohne einen<br />

Raumbegriff nicht auskommen, vor <strong>de</strong>ssen Entstehung sie<br />

eigentlich betrachtet wer<strong>de</strong>n. Sofern sich diese Splitter und<br />

Scherben als Schaum auch bewegen, setzen sie die Zeit schon<br />

voraus, die es damals noch gar nicht gegeben haben soll. Die<br />

Wendung "mit größerem Abstand" setzt schon wie<strong>de</strong>r<br />

Raumkategorien voraus, die noch gar nicht entstan<strong>de</strong>n sind. Wer<br />

betrachtet mit welchen Begriffen <strong>de</strong>n Quantenschaum?<br />

2.1.5.3 Begriffswelten (Logik, Mathematik, Theorien)<br />

In vielen Erkenntnistheorien (sicherlich auch nicht bei<br />

Luhmann) wer<strong>de</strong>n die unter 2.1.5.2 dargestellten komplexen<br />

Operationen <strong>de</strong>r Phantasie, die laufend ganze Bildwelten erzeugt,<br />

ständig im Gedächtnis vorhan<strong>de</strong>ne raumzeitliche, plastische<br />

Bildkompositionen umstellt, verän<strong>de</strong>rt und neu organisiert,<br />

überhaupt nicht in <strong>de</strong>r gesamten Tragweite erkannt und<br />

berücksichtigt. (Die Phantasie ist natürlich nicht nur im Wachen,<br />

son<strong>de</strong>rn auch im Traum tätig, was wir hier nicht weiter<br />

untersuchen.) Die sinnliche Erkenntnis wird u.U. als ein einfaches<br />

Reiz-Reaktionsverhältnis, als Input-Outputsystem verstan<strong>de</strong>n.<br />

Noch viel schwieriger ist die Erschließung <strong>de</strong>s für die sinnliche<br />

Erkenntnis im weiteren unerlässlichen Anteils "kognitiver" Operationen<br />

begrifflicher Art. Hier fin<strong>de</strong>t sich wie<strong>de</strong>r eine Vielzahl<br />

von Ansichten in <strong>de</strong>r Erkenntnistheorie. Einige Schulen meinen,<br />

Begriffe stammten ausschließlich aus <strong>de</strong>r sinnlichen Erfahrung,<br />

man lernte eben Sprachen und ihre Be<strong>de</strong>utungen. An<strong>de</strong>re<br />

Schulen meinen, Begriffe müssten wir schon von vornherein<br />

(a priori) im Bewusstsein (nach an<strong>de</strong>rer Formulierung im Geist)<br />

haben, damit wir überhaupt als Kleinkin<strong>de</strong>r sinnliche Erkenntnis<br />

zustan<strong>de</strong> bringen können und überhaupt die Laute <strong>de</strong>r Eltern als<br />

Sprache "verstehen" und dann die gesellschaftlich gegebene (z.<br />

B. <strong>de</strong>utsche) Sprache zu erlernen vermögen. Wir hätten also<br />

schon Gedanken, Begriffe, bevor wir die Wörter einer Sprache<br />

lernen. (Wir haben auf je<strong>de</strong>n Fall zwischen <strong>de</strong>m Gedanken und<br />

seiner Darstellung als Zeichen in einer Sprache zu<br />

unterschei<strong>de</strong>n!) Die nächste Schule meint gar, dass bestimmte,<br />

z. B. logische Gedanken, wie Frege sagt, nicht Erzeugnis unserer<br />

seelischen Tätigkeit sind, son<strong>de</strong>rn im Denken nur "gefun<strong>de</strong>n"<br />

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