Projekt Micarpet Projektbericht - artecLab - Universität Bremen
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<strong>Projekt</strong> MiCarpet <strong>Projekt</strong>bericht<br />
15.3.2 Auswahl der Hintergrundmusik<br />
Im folgenden möchten wir etwas genauer beschreiben, wie es zu der Auswahl der eingesetzten Musikstücke<br />
kam und welche Voraussetzungen und Kriterien hierbei eine entscheidende Rolle gespielt haben.<br />
Die Mitglieder der Soundgruppe hatten sich, nachdem schließlich klar war, in welchem Kontext sich die<br />
virtuelle Welt des Caves befinden würde, die Story also weitestgehend abgesteckt und formuliert war,<br />
überlegt, die Musik, die als Hintergrundmusik fungieren soll, selber zu komponieren. Um dies zu realisieren,<br />
wollten wir über ein an den Computer angeschlossenes MIDI- Keyboard mit entsprechender<br />
Software und erarbeitetem Hintergrundwissen über Tonalität und Rhythmus der orientalischen Musik<br />
kreativ zu Werke gehen. Wir recherchierten also über die Theorie der arabischen Musik, welche Instrumente<br />
dort primär zum Einsatz kommen, welche Tonabstände und Tonarten typisch sind, wie das<br />
Tempo gegeben ist und wie die Klangfarbe allgemein aussieht. Es wurde uns aber schnell bewusst, dass<br />
es leider aufgrund der vorgegebenen Zeit die wir zur Verfügung hatten, um den ersten Meilenstein zu<br />
erreichen, nicht realistisch war, unser Vorhaben zu realisieren. Die Zeit, welche die Programmierung<br />
der Soundengine erforderte, ließ uns leider nicht die Möglichkeit offen, uns der eigentlichen Komposition<br />
zu widmen. Da wir alle noch keine Erfahrung in der Soundprogrammierung besaßen, war eine<br />
intensive Einarbeitung in die Audio-Engine Fmod notwendig. Wir beschlossen also, auf die eigenständige<br />
Komposition zu verzichten und überlegten uns weiterhin, wie wir die Hintergrundmusik aus bereits<br />
bestehenden Musikstücken gestalten könnten. Wir durchforsteten unsere privaten CDs und das Internet<br />
nach arabischen Künstlern und entsprechenden MIDI Dateien, dachten an Mozarts Oper “Die Flucht<br />
aus dem Serail“ (Köchelverzeichnis 384) und hörten uns Musik aus uns bekannten und für unsere Zwecke<br />
vergleichbaren Computerspielen an. So zum Beispiel die Musik aus dem Spiel “Magic Carpet“,<br />
erschienen 1994 unter dem Label Bullfrog Productions, sowie ausgehend von unserer Piraten-Story, die<br />
karibischen Klänge aus den “Monkey Island“ Spielen von LucasArts. Auch der Kinofilm “Fluch der<br />
Karibik“ (Touchstone, 2003) bot in dieser Richtung einiges an Material. Trotz der massiven Recherche<br />
in diesem Bereich entschieden wir uns letztendlich allerdings dennoch weder für karibische noch arabische<br />
Klänge. Die für uns am meisten geeignete Musik, die als begleitende, unterstützende, aber dabei<br />
nicht aufdringliche Hintergrundkulisse diesen sollte, bot sich in sphärischen Soundstücken, das heisst<br />
in synthetischer Musik mit vielen Streichern und einem eingängigen Rhythmus. Dabei fanden wir zwei<br />
Musikstücke, die auch aufgrund ihrer Länge diesbezüglich sehr passend waren. Denn es stellte sich bei<br />
den meisten der vorher herausgesuchten Lieder heraus, dass sie zeitlich die Dreiminutenmarke nur selten<br />
überschritten, was für unsere Zwecke leider einfach zu kurz war. Es bestand natürlich die Möglichkeit,<br />
diese Lieder zu „loopen“, also immer wieder von vorne abzuspielen, wenn sie zu Ende waren, was bei<br />
der geringen Länge eines jeden Stückes aber doch etwas schnell ermüdend gewirkt hätte. Eine andere<br />
Möglichkeit wäre gewesen, mehrere Lieder für ein jeweiliges Level auszuwählen und zu arrangieren,<br />
diese Idee verwarfen wir aber nach einigen Tests wieder, da die Atmosphäre welche durch die Musik<br />
geschaffen wurde dadurch sehr schwankend und inhomogen war. Die Stücke die wir schließlich für die<br />
beiden Level ausgewählt haben, sind zum einen von der Gruppe “Vangelis“ das Lied “Islands of the<br />
orient“, erschienen 1996 auf dem Album “Oceanic“ und dem Label “Eastwest“ für das erste Level, sowie<br />
das Lied “Finished Symphony“ der Gruppe “Hybrid“, als Maxi CD erschienen 1999 auf dem Label<br />
“Distinctive Records“ für das zweite Level.<br />
15.4 Probleme<br />
Die Realisierung des Sounds im Cave war kein triviales Problem. Es traten trotz umfangreicher Einarbeitung<br />
(unter anderem in die Funktionen des fmod-Soundsystems) und theoretischer Vorbereitung an<br />
verschiedenen Stellen zwischendurch immer wieder neue Probleme auf, die aber gelöst werden konnten.<br />
Ein weiteres Problem bestand in der schwierigen Raum- und Rechnersituation, die für verschiedene<br />
Teilgruppen des <strong>Projekt</strong>s gleichermaßen bestand. Um das von uns Programmierte testen zu können, war<br />
6. Januar 2005 Seite 207