Von Leuten, die auszogen, Geschlechterverhältnisse zu verändern â¦
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Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe<br />
hat, über <strong>die</strong> Ergebnisse <strong>die</strong>ses Schrittes kurz berichten würde. In einigen<br />
Berichten werden <strong>zu</strong>mindest in Be<strong>zu</strong>g auf einzelne Seminarveranstaltungen<br />
z.B. Gender-Aspekte explizit einbezogen und tragen somit <strong>zu</strong>r fachlichen<br />
Qualifizierung bei. Dass <strong>die</strong>s der Ausgangspunkt einer Weiterentwicklung<br />
sein kann, zeigen <strong>die</strong> Stellungnahmen eines Träger 2002 und 2003:<br />
• 2002: Erprobung von Diskursen <strong>zu</strong>m Geschlechterverständnis in einigen<br />
Seminaren;<br />
• 2003: Thematisierung des unterschiedlichen Zugangs von Frauen und Männern<br />
<strong>zu</strong> verschiedenen Themenbereichen und Planung einer systematischen<br />
Bearbeitung von unterschiedlichen Arbeits- und Beteiligungsstilen von<br />
Frauen und Männern mit der Genderbeauftragten des Verbandes bei einer<br />
Veranstaltung.<br />
Inzwischen werden auch von den Verbänden, <strong>die</strong> eher weiter vom Thema<br />
entfernt scheinen, einzelne Aspekte thematisiert, <strong>die</strong> konkreter sind als<br />
bspw. 2001; wenn z.B. 2003 formuliert wird, dass bei einem Theatertreffen<br />
„erstmalig“ keine Theatergruppen nur von Männern geleitet wurden, um der<br />
hohen Anzahl der weiblichen Teilnehmenden pädagogisch gerecht <strong>zu</strong> werden.<br />
4.3.4 Strukturelle und fachliche Veränderungen<br />
Insgesamt ist im Vergleich der Sachberichte von 2001 bis 2004 eine gewachsene<br />
Reflexivität für das Anliegen des Gender Mainstreaming fest<strong>zu</strong>stellen.<br />
Spannend wird <strong>die</strong> Sache z.B. auch da, wenn Gen-deraspekte in Bereichen<br />
thematisiert werden, <strong>die</strong> normalerweise als „neutral“ gelten, wie in dem folgenden<br />
Beispiel (2004): Ein Bauausschuss wurde paritätisch besetzt: „Geschlechterspezifische<br />
Wahrnehmung von Räumen und deren Einrichtung wurden thematisiert<br />
und für einen konstruktiven Dialog genutzt. Bei der Frage der Arbeitssicherheit,<br />
der Reinigung, des Mobiliars, der Gartengestaltung wurden von den Frauen Punkte<br />
eingebracht, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Männer z.B. nicht im Blick hatten“. Weitere Maßnahmen <strong>die</strong>ses<br />
Trägers sind u.a.: Angebot von Kinderbetreuungen bei vielen Fortbildungen;<br />
bei Außenvertretung wird darauf geachtet, dass Männer und Frauen<br />
im Team in gleichem Verhältnis bestimmte Gremien besuchen. Hier hat<br />
anscheinend eine organisationsinterne Implementierung stattgefunden und<br />
<strong>die</strong> Bereicherung durch <strong>die</strong> Umset<strong>zu</strong>ng von Gender Mainstreaming wird<br />
sichtbar.<br />
Ein ernsthaftes und plausibles Bemühen um <strong>die</strong> Umset<strong>zu</strong>ng von Gender<br />
Mainstreaming lässt sich erkennen, wenn konkrete Schritte beschrieben werden<br />
(Sachbericht 2002):<br />
• „GM in der politschen Jugendbildung“ war zentrales Thema der<br />
Herbstkonferenz der Organisation. Als ein Ergebnis der dortigen<br />
Diskussion wird <strong>die</strong> Erfahrung festgehalten: „Diskussionsanstöße für<br />
GM kommen vielfach aus der Frauenbildung und der sie tragenden päd. Mitarbeiterinnen.“<br />
Ein weiteres erstes Ergebnis: „In der praktischen Bildungsarbeit<br />
sollte verstärkt auf <strong>die</strong> geschlechterspezifischen Anforderungen bei der Beset<strong>zu</strong>ng<br />
der Teams geachtet werden.“<br />
• Der Frauenanteil in einem bestimmten inhaltlichen Schwerpunkt<br />
konnte von 21% auf 40% gesteigert werden. Etwa <strong>die</strong> Hälfte der<br />
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