Orientalische Handschriften im Archiv der Franckeschen Stiftungen ...

Orientalische Handschriften im Archiv der Franckeschen Stiftungen zu Halle
Die Gebete zwischen den Suren sind mit schwarzer Tinte geschrieben
und vollständig vokalisiert.
Die Überschriften der Gebete sind rot hervorgehoben.
Die Verszählung ist mit goldenen Punkten markiert.
Auf jeder Verso-Seite links unten steht das erste Wort der folgenden
Recto-Seite unvokalisiert in schwarzer Tinte.
Der Schriftspiegel ist mit einer schwarz konturierten Goldleiste
umrahmt.
Blatt 1r hat ein illuminiertes Kopfstück und einen zusätzlich blau-rot
umrahmten Schriftspiegel.
Die Gebete auf den Blättern 101v–105r sind bis zu 19 Zeilen mit
schwarzer Tinte von anderer Hand geschrieben und unvokalisiert.
Die Einträge auf den Blättern 105r–108 sind wahrscheinlich später von
unterschiedlicher Hand mit schwarzer, jetzt verblasster Tinte erfolgt und
zum Teil vokalisiert.
IV. Bemerkungen
Eintrag auf Vorsatzblatt in lateinischer Schrift [mit Bleistift]: Progr. Lat. 1876 pag 27 Cod XVI.
Eintrag auf Blatt 107v in deutscher Schrift [mit Bleistift]: Koranstücke, mit arabischen und türkischen Gebeten
untermischt. Cod. XVI.
Mittelornament auf der Innenseite des Vorderdeckels durch Exlibris verdeckt.
Die Foliierung der Blätter [mit Bleistift] erfolgte in späterer Zeit.
Signatureinträge: auf der Innenseite des Vorderdeckels [mit dunkelroter Tinte:] D, 13., auf Vorsatzblatt [mit dunkelroter
Tinte:] D, 13. [mit hellroter Tinte:] Q 16 [mit rotem Buntstift:] A 42, auf Blatt 107v [mit Bleistift:] D, 13.
Exlibris auf der Innenseite des Vorderdeckels: BIBLIOTHECA ORPHANOTROPHEI HALENSIS.
Bibliotheksstempel auf Vorsatzblatt: Haupt-Bibliothek Franckesche Stiftungen Halle/Saale.
Die Wege, die diese Handschrift ging, sind nicht bekannt. Wahrscheinlich gehört sie auch zu den in den
Türkenkriegen erbeuteten Schriften, die im Laufe des 18. Jahrhunderts nach Halle in den Besitz der
Glauchaschen Anstalten gelangten. Die Gestaltung der Handschrift deutet darauf hin, dass sie für einen
wohlhabenden Muslim geschrieben worden ist.
Bei der Neuverzeichnung der orientalischen Handschriften im November 2002 wurde festgestellt, das es sich bei
einem "Notizzettel", der in einer Handschrift in arabischer Schrift mit dem handschriftlichen Titelvermerk in
Deutsch "Vier Evangelien in Hindustanisch" [AFSt/H H 3] enthalten war, eindeutig um das fehlende Blatt 105
der hier beschriebenen Handschrift [AFSt/H Q 16] handelt. Vermutlich hatte sich das Blatt aus dem Buchblock,
dessen Bindung sehr gelockert ist, im Laufe der Zeit gelöst und ist irgendwann einer Handschrift in arabischer
Schrift [AFSt/H H 3] beigefügt worden. Nach eindeutiger Identifizierung wurde dieses Blatt der Handschrift mit
der Signatur AFSt/H Q 16 zugeführt.
V. Literaturhinweise
Arnold, Friedrich August und Müller, August: Verzeichnis der orientalischen Handschriften der Bibliothek des
Hallischen Waisenhauses. Besonders abgedruckt aus dem Programm der Lateinischen Hauptschule. Halle
1876. In: Beiträge zur Erschließung der arabischen Handschriften in deutschen Bibliotheken. Hg. v. Fuat
Sezgin. Bd. 3. Frankfurt/Main 1987, S. 43, Cod. XVI.
Müller, August: Orientalische Handschriften. In: Programm der Lateinischen Hauptschule in Halle für das
Schuljahr 1875–1876. Halle 1876, S. 27, Cod. XVI.
Corani textus arabicus: ad fidem librorum manuscriptorum et impressorum et ad praecipuorum interpretum
lectiones et auctoritatem / recensuit indicesque triginta sectionum et suratarum addidit Gustavus Flügel.
Lipsiae 1834.
© Archiv der Franckeschen Stiftungen zu Halle/Saale 2003 52