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Mädchen zeigten großes Interesse an Berufen bei der Bundeswehr und bei d 27.04.2007<br />

Mädchen zeigten großes Interesse an Berufen bei der Bundeswehr und bei d 27.04.2007<br />

27.04.2007 Mädchen zeigten großes Interesse an Berufen bei der Bundeswehr und bei der<br />

Polizei Auf dem Weg in „Männer-Domänen“<br />

BAD SALZUNGEN– Ob Werratalkaserne der Bundeswehr oder Polizeiinspektion Bad<br />

Salzungen – zum „Girls Day“ informierten sich am Donnerstag Schülerinnen über<br />

Berufsbilder, die sonst keine Domäne des „schwachen Geschlechts“ sind. Uwe Metz, der<br />

stellvertretende Chef der Polizeiinspektion, und Reinhard Reum begrüßten 18 Schülerinnen –<br />

zumeist der 8. Klasse – aus Schweina, Unterbreizbach, Sünna, Räsa und Merkers, die mehr<br />

über die Polizei erfahren wollten.<br />

Da ging es aber nicht nur um den ganz normalen Polizeialltag. Die Schülerinnen bekamen<br />

auch Einblick in Spezialabteilungen und deren Tätigkeit. Da spielten solche Stichworte wie<br />

DNA-Analyse, Terrorismusbekämpfung, Landeskriminalamt, Sondereinsatzkommando,<br />

Polizeihubschrauberstaffel, Polizeimusikkorps oder Fundmunition eine Rolle. Und Reinhard<br />

Reum machte deutlich: Letztlich stehen all diese Gebiete der Polizeiarbeit auch Frauen offen.<br />

Neben anderen Arbeitsplätzen in der Polizeiinspektion wurden auch die nagelneuen blauen<br />

Funkwagen vorgestellt. Leticia Wehner und Stephanie Pforr von der Regelschule Räsa<br />

nutzten gleich die Gelegenheit, hier einmal Platz zu nehmen und sich die Funktionen der<br />

vielen Schalter erklären zu lassen. „Es hat uns heute bei der Polizei sehr gut gefallen. Das<br />

war alles sehr interessant“, waren sie sich einig.<br />

Allerdings, auch das machte eine Umfrage deutlich: Die meisten der Schülerinnen setzen<br />

doch auf einen traditionellen Frauenberuf. Eine Ausnahme war da Sabrina Arndt aus<br />

Frauensee, die ernsthaftes Interesse an einem „normalen Dienst in der Polizeiinspektion“<br />

zeigte. Väterlicherseits, so erzählte sie, sei sie allerdings „vorbelastet“.<br />

Über 100 Girlies rückten in die Kaserne ein<br />

Über hundert Girlies aus Thüringen und Hessen, vornehmlich aus dem Wartburgkreis, waren<br />

gestern in die Werratalkaserne eingerückt. Beim Panzergrenadierbataillon 391 und dem<br />

Panzerbataillon 393 wollten sie sich ein eigenes Bild davon machen, wie es bei der<br />

Bundeswehr so zugeht.<br />

„Eigentlich möchte ich ja mal einen Job machen, der mit Tieren zu tun hat. Aber ich habe ja<br />

noch etwas Zeit mit der Berufswahl und wollte hier jetzt erst einmal nur gucken“, sagte die<br />

12-jährige Janine aus dem hessischen Haunetal. Auch für ihre Schulkameradin Laura sei der<br />

Girls Day bei der Bundeswehr eher ein „Sondierungstermin“. Für die meisten anderen<br />

Mädchen liegt die Entscheidung, welchen Beruf sie erlernen wollen, wesentlich näher. Maria<br />

aus Wildprechtroda, 16 Jahre alt, möchte am liebsten Physiotherapeutin werden. Dass sie<br />

aber durchaus auch Qualitäten als Soldatin entwickeln könnte, zeigte sich, als sie sich ans<br />

Steuer eines Panzers setzte. Das war zwar „bloß“ ein Simulator, aber das Feeling war echt.<br />

„Das war gut und gar nicht so schwer“, sagte die Schülerin nach dem ersten Fahrversuch.<br />

Einen zweiten ließ sie sich nicht entgehen. Bei ihr wurde offensichtlich Begeisterung<br />

geweckt, denn schon nach der Einführung und Vorstellung der Werratalkaserne durch<br />

Leutnant Mario Hornaff, Presseoffizier des Panzergrenadierbataillons 391, meinte sie: „Ich<br />

könnte mir schon vorstellen, selber Panzer zu fahren.“<br />

Ihre Schulfreundin Anna aus Bad Salzungen war überrascht, dass so viele junge Mädchen<br />

den Soldaten einmal über die Schulter schauen wollten. „Ich möchte ja eigentlich Frisörin<br />

werden“, sagte sie – noch vor dem Kasernentor. Sie wagte sich nicht in den Simulator,<br />

bilanzierte aber, dass der Tag sehr interessant gewesen sei.<br />

Um halb neun hatten Soldaten die Schülerinnen eingelassen. Im Kinosaal gab Leutnant<br />

Hornaff einen ersten groben Überblick über die Bundeswehr an sich und die Werratalkaserne<br />

mit ihren beiden Bataillonen im Besonderen. „Wir machen da von Anfang an mit, soweit ich<br />

weiß, und es sind immer ungefähr 50 Mädchen zu uns gekommen“, berichtet der<br />

nebenamtliche Presseoffizier. Schmunzeln und verschämtes Kichern ging durch die<br />

Stuhlreihen im Kinosaal, als der Leutnant die jungen Damen mit militärischem Gruß<br />

ansprach. Die Mädels erfuhren, zum Beispiel, dass die Panzergrenadiere grüne und die vom<br />

Panzerbataillon schwarze Mützen tragen, dass man bei der „Firma Bundeswehr“ auch zivile<br />

Aus- und Weiterbildungen absolvieren kann.<br />

„Da sieht man, wie<br />

es praktisch läuft“<br />

„Bekrabbelt die Panzer und fragt, was ihr wissen wollt“, hatte er die Mädchen aufgerufen.<br />

Schüchtern, aber trotzdem interessiert nahmen die Schülerinnen das Angebot an.<br />

Vier Stationen konnten sie besuchen: Den Panzersimulator ausprobieren und am<br />

Schießsimulator zuschauen, sich ansehen, wo und wie sie als möglicherweise künftige<br />

Soldatinnen leben werden, Handwaffen konnten gesichtet werden und als Krönung gab es<br />

noch einen Kampfpanzer sowie einen Schützenpanzer zunächst als Anschauungsobjekt und<br />

später noch in voller Action.<br />

„Das ist richtig gut hier“, lobte die 14-jährige Michelle aus Bad Salzungen. Sie hatte schon<br />

den Berufemarkt im März besucht, um sich ihre Berufswahl etwas zu erleichtern. „Das war<br />

auch sehr hilfreich und die Broschüren interessant. Hier aber sieht man, wie es praktisch<br />

läuft. Da kann man sich selbst mal ein Bild machen.“ Interessiert hatte sie den<br />

Ausführungen von Hauptfeldwebel Dieter Heckmann zugehört und sich dann auch mal in<br />

den Simulator gesetzt, mit dem Maria kurz zuvor querbeet durch eine Rapsfeld gerauscht<br />

war. 60 bis 70 Kilometer pro Stunde schafft so ein Panzer auf der Straße. „Das ist leichter<br />

als Autofahren. Man braucht nur Gas und Bremse“, meinte der Hauptfeldwebel.<br />

Dass die Realität dann doch ein bisschen anders aussieht, als beim Girls Day erfahren, das<br />

verriet Hauptgefreite Frances Schmidt den Mädels. Seit Januar 2006 ist die gelernte<br />

Einzelhandelskauffrau inzwischen in der Salzunger Werratalkaserne. Ihr Interesse an der<br />

Bundeswehr war auch schon in der Schulzeit geweckt worden. Dass sie tatsächlich Soldatin<br />

wurde, war der Arbeitsmarktsituation geschuldet.<br />

Frauen bei der Bundeswehr – das sei ein stetig steigender Trend, erklärte Hauptfeldwebel<br />

Peter Enderlein, Wehrdienstberater.<br />

Er informierte die Mädels im Anschluss an den „praktischen Teil“ des Girls Days darüber,<br />

welche schulischen oder beruflichen Qualifikationen für welche Karriere bei der Bundeswehr<br />

nötig sind. Er wird auch später die Mädchen zum Beratungsgespräch einladen, die gestern<br />

Interesse an einem Beruf bei der Bundeswehr bekundet haben. (hn/sdk)<br />

Bei der Salzunger Polizei nutzten Leticia Wehner und Stephanie Pforr von der Regelschule<br />

Räsa gleich die Gelegenheit, im neuen Streifenwagen Platz zu nehmen und sich die<br />

Funktionen der vielen Schalter von Reinhard Reum erklären zu lassen. „Bekrabbelt die<br />

Panzer und fragt, was ihr wissen wollt“, hieß es zum „Girls Day“ bei der Bundeswehr. -<br />

FOTO: HEIKO MATZ/SANDRA KRUSE<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502065455/index.html [16.05.2007 22:35:10]

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