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Orientalische Handschriften im Archiv der Franckeschen Stiftungen ...

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<strong>Orientalische</strong> <strong>Handschriften</strong> <strong>im</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>der</strong> <strong>Franckeschen</strong> <strong>Stiftungen</strong> zu Halle<br />

IV. Bemerkungen<br />

Eintrag auf zweitem Vorsatzblatt in großer deutscher Kurrent-Schrift [mit schwarzer, jetzt bräunlich wirken<strong>der</strong><br />

Tinte]: Diese Abschrifft ist genommen aus einem Codice Msc. welcher aus <strong>der</strong> fürstl Gothaischen<br />

Bibliothec an den Seel Dr. Callenberg war communicirt, die Abschrifft Selbsten ist geschehen durch<br />

einem Studiosum namens Kehr, <strong>der</strong> 1716 p. auf dem W. H. gespeist, ein großer Kenner war von denen<br />

orientalischen Sprachen: u hernach von hier nach Petersburg gekommen. Halle d. 21. Jan. 1764.<br />

Eintrag auf vor<strong>der</strong>em Vorsatzblatt in lateinischer Schrift [mit Bleistift]: Progr. Lat 1876. pag 29:Cod XXVI.<br />

Eintrag auf einem <strong>der</strong> Nachsatzblätter in deutscher Schrift [mit Bleistift]: Arabische Handschrift. Unvollständige<br />

Abschrift <strong>der</strong> Gothaer Handschrift 197. Moeller 79 , Gemacht von Kehr. Cod. XXVI.<br />

Signatureinträge: auf Vorsatzblatt [mit dunkelroter Tinte:] D, 24. [mit Bleistift:] Q 26., auf Blatt 107v [mit hellroter Tinte:]:<br />

Q 26.<br />

Bibliotheksstempel auf Blatt 107v: Haupt-Bibliothek Franckesche <strong>Stiftungen</strong> Halle/Saale.<br />

Die Handschrift enthält einen 10,5 x 8,5 cm großen Notizzettel, auf dem in deutscher und arabischer Schrift mit<br />

schwarzer, jetzt bräunlich wirken<strong>der</strong> Tinte vermerkt ist: Kehrsche Abschrift eines jurist. Werkes <strong>der</strong> Goth. Bibl.<br />

ohne Angabe des Verf.; unvollendet; auf 207 Seiten, nur bis p.p. ٣٤ des Cod., <strong>der</strong> nach dem vorn angegebenen<br />

Inhalts weg. wenigstens 261 Seiten gehabt haben muß. |Uns| Der Inhalt unserer Abschr. ist:<br />

كتاب البيوع.‏ فصل و من باع دارا.‏ باب خيار و شرط.‏ باب خيار الروية.‏ باب خيار العيب.‏ باب البيع احآامه.‏ فصل في احكامه.‏<br />

فصل فيما يآره.‏ باب الاقالة.‏ باب الحراجة و التولية<br />

Dieser Vermerk scheint von <strong>der</strong> Hand des Leipziger Orientalisten Friedrich August Arnold (gest. 1869) zu sein,<br />

<strong>der</strong> Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts die meisten orientalischen <strong>Handschriften</strong> <strong>der</strong> Bibliothek des Halleschen<br />

Waisenhauses durchgesehen und auf Zetteln ausführlich inhaltlich beschrieben hat.<br />

Die Handschrift gehört zu den <strong>Handschriften</strong>, die Georg Jacob Kehr (1692–1760), ein Schüler Salomon Negris 80<br />

und späterer Lektor für orientalische Sprachen in Leipzig, von orientalischen Originalhandschriften kopierte.<br />

Als Vorlage diente ihm die Handschrift 197 81 aus <strong>der</strong> Sammlung orientalischer <strong>Handschriften</strong> <strong>der</strong> Herzoglichen<br />

Bibliothek zu Gotha.<br />

79<br />

80<br />

81<br />

Gemeint ist Johann Heinrich Möller: Katalog orientalischer <strong>Handschriften</strong> <strong>der</strong> Bibliothek Gotha. Gotha 1826.<br />

Salomon Negri (1670–1729), ein christlicher Syrer, <strong>der</strong> 1702 in Halle am Collegium Orientale Theologicum Arabisch<br />

unterrichtete, Jahre später noch einmal nach Halle kam und für Johann Heinrich Callenberg (1694–1760), den späteren<br />

Grün<strong>der</strong> des Institutum Judaicum et Muhammedicum, christliche Schriften ins Arabische übersetzte. Zu Salomon Negri<br />

siehe Johann Fück: Die arabischen Studien in Europa bis in den Anfang des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts. Leipzig 1955, S. 95–97;<br />

S[alomon] Negri: Vita. In: Memoria Negriana..., edidit Gottlieb Anastasius Freylinghausen. Halle: Waisenhaus, 1764, S.<br />

1–6.<br />

Zu Kehr siehe Heinrich Wilhelm Rotermund: Fortsetzung und Ergänzungen zu Christian Gottlieb Jöchers allgemeinem<br />

Gelehrten-Lexiko. Bd. 3. Delmenhorst 1810, S. 163–164.<br />

Dabei handelt es sich um das KitÞb al-BuyãÓ von Mu‡ammad ibn al-Éasan aš-ŠaibÞná. Vgl. Johann Heinrich Möller:<br />

Katalog orientalischer <strong>Handschriften</strong> <strong>der</strong> Bibliothek Gotha. Gotha 1826, S. 48, Nr. 197; Wilhelm Pertsch: Die arabischen<br />

<strong>Handschriften</strong> <strong>der</strong> Herzoglichen Bibliothek zu Gotha, II. Gotha 1880, S. 284, Nr. 1043.<br />

© <strong>Archiv</strong> <strong>der</strong> <strong>Franckeschen</strong> <strong>Stiftungen</strong> zu Halle/Saale 2003 70

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