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von <strong>de</strong>n Philosophen vorgeschlagen wird? Diese Frage zu stellen,<br />
be<strong>de</strong>utet einen beson<strong>de</strong>ren Schritt in <strong>de</strong>r Erkenntnistheorie. Sie<br />
nicht zu stellen, be<strong>de</strong>utet umgekehrt, <strong>de</strong>m menschlichen<br />
Erkenntnisvermögen eine Grenze zu setzen, die eigentlich<br />
unzulässig ist.<br />
Hier bei <strong>de</strong>r Analyse <strong>de</strong>s systemtheoretischen Konstruktivismus<br />
Luhmanns ergibt sich zu dieser Frage: Einerseits lehnt Luhmann<br />
vehement eine Systematisierung <strong>de</strong>r Erkenntnisbegriffe ab und<br />
radikalisiert die These, dass wir keine Möglichkeit hätten, die<br />
Anwendungs-Adäquanz <strong>de</strong>rartiger Begriffe im Sinne eines<br />
absoluten Wahrheitsbegriffes zu legitimieren. Mit <strong>de</strong>r<br />
Relativierung <strong>de</strong>r traditionellen epistemischen Kategorialsysteme<br />
gelangt er zu seinem abgeklärt-aufgeklärten transzen<strong>de</strong>ntalen<br />
Paradoxismus. Schon unter 2.1.3 konnten wir zeigen, dass aber<br />
Luhmann selbst wie<strong>de</strong>r einen recht breiten Fundus an<br />
Letztbegriffen einzuführen gezwungen ist, <strong>de</strong>n er wohl immer<br />
wie<strong>de</strong>r in die Mühle seiner selbstreferenziellen Zirkel von je<strong>de</strong>m<br />
Metaphysik-Verdacht frei halten will, <strong>de</strong>r aber nach breiter<br />
Ansicht <strong>de</strong>r Kritiker und auch nach unseren Analysen eben doch<br />
wie<strong>de</strong>r einführt, was so vehement vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n soll.<br />
Da wir eingangs ankündigten, die Frage <strong>de</strong>r Grenzen <strong>de</strong>r<br />
menschlichen Erkenntnis zu untersuchen, gelangen wir hier an<br />
eine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Stelle. Wird die Zulässigkeit dieser Frage<br />
geleugnet, erfolgt bereits eine für die gesamte Entwicklung <strong>de</strong>r<br />
Erkenntnistheorie und im weiteren für das Verständnis <strong>de</strong>r<br />
Erkenntnisgrenzen <strong>de</strong>r menschlichen Erkenntnis relevante<br />
BEGRENZUNG UND EINZÄUNUNG mit schwerwiegen<strong>de</strong>n<br />
Folgen. Diese Grenzziehung erfolgt etwa damit, dass man sagt:<br />
"Menschliche Erkenntnis ist auf <strong>de</strong>n Aufbau von Theorien zu<br />
beschränken, die auf Begriffe <strong>de</strong>r Theorie C(T), Logik und Mathematik<br />
sowie auf Beobachtungen zu beschränken sind. Darüber<br />
hinausgehen<strong>de</strong> Erkenntnisse sind sinnvoll nicht zu gewinnen. Die<br />
formale Logik ist die nicht überschreitbare Grundlage <strong>de</strong>s Aufbaus<br />
von Erkenntnis, sozusagen die innerste Grundlage <strong>de</strong>r<br />
menschlichen Erkenntnis."<br />
Unter 2.1.3 listeten wir auf, welche Begrenzungen und<br />
Einblindungen Luhmann in dieser Frage vornimmt. Wenn wir hier<br />
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