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Von Leuten, die auszogen, Geschlechterverhältnisse zu verändern …

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Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe<br />

Frau den Vorsitz habe; auch das Verhältnis der Teilnehmenden habe<br />

sich geändert: Bestand <strong>die</strong>ser Arbeitskreis <strong>zu</strong> Beginn aus 16 Männern<br />

und zwei Frauen, sei das Verhältnis inzwischen paritätisch: 9 Männer<br />

und 9 Frauen.<br />

Gender Mainstreaming ist <strong>zu</strong> einem Querschnittsthema geworden, wenn bei<br />

jedem Seminar eine konkrete Reflexion des jeweiligen Geschlechterverhältnisses<br />

erfolgt und daraus Konsequenzen für weitere Angebote gezogen werden;<br />

als Beispiel möge der folgende Absatz aus dem Jahr 2003 <strong>die</strong>nen:<br />

„Nicht <strong>zu</strong>letzt <strong>die</strong> Vorsorge der Veranstalter, bei der Auswahl des Angebotes darauf <strong>zu</strong><br />

achten, dass Themen und Inhalte in ansprechender Ausgewogenheit für sowohl männliche<br />

als auch weibliche Teilnehmende ausgewählt werden, auch <strong>die</strong> relative Ausgewogenheit bei<br />

den Mitarbeitenden trug sicher <strong>zu</strong> <strong>die</strong>ser Wirkung (Spielen als geschlechtsverbindende<br />

Kultur, für jeden etwas dabei) bei. Zahlreiche aktuelle Konstruktions- und Bausysteme<br />

konnten ausprobiert werden. Auch hier konnte aufgrund der Themenstellung beim Bauwettbewerb<br />

eine Beschränkung auf Jungen aufgebrochen werden und viele Mädchen <strong>zu</strong>r<br />

Teilnahme bewegt und angesprochen werden.“<br />

4.3.6 Zusammenfassung<br />

In der Gesamtübersicht der Sachberichte, <strong>die</strong> für <strong>die</strong>se Auswertung <strong>zu</strong>r Verfügung<br />

standen, sind – unabhängig davon, ob sie aus dem Jahr 2002, 2003<br />

oder 2004 stammen – sehr unterschiedliche Stufen der Implementierung<br />

und der Integration des Themas in den jeweiligen Verband deutlich. Der<br />

Grad, in dem ein Träger/Verband Gender Mainstreaming wirklich <strong>zu</strong> einem<br />

eigenen Anliegen machen konnte, oder ob Gender Mainstreaming als fachliche<br />

Anforderung bei einem Träger/Verband eher äußerlich bleibt, ist der<br />

entscheidende Unterschied, der bedeutsam ist für <strong>die</strong> Implementierung. Die<br />

Auswertung zeigt, dass selbst Verbände, <strong>die</strong> 2001 sogar eher mit Abwehr<br />

auf <strong>die</strong> Anforderung des BMFSFJ reagierten, inzwischen Anknüpfungspunkte<br />

im eigenen Verband entdeckt haben.<br />

Auch 2004 gibt es einige wenige Träger, <strong>die</strong> inhaltlich mit dem Konzept<br />

Gender Mainstreaming nichts anfangen können und das im Sachbericht<br />

<strong>zu</strong>m Ausdruck bringen. Insbesondere sehr kleine, thematisch spezifische<br />

Verbände sehen häufig keine besondere Relevanz darin, Genderaspekte <strong>zu</strong><br />

reflektieren. Des Weiteren gibt es einige Verbände, <strong>die</strong> <strong>die</strong> bestehenden Unterschiede<br />

der Geschlechter, wenn sie sich in bestimmtem stereotypen Rollenverhalten<br />

oder der Verteilung von Positionen im Verband etc. ausdrücken,<br />

nicht problematisch finden. Hier bleibt <strong>die</strong> Anforderung, Gender<br />

Mainstreaming um<strong>zu</strong>setzen, offensichtlich für <strong>die</strong> Anliegen der Verbände<br />

eine Vorgabe von außen, <strong>die</strong> nicht in <strong>die</strong> Qualifizierung der eigenen Arbeit<br />

integriert wird. Aber man muss auch <strong>die</strong> begrenzte Möglichkeit der oft nur<br />

mit wenigen Personen geführten bundesweiten Geschäftsstellen <strong>die</strong>ser in<br />

hohem Maß ehrenamtlich organisierten kleineren Verbände berücksichtigen.<br />

Hier könnte ein Erfahrungsaustausch mit anderen Verbänden vielleicht Fragen<br />

anregen wie z.B.: Gibt es unterschiedliche Interessen von jungen Frauen<br />

und jungen Männern? Wie sind <strong>die</strong> Themen für Seminare/Me<strong>die</strong>n verteilt?<br />

Wer entscheidet über <strong>die</strong> Themen? Wie sind <strong>die</strong> Kommunikationsstrukturen<br />

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