19.11.2012 Aufrufe

Pressemitteilung

Pressemitteilung

Pressemitteilung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Meine persönliche Bundeswehr-Laufbahn dauerte einen „Girl’s Day“ lang 27.04.2007<br />

Meine persönliche Bundeswehr-Laufbahn dauerte einen „Girl’s Day“ lang 27.04.2007<br />

27.04.2007 Meine persönliche Bundeswehr-Laufbahn dauerte einen „Girl’s Day“ lang In der<br />

Kaserne dürfen Mädchen auch mal anfassen<br />

VON DOLLY SCHÜLER (20)<br />

In Tarnfarben gekleidete Männer, laute Befehlstöne und grenzenloses Marschieren – so<br />

stellen sich Viele die Bundeswehr vor. Im Rahmen des gestrigen „Girl’s Day“ habe ich mich<br />

einmal in der Bad Salzunger Werratalkaserne umgeschaut.<br />

Fast 100 Mädchen sitzen im Kinosaal und warten. Bevor ihnen die Unterkünfte, Waffen und<br />

Panzer gezeigt werden, gibt es einen Vortrag über den Standort, die Aufgaben, die<br />

Einrichtung und die verschiedenen Bereiche in der Bundeswehr. Beim „Girl’s Day“ sollen<br />

Mädchen in Bereiche hinein schnuppern, die sonst fast nur Kerlen vorbehalten sind. Bei der<br />

Truppe, die ich heute besuche, war das bis vor einiger Zeit noch so, doch seit einer<br />

Gesetzesänderung im Jahre 2001 kommen immer mehr Frauen zur Bundeswehr.<br />

Nach dem Vortrag werden die Mädchen im Alter von zwölf bis 24 Jahren in drei Gruppen<br />

eingeteilt und es beginnt der Stationsbetrieb: Die erste Anlaufstelle für mich ist die<br />

Waffenschau. Dort zeigen die Kerle, was sie in der Garage und der Waffenkammer haben,<br />

und die Mädels dürfen sogar mal anfassen. So erkenne ich mal fix den Unterschied zwischen<br />

einer Granatpistole, einem Maschinengewehr, einer Maschinenpistole und einer Panzerfaust.<br />

Ziemlich schwer, die Dinger! Ich weiß nicht, ob ich den ganzen Tag so viel Gewicht mit mir<br />

herum tragen könnte.<br />

Wie ich beim perfekt organisierten Marsch durch die Kaserne bald herausfinde, wird den<br />

Soldaten dort auch neben der Arbeit viel geboten. Da gibt es neben dem Kinosaal einen<br />

Sportplatz, ein Schwimmbad, eine Sauna oder eine Grillhütte.<br />

Weiter geht’s zu den Truppenunterkünften. Dort erwartet uns eine akkurate, fast klinisch<br />

reine Modenschau, gezeigt werden Klamotten für fast jede Wetter- und Lebenslage. Wir<br />

sehen Schränke, die genau nach Vorschrift eingeräumt wurden. Wenn etwas nicht im<br />

richtigem Fach1 liegt, wird es bei der Kontrolle wieder hinaus geworfen.<br />

– Na Klasse, da wäre ich ja ewig am einräumen! Außerdem putzen die Solden zwei mal am<br />

Tag ihre Zimmer, sie müssen entweder sehr ordentlich sein oder zu viel Zeit haben!<br />

Während neben uns immer mal wieder breit grinsende Soldaten vorbei rennen, begibt sich<br />

die ganze Mädchenmeute zur nächsten Station, der Panzerbesichtigung. Wackelig geht es im<br />

Sanitätswagen zu, den wir zuerst zu sehen bekommen. Dann ist der Panzer„Marder 1A3“<br />

dran. Der ist ein 60 Tonnen schweres Stahlungetüm. Dass da neun Soldaten mit ihren<br />

Waffen reinpassen sollen, bleibt mir dennoch unbegreiflich. Bis schließlich jeweils neun<br />

Mädchen in den Panzer einsteigen. Das geht wirklich, aber es ist sehr eng und wird<br />

sicherlich mit der Zeit ziemlich stickig. Und größer gewachsene Leute sollten wohl besser<br />

Zivildienst leisten oder bei der Bundeswehr stets darauf achten, den Kopf einzuziehen!<br />

Danach wird uns der nächste Panzer erklärt. Der „Leopard 285“ wartet darauf, von uns<br />

erklettert zu werden. Von oben kann jeder in die Luke schauen. Und es sieht hier noch<br />

enger aus als im „Marder“! Noch erstaunlicher ist für mich, dass mit solch einem riesigen<br />

Gefährt Geschwindigkeiten bis zu 100 Kilometer pro Stunde gefahren werden können.<br />

Spannend wird es an der vorletzten Station, bei den Simulatoren. Dort darf jedes Mädel<br />

selbst einmal probieren, wie es ist, mit dem Panzer zu fahren. Ich habe nur einen<br />

Kleinwagen, und mit dem komme ich besser zurecht als mit so einem riesigen Gefährt. Doch<br />

es macht mir ziemlich Spaß, und auch der Schießsimulator wird uns vorgeführt.<br />

Die aufregendste Station aber kommt jetzt, bei der Panzervorführung. Den fast 100<br />

Mädchen beim Girl’s Day, der auch den Soldaten sichtlichen Spaß bereitet, wird gezeigt, wie<br />

die Maschinen in Aktion funktionieren. Mit riesen Krach und viel aufgewirbelten Staub<br />

kommen die monströsen Panzer angefahren. Flink fahren sie, bremsen ab oder überwinden<br />

Hindernisse. Das ist für mich echt aufregend, doch die Sonne brennt schon ziemlich heiß.<br />

Deshalb freuen sich alle auf die verdiente Pause und das Mittagessen. Ich entscheide mich<br />

für Gemüse mit Reis. Nach der Pause gibt es noch einmal Informationen zu Jobs und<br />

Laufbahnen in der Bundeswehr.<br />

Ich bin erst einmal geschafft, die Füße tun mir weh, meine Laufbahn führt mich erst einmal<br />

wieder nach Hause. Übrigens: Gebrüllt hat auf dem Kasernenhof fast niemand.<br />

Beim gestrigen Girl´s Day durften die schwere Munition, die unterschiedlichsten Waffen und<br />

auch die riesigen Panzer betrachtet werden. Diese Munition des „Leopard 285“wiegt über<br />

zehn Kilo.<br />

Im Gleichschritt Marsch!, hieß es beim gestrigen „Girl’s Day“. Auch wenn die uniformierten<br />

Kerle offensichtlich mehr Übung darin haben als die Mädchen, die die Chance nutzten, um<br />

sich über Berufe bei der Bundeswehr zu informieren. - FOTO: frankphoto.de<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502065340/index.html [16.05.2007 22:35:09]

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!