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Zecken lauern im Grünen<br />

Zecken lauern im Grünen<br />

Zecken lauern im Grünen<br />

Fragen rund um das Zeckenrisiko und einen möglichen Schutz vor Zecken beantwortete<br />

gestern an den TA-Telefonen mit dem Virologen Professor Dr. Jochen SÜSS von der<br />

Friedrich-Schiller-Universität Jena einer der renommiertesten Zecken-Experten Deutschlands.<br />

Elvira T. aus Arnstadt: Welche Landkreise in Thüringen haben ein FSME-Risiko,<br />

und wann tritt nach einer Schutzimpfung der Schutz ein?<br />

2007 wurden in Thüringen zum FSME-Risikogebiet wie bisher Saale-Holzland-, Saale-Orla-<br />

Kreis und Kreis Hildburghausen erklärt. Dazu gekommen sind die Stadtkreise Jena und Gera<br />

sowie die Landkreise Sonneberg und Saalfeld-Rudolstadt. Nach einer FSME-Schutzimpfung<br />

hat man nach der zweiten IMpfung bereits einen hohen Schutz, der 14 Tage nach der<br />

dritten ist der Schutz vollständig.<br />

Anke O. aus Erfurt: Wer übernimmt die Kosten für eine FSME-Schutzimpfung?<br />

Innerhalb von Deutschland sind das in der Regel die Krankenkassen, bei Auslandsreisen<br />

muss man die Kosten hingegen selbst tragen.<br />

Theresa G. aus Gehren: Ab wann sollen Kinder gegen FSME geimpft werden?<br />

Die FSME-Impfstoffe für Kinder sind ab dem vollendeten ersten Lebensjahr zugelassen.<br />

Horst L. aus Nordhausen: Ich hatte eine Borreliose, bin mit Antibiotika behandelt<br />

worden. Ich bin beschwerdefrei, muss ich noch etwas tun?<br />

Da eine Borreliose in erster Linie klinisch diagnostiziert wird und erst in zweiter Linie<br />

serologisch (Bluttest), müssen Sie momentan keine weiteren Maßnahmen ergreifen.<br />

Offensichtlich sind Sie durch die Antibiotika-Therapie vollkommen ausgeheilt. Man darf bei<br />

einer Borreliose allerdings, im Gegensatz zur FSME, nicht außer Acht lassen, dass auch<br />

Neuinfektionen durch Zeckenbiss möglich sind. Eine zweite Borreliose-Erkrankung muss<br />

erneut antibiotisch therapiert werden.<br />

Erich R. aus Erfurt: Wir wohnen in einem Nicht-Risiko-Gebiet der FSME, machen<br />

aber wiederholt einen Kuraufenthalt in Tschechien. Sollen wir uns vor FSME<br />

schützen?<br />

Tschechien ist gegenwärtig das europäische Land mit dem höchsten FSME-Risiko. Bei<br />

Aufenthalten in der Natur ist eine vorherige FSME-Schutzimpfung sehr zu empfehlen.<br />

Hiltrud K. aus Weimar: Ich bin gegen FSME geimpft. Wir haben in Thüringen ein<br />

großes Gartengrundstück, in dem es viele Zecken gibt. Können wir prinzipiell<br />

etwas tun, um diese Gefahr zu reduzieren?<br />

Prinzipiell hat man kaum Chancen, die Zecken aus ihren Naturherden zu entfernen. Eine<br />

gewisse Hilfe bedeutet es, wenn man den Rasen kurz hält. Aber es gibt eigentlich keine<br />

wirksame Möglichkeit zur Reduzierung der Zeckengefahr, außer seinen persönlichen Schutz<br />

(Zecken abwehrende Mittel, geeignete Kleidung, Absuchen des Körpers nach Verlassen des<br />

Gartens).<br />

Bettina M. aus Eisenach: Nach dem Duschen entdeckte ich an der rechten<br />

Bauchseite eine großflächige Rötung von zirka 25 Zentimeter Durchmesser. Diese<br />

Stelle hat weder geschmerzt, noch gejuckt. Ich erinnerte mich, dass an dieser<br />

Stelle vor zirka 14 Tagen eine Zecke Blut saugte. Was soll ich tun?<br />

Sie haben das klassische erste Symptom einer Lyme Borreliose. Bitte gehen Sie unverzüglich<br />

zu Ihrem Arzt und lassen Sie sich antibiotisch gegen diese Erkrankung behandeln. Die<br />

Antibiotika-Therapie sollte unverzüglich eingeleitet werden. Eine serologische Diagnostik-<br />

Sicherung (Bluttest) wird Ihr Arzt anschließen. Das ist jedoch für die Einleitung der Therapie<br />

zunächst unerheblich.<br />

Simone K. aus Apolda: Ich bin an einem Tumor erkrankt und möchte meinen<br />

Urlaub in diesem Jahr in Bayern verbringen. Kann ich mich gegen FSME impfen<br />

lassen?<br />

Eine Tumorerkrankung ist keine Kontraindikation für eine FSME-Impfung. Wie bei jeder<br />

Impfung sollte man Risiko und Nutzen gegeneinander abwägen. Da Bayern insgesamt ein<br />

FSME-Risikogebiet ist, wäre eine Schutzimpfung anzuraten.<br />

25.04.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070426081607/index.html [16.05.2007 22:35:15]

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