Von Leuten, die auszogen, Geschlechterverhältnisse zu verändern â¦
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Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe<br />
Die Entwicklung eines Assessment-Centers z.B. für Internationale Jugendarbeit<br />
– aber auch für nationale und für Jugendverbandsarbeit – enthält explizit<br />
den Versuch, Genderkompetenz jeweils in <strong>die</strong>se Bereiche <strong>zu</strong> übersetzen.<br />
Der regelmäßige Bericht über <strong>die</strong> Entwicklung von GM auf der Mitgliederversammlung<br />
trägt in hohem Maß da<strong>zu</strong> bei, dass der Prozess nicht<br />
einschläft.<br />
Neben den Bemühungen in der Geschäftsstelle trug <strong>die</strong> Projektgruppe <strong>zu</strong><br />
GM im Gesamtverband <strong>zu</strong>r Vernet<strong>zu</strong>ng mit den Mitgliedsorganisationen<br />
bei: „So vernetzt sich <strong>die</strong> Arbeit automatisch, das heißt, alles das, was wir in der Projektgruppe<br />
<strong>zu</strong>m Beispiel machen, – oder gemacht haben, <strong>die</strong> Arbeit ist beendet – hat<br />
seine Auswirkungen in der Mitgliedsorganisationen gehabt, aus denen Mitarbeitende in<br />
der Projektgruppe drin waren“.<br />
Auf einer weiteren Mitgliederversammlung wurde beschlossen, „nicht nur<br />
ein vernünftiges Gender-Budgeting-System <strong>zu</strong> erarbeiten, sondern auch ein Zuschusssystem<br />
<strong>zu</strong> erarbeiten“: Es gibt in Be<strong>zu</strong>g auf finanzielle Zuschüsse bereits ein Bonus-System,<br />
in das <strong>die</strong> Beachtung von Genderaspekten einbezogen wird.<br />
Zudem wird bei der Bearbeitung von Förderanträgen darauf geachtet, dass<br />
nicht nur ein Satz hingeschrieben wird à la „Wir haben uns mit dem Thema auseinander<br />
gesetzt“, sondern es wird genauer nachgefragt nach dem „Wie“ und<br />
den Ergebnissen. Bei der Reflexion, wie ein Angebot jeweils gelaufen ist,<br />
wird nachgefragt, ob der Einbe<strong>zu</strong>g des Genderaspektes (und der Themen<br />
Migration und Ehrenamtlichkeit) gelungen ist. Zudem soll verstärkt darauf<br />
geachtet werden, dass in den Broschüren des Verbandes Frauen ebenfalls als<br />
Autorinnen erscheinen, da namentliche Veröffentlichungen oft ein Sprungbrett<br />
sind, um für Referate und weitere Veröffentlichungen angefragt <strong>zu</strong><br />
werden. „Bei der letzten Broschüre war keine Frau beteiligt. An der jetzigen sind drei<br />
Frauen beteiligt.“<br />
Der Prozess der Umset<strong>zu</strong>ng wird insgesamt als eher ungeordnet beschrieben,<br />
als nicht nach Maßgabe systematischer Planungen abgelaufen,<br />
aber letztlich an <strong>die</strong> Situation des Verbandes gut angepasst.<br />
Als Problem des Verbandes wird geschildert, dass es auf Ebene der ReferentInnen<br />
so wenige Frauen gibt, was an der Notwendigkeit von sehr vielen<br />
Dienstreisen liegt. Die Geschäftsstelle überlegt deshalb, wie Reisezeiten<br />
durch technische Möglichkeiten wie Internetkonferenz reduziert werden<br />
können, um z.B. mehr Bewerbungen von Frauen auf <strong>die</strong> ReferentInnen-<br />
Stellen <strong>zu</strong> erhalten.<br />
Insgesamt darf nicht unterschätzt werden – so <strong>die</strong> ProtagonistInnen des<br />
Prozesses im Verband –, dass es Ressourcen an Zeit und Arbeit braucht für<br />
den Prozess: „Notwendig sind Prozessressourcen, z.B. für <strong>die</strong> Überarbeitung der Sat<strong>zu</strong>ng.<br />
Dass <strong>die</strong> Beachtung von Genderaspekten einfach so mitläuft, wie <strong>die</strong> Beachtung<br />
von Kosten, das ist noch lange hin. Wir haben gar nicht viel Wissen …“<br />
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