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Schummel-Schüler: Der iPod als digitaler Spickzettel - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten<br />

Schummel-Schüler: Der iPod als digitaler Spickzettel - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten<br />

09. Mai 2007<br />

Schrift:<br />

● webnews<br />

● Yigg<br />

● folkd<br />

● Mister Wong<br />

● Linkarena<br />

● Del.icio.us<br />

SCHUMMEL-SCHÜLER<br />

Der iPod als digitaler Spickzettel<br />

Löschblätter als Spickzettel sind passé, auch den Kniff mit dem Handy kennen Lehrer längst.<br />

Beim Mogeln hilft jetzt der MP3-Player - die Formelsammlung passt zwischen die<br />

Musikstücke. Genau das wollen US-Schulen nun verhindern.<br />

Aaron Maybon weiß genau: "Jugendliche finden sehr schnell neue Wege, um zu<br />

schummeln." Maybion ist Direktor der Mountain View High School in Meridian im US-Staat<br />

Idaho. Dort sind MP3-Player jetzt verboten, nachdem einige Lehrer bemerkt hatten, dass<br />

Schüler auf den Playern Formeln und anderes Material gespeichert hatten.<br />

Schüler (in Meridian): Wer betrügen will, schafft das auch ohne iPod<br />

Konkrete Zahlen gebe es nicht, sagt Shana Kemp, Sprecherin der Vereinigung der Rektoren<br />

der US-Oberschulen - "aber ich denke, es ist ein Trend". Es dauere immer einige Zeit, bis<br />

Lehrern und Schulverwaltungen klar werde, wie die neue Technik eingesetzt werden könne,<br />

sagt Kemp. Mit den Verboten könnten die Probleme in Grenzen gehalten werden.<br />

MP3-Player können Schüler leicht verstecken. Einige nehmen Antworten auf mögliche<br />

Prüfungsfragen vorher als Audiodatei auf und speichern sie auf den Playern, berichtet der<br />

Damir Bazdar, 16. Andere speicherten ihre Spickzettel zwischen den Texten ihrer<br />

Lieblingssongs.<br />

"Sie sollten die iPods wieder zulassen"<br />

Die 17-jährige Kelsey Nelson sagt, das Verbot habe einige Schüler auch nicht davon<br />

abgehalten, die Geräte trotzdem bei Prüfungen einzusetzen. "Man versteckt die Ohrhörer<br />

und legt dann den Kopf auf die Hand, so, als ob man kurz ausruhen würde." Nelson findet:<br />

"Sie sollten die iPods wieder zulassen. Wer betrügen will, schafft das sowieso, mit oder ohne<br />

iPod."<br />

Die Schulen hoffen aber, mit solchen Verboten zumindest einige Schüler abschrecken zu<br />

können. Henry Jones, ein Lehrer an einer Schule in San Gabriel in Kalifornien, konfiszierte in<br />

einer Prüfung kürzlich den iPod eines Schülers und fand darauf mitten unter den<br />

Musikstücken die Antworten für einen Test, Spickzettel und eine Formelsammlung.<br />

Einen umgekehrten Weg hat die Universität Duke in North Carolina eingeschlagen. Sie stellt<br />

ihren Studenten seit drei Jahren iPods zur Verfügung, um zu sehen, ob sich mit diesen<br />

Geräten die Lernleistung verbessern lässt. Keine Erfolge habe es in einigen Fächern wie<br />

Musik, Soziologie und Maschinenbau gegeben, sagt Tim Dodd vom Zentrum für<br />

Akademische Integrität in Duke. An der Hochschule sei die Zahl der Betrugsfälle in den<br />

vergangenen zehn Jahren rückläufig gewesen, so Dodd. Er führt dies darauf zurück, dass die<br />

Universität von ihren Studenten akademische Integrität erwarte. "Wenn man gegen die<br />

Technik kämpft, ohne zugleich in einen Dialog über Werte und Erwartungen zu treten, dann<br />

ist das ein verlorener Kampf."<br />

Rebecca Boone, AP<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510232135/index.html [16.05.2007 22:35:43]<br />

AP

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