04.03.2014 Aufrufe

Download gesamtes Buch: 206 S., PDF-File 4552 MB - Internetloge.de

Download gesamtes Buch: 206 S., PDF-File 4552 MB - Internetloge.de

Download gesamtes Buch: 206 S., PDF-File 4552 MB - Internetloge.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Empfindung <strong>de</strong>s Tastgefühls gar nichts enthält. Hätten wir einen<br />

solchen Begriff nicht, so könnten wir gar nicht <strong>de</strong>nken, dass wir<br />

etwas fühlen o<strong>de</strong>r etwas durch Gefühl wahrnehmen. Weiterhin<br />

benützen wir <strong>de</strong>n Gedanken "Eigenschaft", in<strong>de</strong>m wir die<br />

Tastempfindung als Eigenschaft <strong>de</strong>ssen, was wir im Gefühle<br />

wahrnehmen, betrachten. Überdies verwen<strong>de</strong>n wir die Begriffe:<br />

Ganzes, Teil, Verhältnis, Beziehung, Grund und Ursache. Denn<br />

wir <strong>de</strong>nken ja, dass das äußere Objekt und unsere Sinne Grund<br />

und Ursache dieser Empfindung sind. Wir benützen aber auch<br />

Urteile und Schlüsse. Zum Beispiel: "Hier ist etwas, ein Objekt;<br />

hier ist eine Wirkung; hier ist eine Empfindung." Demnach muss<br />

die Empfindung, wie alles Bestimmte, eine Ursache haben. Da<br />

ich selbst nicht die Ursache bin, folglich muss etwas an<strong>de</strong>res da<br />

sein, was Ursache <strong>de</strong>r Empfindung ist. Hier ist eine Eigenschaft,<br />

also muss etwas sein, woran die Eigenschaft gebun<strong>de</strong>n ist, etwas<br />

im Raum Selbständiges, das auch in <strong>de</strong>r Aus<strong>de</strong>hnung über<br />

längere Zeit anhält.<br />

Diese Begriffe, Urteile und Schlüsse sind uns bei <strong>de</strong>r Auslegung<br />

<strong>de</strong>s Sinnes in unserem gewöhnlichen Bewusstsein so geläufig,<br />

wir wen<strong>de</strong>n sie mit so großer Kunstfertigkeit an, dass wir<br />

uns <strong>de</strong>rselben nur selten bewusst wer<strong>de</strong>n. Durch diesen<br />

Umstand <strong>de</strong>s Nichtbewusstwer<strong>de</strong>ns dieser<br />

Voraussetzungen lassen sich viele verleiten zu behaupten,<br />

die Anerkenntnis <strong>de</strong>r äußeren Gegenstän<strong>de</strong> mittels <strong>de</strong>r<br />

Sinne sei unmittelbar, und zwar geschehe sie auf eine uns<br />

unbegreifliche Weise. Aber wer auf sich selbst hinmerkt,<br />

<strong>de</strong>r fin<strong>de</strong>t, dass es so geschieht, wie wir hier feststellten.<br />

Und wir dürfen unser gebil<strong>de</strong>tes Bewusstsein, das sich<br />

bereits eine kunstfertige Beherrschung unseres Leibes<br />

erworben hat, nicht mit <strong>de</strong>m Zustan<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s<br />

verwechseln, welches sich erst jene Fähigkeit nach und<br />

nach erwerben muss. Bei dieser geistigen Arbeit können<br />

wir auch die Kin<strong>de</strong>r beobachten. Es geht uns in unserem<br />

reifen Bewusstsein mit <strong>de</strong>r Auslegung <strong>de</strong>r Sinne so wie<br />

einem Weber o<strong>de</strong>r Orgelspieler. Wir bringen die kognitive<br />

Tätigkeit und die Tätigkeit unserer Phantasie, während<br />

wir sie durchführen, nicht ins Bewusstsein, weil wir sie<br />

schon beherrschen. Wie sich auch <strong>de</strong>r Orgelspieler <strong>de</strong>ssen<br />

nicht bewusst wird, wie er die Noten sehen, verstehen<br />

63

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!