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Konsensustheorie <strong>de</strong>r Wahrheit<br />
In seinem wichtigen Aufsatz Wahrheitstheorien legte Habermas<br />
1973 eine auf diese Überlegungen aufgebaute Konsensustheorie<br />
<strong>de</strong>r Wahrheit vor.<br />
Das, „wovon wir sagen dürfen, es sei wahr o<strong>de</strong>r falsch“, sind für<br />
Habermas Aussagen mit „assertorischer Kraft“, d.h. die auch<br />
behauptet wer<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>ren propositionaler Gehalt eine<br />
existieren<strong>de</strong> Tatsache betrifft. Wahrheit ist somit „ein<br />
Geltungsanspruch, <strong>de</strong>n wir mit Aussagen verbin<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m wir<br />
sie behaupten“. Behauptungen gehören damit zur Klasse<br />
„konstativer Sprechakte“. Habermas stimmt <strong>de</strong>r<br />
Redundanztheorie <strong>de</strong>r Wahrheit insoweit zu, als die Aussage „p<br />
ist wahr“ <strong>de</strong>r Behauptung „p“ nichts hinzufügt; allerdings liege<br />
<strong>de</strong>r „pragmatische Sinn“ <strong>de</strong>s Behauptens gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Erhebung<br />
eines Wahrheitsanspruchs bezüglich „p“.<br />
Über das Bestehen von Sachverhalten und damit über die<br />
Berechtigung eines Wahrheitsanspruchs entschei<strong>de</strong>t laut<br />
Habermas nicht die Evi<strong>de</strong>nz von Erfahrungen, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Gang<br />
von Argumentationen innerhalb eines Diskurses: „Die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r<br />
Wahrheit lässt sich nur mit Bezugnahme auf die diskursive<br />
Einlösung von Geltungsansprüchen entfalten“. Das Prädikat<br />
„wahr“ darf nach Habermas dann und nur dann zugesprochen<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn je<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Diskurs eintreten könnte,<br />
<strong>de</strong>mselben Gegenstand dasselbe Prädikat zusprechen wür<strong>de</strong>. Der<br />
vernünftige Konsens aller ist dabei die Bedingung für die<br />
Wahrheit von Aussagen.<br />
Habermas versucht schließlich in <strong>de</strong>r Theorie <strong>de</strong>s kommunikativen Han<strong>de</strong>lns<br />
eine „Aufarbeitung <strong>de</strong>r soziologischen Ansätze zu einer Theorie <strong>de</strong>r<br />
gesellschaftlichen Rationalisierung“ von Weber bis Parsons (Wikipedia):<br />
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