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Vergleichsarbeiten Nach der Pannenserie lenkt die Bildungssenatorin über<br />

Vergleichsarbeiten Nach der Pannenserie lenkt die Bildungssenatorin über<br />

Vergleichsarbeiten Nach der Pannenserie lenkt die Bildungssenatorin überraschend ein<br />

Dinges-Dierig entschuldigt sich bei den<br />

Eltern<br />

In einem Schreiben kündigt die Politikerin an, dass die<br />

umstrittenen Tests nicht wiederholt werden. Auch die<br />

Bürgerschaft debattierte das Thema.<br />

Bildungssenatorin<br />

Alexandra Dinges-Dierig<br />

(CDU) zeigt Verständnis für<br />

die Proteste der Eltern.<br />

Foto: Lüttgen<br />

Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig (CDU) hat im wochenlangen Streit um die<br />

Vergleichsarbeiten an Schulen überraschend eingelenkt. Die Senatorin wendet sich in einem<br />

Brief an alle Eltern der Schüler der dritten Klassen und deren Lehrer. Die Vergleichsarbeit<br />

Deutsch der dritten Klassen war nach massiven Protesten annulliert worden, weil die<br />

Aufgaben nicht altersangemessen waren.<br />

"Für die Belastungen, die dadurch bei Schülern, aber auch Eltern und Lehrern entstanden<br />

sind, möchte ich mich bei Ihnen entschuldigen", schreibt Dinges-Dierig in dem Brief, der<br />

dem Abendblatt vorliegt. Damit nicht genug: Ausdrücklich zeigt die Senatorin Verständnis für<br />

die Bitten zahlreicher Eltern und Kollegien, auf eine Wiederholung der Vergleichsarbeit zu<br />

verzichten. Zunächst hatte Dinges-Dierig angekündigt, die Arbeit werde mit neuen Aufgaben<br />

am 31. Mai wiederholt.<br />

Nun die Kehrtwende: "Ich halte es für richtig, dass die Schulen in Kenntnis der Situation vor<br />

Ort entscheiden, ob sie am 31. Mai 2007 an der zentral gestellten Vergleichsarbeit<br />

teilnehmen oder stattdessen im üblichen Rahmen eine reguläre Klassenarbeit schreiben<br />

wollen", so Dinges-Dierig.<br />

Doch es gibt schon neuen Ärger für die Senatorin: Am Luisen-Gymnasium in Bergedorf ist<br />

die Vergleichsarbeit Deutsch der zehnten Klassen zurückgezogen worden. "Einigen Schülern<br />

war die genaue Aufgabenstellung aus einem anderen Gymnasium bekannt, sodass diese<br />

Arbeit nicht von allen Prüflingen unter gleichen Bedingungen geschrieben werden konnte",<br />

heißt es in einem Brief der Schule an die Schüler und deren Eltern.<br />

"Das ist unserer Kenntnis nach ein Einzelfall", sagt Alexander Luckow, Sprecher der<br />

Bildungsbehörde. Die Sache werde "vor Ort" geprüft. Auch hier sollen die Schüler eine neue<br />

Vergleichsarbeit am 31. Mai schreiben. Die Eltern sind trotzdem empört darüber, dass die<br />

Schüler die zentralen Arbeiten unter so ungleichen Bedingungen schreiben müssen. Nach<br />

Abendblatt-Informationen soll die Arbeit an dem anderen Gymnasium, an dem Schüler<br />

offensichtlich Zugang zu den Arbeiten hatten, gewertet werden.<br />

In den vergangenen Wochen hatte es bereits eine Serie von Pannen gegeben: So musste<br />

eine Aufgabe der Vergleichsarbeit Deutsch Klasse 10 im letzten Augenblick ausgetauscht<br />

werden. Auch in Mathematik und Englisch waren die Tests kurz vor Beginn verändert<br />

worden, weil sie bei einer Überprüfung als zu leicht oder zu schwer eingestuft worden<br />

waren.<br />

Zum Teil führten unklare Vorgaben zu chaotischen Situationen an den Schulen. So gab es<br />

Lehrer, die ihre Schüler nach Hause schickten, um für die Deutscharbeit die Lektüre zu<br />

holen. Andere Lehrer erlaubten die Benutzung des Buchs jedoch nicht. An einigen Schulen<br />

wurde an jenem 2. Mai nur die Vergleichsarbeit geschrieben, an anderen Schulen lief der<br />

Unterricht anschließend normal weiter.<br />

Die Querelen mit den Vergleichsarbeiten erreichten gestern auch die Aktuelle Stunde der<br />

Bürgerschaft. "Die Senatorin hat den Laden nicht im Griff, davon wollen Sie ablenken", hielt<br />

der SPD-Bildungspolitiker Wilfried Buss der CDU vor. Die Christdemokraten hatten als Thema<br />

die unklare Haltung der SPD in der Schulpolitik angemeldet.<br />

"Wir müssen heute über das Chaos bei den Vergleichsarbeiten reden. Doch diesen erneuten<br />

Pfusch der Schulsenatorin will die CDU lieber nicht diskutieren", sagte auch GAL-<br />

Fraktionschefin Christa Goetsch. Tatsächlich attackierten CDU-Schulexperte Robert<br />

Heinemann und Dinges-Dierig den SPD-Spitzenkandidaten Michael Naumann, schwiegen<br />

aber zum Reizthema. Nur hatte die Senatorin ihren Brief da schon geschrieben.<br />

pum<br />

erschienen am 10. Mai 2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510232117/index.html [16.05.2007 22:35:42]

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