19.11.2012 Aufrufe

Pressemitteilung

Pressemitteilung

Pressemitteilung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kommentiert Ein Fortschritt<br />

Kommentiert Ein Fortschritt<br />

Kommentiert Ein Fortschritt<br />

Von Lothar Klein Der Erfolg hat viele Väter. Plötzlich waren schon immer alle Politiker für den<br />

Ausbau der Kinderbetreuung in Deutschland. Loben sich selbst und rufen "Meilenstein" ins<br />

kommende neue Paradies für Eltern und Kinder. Ein Fortschritt ist es allemal, aber keiner der<br />

der Entwicklung vorauseilt. Sondern einer, der Rückstand aufholt, der die Kinderbetreuung<br />

in Deutschland in sieben Jahren auf ein für moderne Staaten vergleichbares Niveau hebt.<br />

Mehr nicht. Und Geduld, nicht die Mütter, sondern die Teenager von heute können sich<br />

darüber freuen, dass sie selbst und für ihre Kinder in absehbarer Zeit bessere Bedingungen<br />

vorfinden.<br />

Richtig, der Erfolg hat viele Väter. In diesem Fall in erster Linie aber eine einzige Mutter. Wie<br />

ein Wirbelwind hat Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) nicht nur das verstaubte<br />

Familienbild der Union aufpoliert. Die siebenfache Mutter hat binnen 12 Wochen 12<br />

Milliarden Euro locker gemacht gegen Widerstände von Bischof Mixa über erzkonservative<br />

Kreise in der Union bis hin zu Finanzminister Peer Steinbrück. Dass die kinderlose Kanzlerin<br />

ihr dabei den Rücken stärkte, zeigt, das sinnvolle Entscheidungen eine Frage des<br />

Bewusstseins und nicht des Familienstandes sind.<br />

SPD-Chef Kurt Beck sollte sich daher nicht darüber ärgern, von der forschen<br />

Ankündigungspolitik a la von der Leyen überfahren worden zu sein. Schließlich kommt das<br />

Ergebnis den schutzbedürftigsten Mitgliedern unserer Gesellschaft zu gute. Es geht nämlich<br />

nicht nur um die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Besonders soziale<br />

Problemfamilien können von einem flächendeckenden Betreuungsangebot profitieren.<br />

Als Erfolg kann die SPD für sich die Einführung eines Rechtsanspruches verbuchen. Das ist<br />

wichtig, damit sich die verantwortlichen Länder und Kommunen mit dem zusätzlichen Geld<br />

nicht davonstehlen und stattdessen die Schlaglöcher flicken. Deswegen muss die große<br />

Koalition jetzt dafür sorgen, dass die Milliarden auch ihren Auftrag erfüllen und in den<br />

Kinderkrippen ankommen.<br />

Nur einen Schönheitsfehler beinhaltet der Kompromiss. Die als "Betreuungsgeld" nur<br />

mühsam getarnte "Herdprämie" für Mütter, die ihre Kinder zu Hause großziehen, ist als<br />

Trostpflaster für die ewig gestrigen zu teuer. Wer für Eltern Wahlfreiheit möchte, muss mehr<br />

Krippenplätze anbieten, nicht Geld für Familienarbeit ausgeben, die heute mangels<br />

Betreuungsangebot mehr oder weniger zwangsweise geleistet wird.<br />

15.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194808/index.html [16.05.2007 22:35:23]

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!