Orientalische Handschriften im Archiv der Franckeschen Stiftungen ...

Orientalische Handschriften im Archiv der Franckeschen Stiftungen zu Halle
Sammlung von Überlieferungen nach Kapiteln geordnet und mit den
Namen der Überlieferer versehen, soweit sie dem Verfasser bekannt
waren, darunter SufyÞn aõ-¾aurá 92 , IbrÞhám ibn Adham 93 , und al-
Àunaid 94 . [Bl. 20r–81v [2r-49v]
[Ausführlichere Informationen zum Inhalt der Handschrift siehe August Müller:
Orientalische Handschriften. In: Programm der Lateinischen Hauptschule in
Halle für das Schuljahr 1875–1876. Halle 1876, S. 28–29, Cod.XXII.]
Vollständigkeit
unvollständig [Blätter 1–10, 12–19, 34–37, 42, 49 und 52–59 fehlen. Die
Handschrift bricht auf Bl. 81v ab.] 95
III. Besonderheiten
Schrift
Textgestaltung
Nas‰á: groß, klar und gleichmäßig
Der Grundtext ist zu 25 Zeilen mit schwarzer Tinte geschrieben und
meist unvokalisiert.
Die Namen der sufischen Gelehrten und die Kapitelanfänge sind rot
hervorgehoben.
Auf jeder Verso-Seite links unten steht das erste Wort der folgenden
Recto-Seite unvokalisiert in schwarzer Tinte.
Randbemerkungen sind gerade, schräg oder auf dem Kopf stehend mit
schwarzer Tinte von unterschiedlicher Hand, mitunter in flüchtiger
arabischer Schrift geschrieben.
[Der Text auf dem letzten Blatt [50r] ist von anderer Hand in flüchtiger
arabischer Schrift hinzugefügt.]
IV. Bemerkungen
Eintrag auf der Innenseite des Vorderdeckels in lateinischer Schrift [mit Bleistift]:
Progr Lat 1876 pag 28 : Cod XXII.
Eintrag auf hinterem Vorsatzblatt in deutscher Schrift [mit Bleistift]: Arabische Handschrift. Cod. XXII.
Die Foliierung der Handschrift erfolgte offenbar schon sehr früh links oben auf jeder Recto-Seite in arabischen
Ziffern und mit schwarzer Tinte. Danach sind die fehlenden Blätter eindeutig zu bestimmen.
Signatureinträge: auf der Innenseite des Vorderdeckels [mit rotem Buntstift:] 131. J. 4 [mit dunkelroter Tinte:] D, 28., auf
Nachsatzblatt [mit Bleistift:] D. 28. [mit roter Tinte:] Q 22.
Bibliotheksstempel auf Nachsatzblatt: Haupt-Bibliothek Franckesche Stiftungen Halle/Saale.
Diese Handschrift scheint die älteste und nach August Müller auch die beste der Handschriftensammlung der
Franckeschen Stiftungen zu sein. Auf welchem Wege sie nach Halle in den Besitz der Glauchaschen Anstalten
gelangte, ist nicht bekannt.
Der Name des Kopisten ist unbekannt.
92 Abã ÓAbdallÞh SufyÞn ibn SaÓád ibn Masrãq aõ-¾aurá al-Kãfá (97/716–161/778) oder kurz SufyÞn aõ-¾aurá genannt,
Rechtsgelehrter und Begründer einer islamischen Rechtsschule, der ¾auráya. Zu SufyÞn aõ-¾aurá siehe The Encyclopaedia
of Islam. New Edition IX. Leiden 1997, S. 770–772; Fuat Sezgin: Geschichte des arabischen Schrifttums, Bd. 1. Leiden
1967, S. 518f.
93 IbrÞhám ibn Adham ibn Manœãr ibn Yazád ibn ÀÞbir (Abã Is‡Þq) al-ÓI‚lá (um 112/730 bis wahrscheinlich 161/777-8). Zu
IbrÞhám ibn Adham siehe The Encyclopaedia of Islam. New Edition III. Leiden, London 1986, S. 985–986.
94 Gemeint ist der Bagdader Sufi Abu l-QÞsim ibn Mu‡ammad ibn al-Àunaid al-ÊazzÞz al-QawÞrárá an-NihÞwandá (gest.
298/910). Zu al-Àunaid siehe Carl Brockelmann: Geschichte der arabischen Litteratur, Suppl. 1. Leiden 1937, S. 354–355;
The Encyclopaedia of Islam. New Edition II. Leiden 1991, S. 600.
95 Vgl. August Müller: Orientalische Handschriften. In: Programm der Lateinischen Hauptschule in Halle für das Schuljahr
1875–1876. Halle 1876, S. 28, Cod. XXII.
© Archiv der Franckeschen Stiftungen zu Halle/Saale 2003 75