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2.1.5.3.3.2 Die selbstreferentielle Konsistenz und die<br />
"transversale Vernunft" bei Welsch<br />
Welsch hat neuerdings in seinem Werk über die transversale<br />
Vernunft (Welsch 95), in <strong>de</strong>m die zeitgenössische Vernunftkritik<br />
äußerst sorgfältig bearbeitet wird, überzeugend und in<br />
begrüßenswerter Weise auf die Probleme <strong>de</strong>r Selbstwi<strong>de</strong>rsprüchlichkeit<br />
47 <strong>de</strong>s Pluralitätskonzeptes hingewiesen.<br />
Er betont, dass man sich <strong>de</strong>r Selbstreferentialität konsequent<br />
stellen müsse, was viele Denker nicht unbedingt beachteten.<br />
Für seine Konzeption behauptet er, dass sie keine an<strong>de</strong>re<br />
eliminiere, sie erhebe keine Ausschließlichkeitsansprüche und sie<br />
sei für <strong>de</strong>n Dialog mit an<strong>de</strong>ren Konzeptionen offen.<br />
Dem scheint aber bereits folgen<strong>de</strong> Passage zu wi<strong>de</strong>rsprechen:<br />
"Transversale Vernunft bezeichnet die Grundform von<br />
Vernunft überhaupt. Das Konzept <strong>de</strong>r transversalen<br />
Vernunft ist nicht bloß ein spezifisches Konzept, son<strong>de</strong>rn<br />
rekurriert auf die Grundform von Vernunft überhaupt,<br />
bringt diese zur Geltung. Es mag sein, dass transversale<br />
Vernunft nicht die ganze Vernunft ist, aber sie scheint<br />
allenthalben <strong>de</strong>ren grundlegen<strong>de</strong>r Modus zu sein."<br />
In einem neueren Aufsatz : "Vernunft und Übergang" (1996)<br />
arbeitet Welsch noch präziser heraus, dass sein Vernunftkonzept<br />
keine Metaordnung erlasse.<br />
"Um diese traditionelle Erwartung zu erfüllen, müsste<br />
Vernunft nicht nur ein überlegenes Vermögen sein,<br />
son<strong>de</strong>rn zu<strong>de</strong>m über Prinzipien verfügen, welche die<br />
Dekretierung einer Metaordnung erlaubten. Das ist jedoch<br />
47 Bei Luhmann sehen wir dann, dass er die Selbstwi<strong>de</strong>rsprüchlichkeit<br />
(Paradoxialität) gera<strong>de</strong>zu zum transzen<strong>de</strong>ntalen Prinzip seiner<br />
Erkenntnistheorie macht, das Problem in gewisser Weise also durch Selbst-<br />
Blendung und Reduktion zu lösen versucht. Das von ihm gefor<strong>de</strong>rte<br />
Selbstexemptionsverbot hält er allerdings dann wohl nicht konsequent genug<br />
durch.<br />
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