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Von Leuten, die auszogen, Geschlechterverhältnisse zu verändern …

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Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe<br />

7 Genderkompetenz und Gender Trainings –<br />

Erfahrungen, Prozesse, Grenzen<br />

7.1 Genderkompetenz als Bestandteil von<br />

Prozessen des Gender Mainstreaming<br />

Genderkompetenz gilt als eine Vorausset<strong>zu</strong>ng für erfolgreiches Gender<br />

Mainstreaming. Wer sich mit Gender Mainstreaming befasst, kommt also<br />

offensichtlich nicht umhin, sich <strong>die</strong>se Kompetenz an<strong>zu</strong>eignen. Was alles<br />

damit gemeint ist und welche unterschiedlichen Dimensionen Genderkompetenz<br />

hat, soll im folgenden Abschnitt erläutert werden.<br />

Der Begriff Genderkompetenz<br />

Unterschiedliche Begriffsbestimmungen von Genderkompetenz haben häufig<br />

eines gemeinsam: Sie formulieren wünschenswerte Soll-Zustände, wenn<br />

nicht gar ein Optimum an Sachverständigkeit in punkto Geschlechterfragen,<br />

und sie sind normativ ausgerichtet. Dies soll an zwei Beispielen veranschaulicht<br />

werden.<br />

Das in Berlin angesiedelte GenderKompetenzZentrum, das sich als ein<br />

Service-Zentrum in Gender-Fragen versteht, nimmt folgende Begriffsbestimmung<br />

vor:<br />

„Gender-Kompetenz setzt sich aus drei Elementen <strong>zu</strong>sammen:<br />

1. Wollen: Die Motivation ist vorhanden, auf das Ziel Gleichstellung hin<strong>zu</strong>arbeiten<br />

und einen Beitrag <strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng von Gender Mainstreaming<br />

<strong>zu</strong> leisten. Da<strong>zu</strong> bedarf es der Sensibilität für Geschlechterverhältnisse<br />

und (potenzieller) Diskriminierungsstrukturen.<br />

2. Wissen: „Gender“ wird in seiner Komplexität verstanden, grundlegende<br />

Erkenntnisse der Frauen-, Männer- und Geschlechterforschung sind bekannt.<br />

Konkretes Sachwissen und Informationen <strong>zu</strong> Gender-Aspekten<br />

im jeweiligen Sachgebiet und Handlungsfeld sind vorhanden. Daten <strong>zu</strong><br />

Geschlechterverhältnissen existieren bzw. <strong>die</strong> Datenlücken sind bekannt<br />

und werden geschlossen.<br />

3. Können: Gender Mainstreaming ist als Strategie bekannt. Die Instrumente<br />

des Gender Mainstreaming sind bekannt und werden im eigenen<br />

Arbeitskontext angewendet.“<br />

(www.genderkompetenz.info/gk.php; 30.09.04)<br />

In einer Definition der Heinrich-Böll-Stiftung, <strong>die</strong> seit vielen Jahren <strong>zu</strong>m<br />

Thema Geschlechtergerechtigkeit in Organisationen arbeitet – <strong>die</strong> Stiftung<br />

gehört bundesweit wohl mit <strong>zu</strong> den ersten Institutionen, <strong>die</strong> ihre Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen da<strong>zu</strong> aufforderte, sich in Gender Trainings Genderkompetenz<br />

an<strong>zu</strong>eignen – wird <strong>die</strong>ser Begriff folgendermaßen definiert:<br />

„Gender-Kompetenz sind Kenntnisse und Erfahrungen über das Entstehen<br />

von Geschlechterdifferenzierungen, Geschlechterrollen und -bildern. Gender-Kompetenz<br />

beinhaltet ebenso das Wissen über <strong>die</strong> komplexen Strukturen<br />

von Geschlechterverhältnissen in Gesellschaft, Politik, Verwaltung und<br />

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