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unterschie<strong>de</strong>n wird. Erkenntnis als System von Beobachtungen kann<br />

sich wie je<strong>de</strong>s System immer nur auf sich selbst beziehen, d.h.<br />

Umweltkontakt als Realitätskontakt nur durch Selbstkontakt herstellen,<br />

real eine eigene Unterscheidung von Realität leisten (autopoietisches<br />

System). Insgesamt ist so Erkenntnis als System rekursiv<br />

(Rekursivität) in erkannter Realität abgesichert (Zirkularität). Da<br />

Erkenntnis auf <strong>de</strong>r Beobachtung von Beobachtungen, aber nicht auf<br />

Grün<strong>de</strong>n grün<strong>de</strong>t (klassische Erkenntnistheorie) operiert sie blind<br />

(Blin<strong>de</strong>r Fleck, Paradoxie. Erkenntnis als Konstruktion ist eine<br />

Konstruktion)" (Kr 05, S. 144).<br />

Was Diekmann also vorzuhalten sei, ist, dass er entgegen <strong>de</strong>m<br />

Sebstexemptionsverbot sein eigenes kategoriales Gerüst mit<br />

<strong>de</strong>m er beobachtet nicht dahingehend hinterfragt, dass es ja<br />

selbst auch nur ein Konstruktionsmittel für Konstruktionen von<br />

konstruierter Realität ist, dabei aber einen blin<strong>de</strong>n Fleck besitzt<br />

und damit relativiert wird.<br />

∆ Die systemtheroetische Erkenntnistheorie sei da viel<br />

anspruchsloser und führe eben durch die strikte Ablehnung<br />

jeglicher differenzaufheben<strong>de</strong>r und damit auch einer <strong>de</strong>r<br />

Differenz übergeordneten Einheit zum transzen<strong>de</strong>ntalen<br />

Paradoxismus. Die Beobachter haben immer Beobachtungen auf<br />

<strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r ersten Ordnung. "Ein Beobachter kann nur sehen,<br />

was er sehen kann, und nicht sehen, was er nicht sehen kann.<br />

Der Beobachter gehört mit seinen Beobachtungen <strong>de</strong>m<br />

unmarked space an, und da sich dieser im Moment <strong>de</strong>s<br />

Beobachtens nicht markieren lässt (Blin<strong>de</strong>r Fleck) bleibt je<strong>de</strong><br />

Beobachtung auch an<strong>de</strong>rs möglich. Es han<strong>de</strong>lt sich we<strong>de</strong>r um<br />

einen objektiven noch um einen subjektiven Relativismus,<br />

son<strong>de</strong>rn um differenztheoretischen Relativismus mit hohem<br />

Auflöse-/Rekombinationsvermögen" (Kr 05, 216). Dass Luhmann<br />

diesen Standpunkt u.E. keineswegs sauber durchhält, haben wir<br />

oben bereits dargestellt.<br />

∆ Auf <strong>de</strong>m Niveau, auf welchen <strong>de</strong>r Diskurs zwischen Luhmann<br />

und Diekmann abläuft ist allerdings in einem Punkt Luhmann<br />

vorläufig recht zu geben: Wenn Diekmann versucht, die<br />

Adäquanz seines binären (purpur-gelb-blau) – Schemas als<br />

<strong>de</strong>n sozialen Realitäten angemessener zu verkaufen, als es das<br />

Luhmannsche Analog-Mo<strong>de</strong>ll sei, so steht er vor einem<br />

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