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Mut zur religiösen Erziehung<br />
Mut zur religiösen Erziehung<br />
14.05.2007 00:00<br />
Mut zur religiösen Erziehung<br />
Pfronten | reh | Mit starken Sprüchen und wissenschaftlichen Analysen hat Professor Albert<br />
Biesinger in Pfronten zur religiösen Erziehung ermutigt. Der Ausgangspunkt für seine<br />
Ausführungen sind gesellschaftliche Umwälzungen und zuallererst die Fragen von Kindern.<br />
Eine Konferenz zum Thema Familie im Januar gab den Anstoß, Prof. Albert Biesinger aus<br />
Tübingen zu einem Vortrag in das Dekanat zu holen. Bekannt wurde der Schwabe mit<br />
tiefgründigem Humor mit Büchern wie „Kinder brauchen mehr als alles“. Der Vater von vier<br />
Kindern und Diakon am Dom in Rottenburg ist nicht nur Theoretiker, sondern reicherte seine<br />
Ausführungen durch konkrete Beispiele an.<br />
Am Nachmittag begrüßte Dekan Monsignore Karlheinz Knebel mit den Kindergärtnerinnen,<br />
Religionslehrerinnen und hauptamtlichen pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das<br />
professionelle Personal in der religiösen Erziehung. In diesem Kreis ging Biesinger auf die<br />
Tauf- und Erstkommunionvorbereitung ein. Er setzt in diesem Zusammenhang stark auf die<br />
Mitarbeit der Eltern, die von Hauptamtlichen angeleitet werden sollen. Die Angst mancher<br />
Eltern, etwas falsch zu machen, entkräftete er mit dem Argument, dass „Kinder in die Schule<br />
kommen und noch nie gelesen oder gerechnet haben und sie lernen es doch.“ Den<br />
Kindergärtnerinnen gab er das Stichwort Rituale mit. Im Kindergarten sei es möglich, durch<br />
Tischgebet oder Feiern entlang des Kirchenjahres die religiöse Erziehung zu ergänzen.<br />
„Wenn ein Kind aus einem katholischen Kindergarten kommt und nie ein Krippenspiel erlebt<br />
hat, dann ist etwas faul“, spitzte er seine Kritik zu.<br />
Auch am Abend, als mehr als 80 Interessierte den Saal im Pfrontener Pfarrheim füllten,<br />
ermunterte er Eltern zu einer alltagstauglichen religiösen Erziehung. Wenn ein Kind am<br />
Morgen das Haus verlässt, dann könne ihm in einer kurzen Geste der Segen Gottes mit auf<br />
den Weg gegeben werden. Auch das Tischgebet in der Familie sei eine gute Möglichkeit,<br />
Dankbarkeit und Schöpfungsglauben als wesentliche Grundzüge bei den Kindern zu<br />
verankern. Er warnte vor allem auf Grund psychologischer Forschungen davor, Kindern<br />
angstmachende Gottesbilder zu vermitteln. Dagegen betonte er, dass Gott einer sei, der bei<br />
den Kindern ist, der wie ein guter Hirt für die Menschen sorgt, der wie Mutter und Vater und<br />
noch viel mehr das Kind liebt und auch Klage und Anklage verträgt.<br />
Am Ende des Abends ging er noch auf Fragen aus dem Publikum ein. „Warum ist es in der<br />
Kirche für die Kinder so langweilig“, eröffnete eine Frau den Themenbereich Kinder und<br />
Familien in der Liturgie. In diesem Zusammenhang betonte er nochmals „ohne die jungen<br />
Familien mit ihren Kindern hat die Kirche keine Zukunft!“<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070514175928/index.html [16.05.2007 22:35:46]