Orientalische Handschriften im Archiv der Franckeschen Stiftungen ...

Orientalische Handschriften im Archiv der Franckeschen Stiftungen zu Halle
51
Signatur AFSt/H Q 51
Titel
Künh ül-a‰bÞr 132 [Substanz der Nachrichten]
Verfasser
MuœóafÞ ibn A‡mad ibn ÓAbdulmaulÞ Čelebá
Kopist
Entstehungszeit ŠaÓbÞn 1085/1. November 1674
Herkunft
Osmanisches Reich
Sprache
Türkisch
I. Materialbeschreibung
Material
Maße
Blattzahl
Einband
Zustand
Orientalisches Papier [gewachst]
24,2 x 14,5 cm / 24,4 x 15 cm (17,3 x 8,2 cm)
592 + Vorsatz
Dunkelbraunes Leder mit Mittelornament in Goldpressung und
goldverzierten Rahmenlinien auf Vorder- und Hinterdeckel;
Dublüren aus rotbraunem Leder mit Mittelornament und Rahmenlinien
in Golddruck
gut [Einband mechanisch beschädigt, Buchblock z.T. von Buchrücken
gelöst; Buchklappe fehlt]
II. Inhaltliche Beschreibung
Inhalt Geschichte der osmanischen Sultane von 700–1006 [1300–1597]
Vollständigkeit
vollständig
III. Besonderheiten
Schrift
Textgestaltung
Nas‰á: sehr klein, klar, regelmäßig
Der Text ist zu 35 133 Zeilen mit schwarzer Tinte geschrieben und
unvokalisiert.
Der Text des ersten Abschnitts endet trichterförmig auf Bl. 272r, der
zweite Abschnitt beginnt auf Bl. 273v und endet mit Kolophon [Bl.
591r].
Überschriften, Personennamen und Stichwörter sind rot hervorgehoben.
Korrekturen und Ergänzungen sind von derselben Hand mit schwarzer
Tinte meist schräg am Rand erfolgt.
Der Schriftspiegel ist mit einer schwarz konturierten Goldleiste
umrahmt.
Auf jeder Verso-Seite links unten steht das erste Wort der folgenden
Recto-Seite unvokalisiert in schwarzer Tinte.
Der Kolophon endet trichterförmig und ist zusätzlich mit einer schwarz
konturierten Goldleiste umrahmt.
Illuminiertes Kopfstück und [leeres] Titelfeld. [Bl. 1v]
132 Künh ül-a‰bÞr [oder auch Kunh al-a‰bÞr], ein viel beachtetes Werk zur islamischen und osmanischen Geschichte in vier
Teilen, eine Art Fürstenspiegel, von MuœóafÞ ibn A‡mad ibn ÓAbdulmaulÞ Čelebá, bekannt unter dem Namen ÓAlá oder
MuœóafÞ ÓAlá Efendi (948/1541–1008/1600), Dichter und Staatsbeamter des Osmanischen Reiches. Zu Künh ül-a‰bÞr und
MuœóafÞ ibn A‡mad ibn ÓAbdulmaulÞ siehe The Encyclopaedia of Islam. New Edition I. Leiden 1986, S. 380 und VIII,
Leiden 1995, S. 212b; Franz Taeschner: Die osmanische Literatur. In: Handbuch der Orientalistik. Abt. 1, Bd. 5, Abschn.
1: Turkologie. Leiden, Köln 1963, S. 312–313.
Der Titel dieser Handschrift Künh ül-a‰bÞr ist einer türkischen Kaufnotiz in arabischer Schrift von 1095/1684 [Bl. 1r]
und einem späteren Eintrag von anderer Hand auf dem ersten vorderen Vorsatzblatt zu entnehmen. Nach Gustav Flügel
scheint es sich hier um den vierten Teil von Künh ül-a‰bÞr zu handeln, der die Geschichte des Osmanischen Reiches bis
in das dritte Jahr der Herrschaft Mehmeds III. umfasst. Vgl. dazu August Müller: Orientalische Handschriften. In:
Programm der Lateinischen Hauptschule in Halle für das Schuljahr 1875–1876. Halle 1876, S. 35, Cod. LI und Gustav
Flügel: Die arabischen, persischen und türkischen Handschriften der k.-k. Hofbibliothek zu Wien, Bd. 2. Wien 1865, S.
241, Nr. 1022.
© Archiv der Franckeschen Stiftungen zu Halle/Saale 2003 119