Orientalische Handschriften im Archiv der Franckeschen Stiftungen ...

Orientalische Handschriften im Archiv der Franckeschen Stiftungen zu Halle
IV. Bemerkungen
Eintrag auf Blatt 280v in lateinischer Schrift [mit schwarzer Tinte]: Donabat Bibliothecae Orphanotrophei
Glauchensis Matthias Bélius VDM. p.t. Gym. Rector Neosolii in Montanis Hung. Ao 1713. d. 28. Sept.
Eintrag auf Blatt 288v in deutscher Schrift [mit Bleistift]: Arabische Handschrift. Ein Koran in Duodez; die
ersten Blätter ausgerissen, beginnt mit Sure 2, 100 25 ; doch folgt die 1. Sure am Schluß nach Sure 114 v.
derselben Hand. Angebunden 8 Blätter mit arabisch-türk. Gebeten A, 38. Cod VIII.
Signatureinträge: auf der Innenseite des Vorderdeckels [mit roter Tinte:] |D, 7.| [mit Bleistift:] A 38 Cod. VIII., auf Blatt 280v
[mit hellroter Tinte:] Q 8., auf der Innenseite des Hinterdeckels [mit Bleistift:] Q 8 [mit roter Tinte:] D, 7.
[mit rotem Buntstift:] A 38.
Exlibris auf der Innenseite des Hinterdeckels: BIBLIOTHECA ORPHANOTROPHEI HALENSIS.
Der Koran enthält einen 14,4 x 10,4 cm großen Notizzettel, auf dem in deutscher, lateinischer und arabischer
Schrift mit schwarzer, jetzt bräunlich wirkender Tinte vermerkt ist: A, 38 Ein Koran. Die ersten Blätter
|scheinen| ausgerissen, |denn| er beginnt mit Sur. II, v. 100. 26 Sur. I steht zu
Ende nach Sur. 114, worauf ein ganz kurzes Gebet (er.)folgt. Die Unterschrift heißt:
ختم آلام ألله في شهر جماذى[جمادى]‏ الأخرى المبارة فى اليوم الأول سنة ٩٩٣
I Dschom. II 993 = 20 |17| Mai 1585. Auf der Rückseite dieses Blattes steht: Donabat Bibliothecae
Orphanotrophei Glauchensii Mattias Bélius, V.DM. p.t. Gym. Rector Neosolii in Montanis Hung. Ao. 1713. d. 28
Sept. Angebunden sind noch 8 Blätter, enthalten, Gebete, ar.-türk.
Dieser Vermerk scheint von der Hand des Leipziger Orientalisten Friedrich August Arnold (gest. 1869) zu sein,
der Mitte des 19. Jahrhunderts die meisten orientalischen Handschriften der Bibliothek des Halleschen
Waisenhauses durchgesehen und auf Zetteln ausführlich inhaltlich beschrieben hat.
Oben rechts ist später von anderer Hand in Druckschrift mit Bleistift hinzugefügt: zu Q 8.
Zwischen den Blättern 235 und 236, 272 und 273 [Sure 82 (al-infióÞr) und Sure 83 (al-muóaffifán)] liegen
unbeschriebene Papierschnitzel, die wahrscheinlich als Lesezeichen dienten.
Der Koran wurde 1713 der Bibliothek des Halleschen Waisenhauses von dem damaligen Rektor des
Gymnasiums in Neusohl, Matthias Bél (1684–1749), geschenkt.
V. Literaturhinweise
Arnold, Friedrich August und Müller, August: Verzeichnis der orientalischen Handschriften der Bibliothek des
Hallischen Waisenhauses. Besonders abgedruckt aus dem Programm der Lateinischen Hauptschule. Halle
1876. In: Beiträge zur Erschließung der arabischen Handschriften in deutschen Bibliotheken. Hg. v. Fuat
Sezgin. Bd. 3. Frankfurt/Main 1987, S. 43, Cod. VIII.
Müller, August: Orientalische Handschriften. In: Programm der Lateinischen Hauptschule in Halle für das
Schuljahr 1875–1876. Halle 1876, S. 27, Cod. VIII.
Corani textus arabicus: ad fidem librorum manuscriptorum et impressorum et ad praecipuorum interpretum
lectiones et auctoritatem / recensuit indicesque triginta sectionum et suratarum addidit Gustavus Flügel.
Lipsiae 1834.
25 Diese Versangabe bezieht sich auf die Verszählung der Koran-Ausgabe von Gustav Flügel aus dem Jahre 1834.
26 Diese Versangabe bezieht sich auf die Verszählung der Koran-Ausgabe von Gustav Flügel aus dem Jahre 1834.
© Archiv der Franckeschen Stiftungen zu Halle/Saale 2003 30