Orientalische Handschriften im Archiv der Franckeschen Stiftungen ...

Orientalische Handschriften im Archiv der Franckeschen Stiftungen zu Halle
Zwei handschriftliche Einträge auf Vorsatzblatt [mit schwarzer, jetzt bräunlich wirkender Tinte]:
In lateinischer Schrift: ordo Baptizandi iuxta ritum Chaldaeorum lingua Chaldaica, iussu Illmi et
Revmi D. Julij Antonij Sanctorij tituli Sti Bartholomaei in Insula. s. n. e. presbyteri
Cardlis descriptus per Gasparem de Malauar Indum servum olim, deinde familiarem et Diaconum
Revmi D. Haaman Ignatij. olim Patriarchae Jacobitarum, unum ex praeceptoribus linguae
Chaldeae, et Arabicae in Collegio Neophytorum Romae mense Julij M.D.LXXX.
In deutscher Kurrent-Schrift: Siehe La Croze indischen Christenstaat 11 . - Michaelis Einleitung ins neue
Test 12 - Herbert Marsh 13 Anmerkungen zu Michaelis Einleit. In diesen wird von dieser Liturgie
mehrere Nachricht gegeben, auch werden einige Exzerpte aus ihr geliefert, die H Direct D.
Schulze 14 aufgesezt hat. HM Rosenmüller 15 hat izt (1794) eine Ubersetz einer
Anmerk von Marsh gegeben. ...Liturg. Jesum.
Signatureinträge: auf Vorsatzblatt [mit hellroter Tinte:] Q 3 [mit dunkelroter Tinte:] B, 2. [mit rotem Buntstift:] A 31., auf
Nachsatzblatt [mit Bleistift:] B, 2 [mit hellroter Tinte:] Q 3.
Exlibris auf der Innenseite des Vorderdeckels: BIBLIOTHECA ORPHANOTROPHEI HALENSIS.
Alter Archivstempel auf der Innenseite des Hinterdeckels: Archiv Franckesche Stiftungen Halle=S.
Die Handschrift enthält einen 21 x 9,5 cm großen Zettel mit dem maschinenschriftlichen Vermerk: Handschrift
Q 3 Eine syrische Tauf-Agende aus dem Jahre 1580. (Aus dem Chaldäischen.) 16
V. Literaturhinweise
Müller, August: Orientalische Handschriften. In: Programm der Lateinischen Hauptschule in Halle für das
Schuljahr 1875–1876. Halle 1876, S. 26, Cod. III.
11 Herrn M. V. La Croze Abbildung des Indianischen Christen-Staats. Aus dem Frantzösischen in das Teutsche übersetzet,
mit vielen Anmerckungen und Erläuterungen vermehret von M. Georg Christian Bohnstedt. Halle 1727.
Johann David Michaelis: Einleitung in die göttlichen Schriften des Neuen Bundes. Göttingen 1765 [1777, 1788].
Herbert Marsh hat in den Jahren 1793 bis 1801 die Einleitung in die göttlichen Schriften des Neuen Bundes von J. D.
Michaelis ins Englische übersetzt und mit Anmerkungen versehen. [J. D. Michaelis's Introduction to the New Testament].
Gemeint ist wahrscheinlich Johann Ludwig Schulze (1734–1799), Direktor des Halleschen Waisenhauses von 1785–
1799.
Ernst Friedrich Karl Rosenmüller: Anmerkungen und Zusätze zu Joh. David Michaelis Einleitung in die Göttlichen
Schriften des Neuen Bundes. Aus dem Englischen übersetzt von E. F. K. Rosenmüller. Göttingen 1795–1803.
Die Angabe (Aus dem Chaldäischen) ist irreführend und erweckt den Eindruck einer Übersetzung. Es handelt sich hier
um einen Text in Syrisch, der in der westsyrischen [jakobitischen] Schreibschrift Seróâ abgeschrieben ist. Chaldäisch ist
die veraltete Bezeichnung für Westaramäisch, vor allem für das biblische Aramäisch.
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© Archiv der Franckeschen Stiftungen zu Halle/Saale 2003 14