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Gesellschaftssysteme, in <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Gehörsinn stärker aktiviert<br />

wird als in Systemen mit Benutzung <strong>de</strong>r Schriftsprache.<br />

2.1.5.1.2 Integrative Koordinierung <strong>de</strong>r Zustän<strong>de</strong>,<br />

"Daten" aller Sinne<br />

Je<strong>de</strong>r einzelne Sinn ist selbständig und eigentümlich. Aber das<br />

wahrnehmen<strong>de</strong> Bewusstsein verbin<strong>de</strong>t in Phantasie D die<br />

Wahrnehmungen je<strong>de</strong>s einzelnen Sinnes mit Hilfe <strong>de</strong>r erwähnten<br />

begrifflichen Operationen C in ein Ganzes <strong>de</strong>r Wahrnehmung<br />

und bezieht sie alle auf die gleichen einzelnen Gegenstän<strong>de</strong> in<br />

<strong>de</strong>r äußeren Natur. Diese integrieren<strong>de</strong>, synthetisieren<strong>de</strong><br />

Koordinierung und Verbindung <strong>de</strong>s Einzelnen zu einem Gesamten<br />

ist ein wichtiger kognitiver Akt.<br />

In <strong>de</strong>n mo<strong>de</strong>rnen Differenztheorien sind diese integrativen<br />

Erkenntnisleistungen stets eher ausgeblen<strong>de</strong>t und nicht<br />

anerkannt. Luhmann geht sicherlich davon aus, dass<br />

Beobachten(L) eben darin besteht, von einer Differenzerfahrung<br />

zur nächsten fortzuschreiten. Schon an dieser Stelle <strong>de</strong>r<br />

Untersuchung <strong>de</strong>r empirischen Beobachtung(L) muss Luhmann<br />

die Flachhaltung seiner paradoxialen Erkenntnistheorie<br />

konsequent befolgen. Die Erzeugung einer Einheit und eines<br />

Ganzen aus mehreren sensorisch-phantastisch-begrifflichen<br />

"Daten" mittels einer "übergeordneten" Instanz im psychischen<br />

System <strong>de</strong>s Beobachters muss geleugnet o<strong>de</strong>r übersehen<br />

wer<strong>de</strong>n. Derartige Operationen erfolgen aber zweifelsohne, um<br />

überhaupt eine Beobachtung <strong>de</strong>r "Außenwelt" zu <strong>de</strong>m zu<br />

machen, was wir dann auch alle immer vor uns haben, wenn wir<br />

erkennen und beobachten(L).<br />

Wir behaupten hier, dass die oben erwähnten Begriffe RAUM I<br />

(gelb) und ZEIT I (blau) je<strong>de</strong>nfalls Begriffe sind, die eine<br />

<strong>de</strong>rartige integrieren<strong>de</strong> Funktion besitzen. Wie heikel aber<br />

bereits diese erst einmal physikalisch interpretierten Begriffe<br />

Raum und Zeit sind, sei durch folgen<strong>de</strong>n Nebenverweis erläutert:<br />

Wir stellen uns etwa in <strong>de</strong>r Physik das Experiment von Hafele<br />

und Keating 1970 vor. Aus diesem soll ableitbar sein, dass es<br />

keine absolute Zeit gibt.<br />

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