09.07.2015 Aufrufe

German (PDF) - Center for Security Studies (CSS) - ETH Zürich

German (PDF) - Center for Security Studies (CSS) - ETH Zürich

German (PDF) - Center for Security Studies (CSS) - ETH Zürich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

14 Bulletin 1995 zur schweizerischen Sicherheitspolitikheben kann) aufgibt und sich dem westeuropäischen Sicherheitsverbundin geeigneter Weise anschliesst. Ein erstes Signal dazuwurde gegeben mit dem Entscheid, Nato-Truppen auf ihrem Wegzum Einsatz in Bosnien die Schweiz passieren zu lassen. Dernächste Schritt wird eine baldige Teilnahme an der Partnerschaftfür den Frieden (Partnership <strong>for</strong> Peace, PfP) sein. Weitere Schrittein Richtung auf eine engere Integration in die europäischen Strukturenwerden folgen müssen.Das bedeutet nicht, die eigene Tradition der Landesverteidigungaufzugeben, sondern das bedeutet, endlich sicherheitspolitischeKontakte aufzunehmen zu Nachbarn, von denen die Schweiz nichtnur keine militärischen Übergriffe zu befürchten hat, sondern mitdenen die Schweiz als demokratisch und marktwirtschaftlich organisierterRechtsstaat in allen relevanten Grundwerten übereinstimmt.Nur sicherheitspolitische Zyniker können im Ernst behaupten,dass die Schweiz gegenwärtig einen genügenden, dasheisst wirklich ernsthaften Beitrag an die Sicherheit Europas leiste.In Tat und Wahrheit profitiert die Schweiz nach wie vor vonder stabilisierenden Wirkung und vom Schutzschild der Nato, ohneselber einen Beitrag an diese wichtigste Sicherheitsorganisation zuleisten.Wenn die Schweiz in ihrer Sicherheitspolitik ernst genommenwerden will, dann darf sie sich nicht damit begnügen, eine Armeezu pflegen, die ausrüstungsmässig und organisatorisch zwar modernisiertwurde, die aber in ihrer sicherheitspolitischen Zielsetzung(und der davon abgeleiteten Strategie der Landesverteidigungnach allen Richtungen) um mindestens ein halbes Jahrhundertzurückgeblieben ist. Ausreichend und richtig bestückte Zeughäusersind notwendiger, aber nicht hinreichender Ausdruck desSicherheitswillens einer Gemeinschaft. Entscheidend ist heute dieEinsicht, dass die Schweiz Teil der europäischen Schicksalsgemeinschaftist und dass angesichts moderner Abstandswaffenund hochtechnisierter internationaler Vernetzung auf allen Gebieteneine einzelstaatliche Sicherheitspolitik illusionär ist.Die Schweiz muss ihre Sicherheit als Teil der europäischen Sicherheiterkennen lernen. Sie muss sich dementsprechend europäischengagieren, auch wenn dies nicht ohne Abstriche an liebgewordenenTraditionen geht. Die Schweiz hat bisher ohne innereZerreissproben gelebt, weil sie keine schwerwiegenden aussenpoli-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!