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Von Leuten, die auszogen, Geschlechterverhältnisse zu verändern …

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Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe<br />

damit <strong>zu</strong> tun, dass <strong>die</strong> PädagogInnen in der Berufspraxis und in der Begegnung<br />

mit den Jugendlichen gewohnt sind, <strong>die</strong> eigene Person ein<strong>zu</strong>beziehen.<br />

Auf <strong>die</strong> Frage, ob Strategien und Methoden in den Arbeitsalltag integriert<br />

werden konnten, antworteten zwar 1/4 der Befragten mit Nein, aber 1/3<br />

eindeutig mit Ja, und 10% konnten <strong>die</strong> Methoden teilweise umsetzen. Die<br />

Frage, welche Elemente umgesetzt werden konnten, wird sehr unterschiedlich<br />

beantwortet von insgesamt 17 Befragten:<br />

• Ebene der Zielgruppen: Einige Befragte planen eine verstärkte geschlechtsspezifische<br />

Berücksichtigung ihrer Zielgruppen, z.B. verstärkt<br />

Angebote geschlechtsspezifisch an<strong>zu</strong>bieten.<br />

• Ebene der Organisation: Entwicklung einer Genderkultur bspw., geschlechterbewusste<br />

Teamreflexion, erhöhte Anerkennung von Geschlechterkompetenz<br />

z.B. bei der Stellenbeset<strong>zu</strong>ng, Personalentwicklung.<br />

• Überarbeitung der Gesamtkonzeption<br />

Zehn der Befragten geben an, warum Methoden/Strategien nicht in den Alltag<br />

integriert werden konnten. Die hauptsächliche Antwortkategorie kann<br />

<strong>zu</strong>sammenfassend mit „kein Bedarf“ aus unterschiedlichen Gründen genannt<br />

werden: Gender Mainstreaming-Prinzipien sind bereits in den Alltag<br />

integriert, Geschlechtergerechtigkeit wird bereits berücksichtigt, Veränderung<br />

der Organisationsstruktur ist nicht notwendig, kein Handlungsbedarf,<br />

spezielle Fraueneinrichtung, <strong>die</strong> Realität setzt Grenzen, Thema steht nicht<br />

an, Zielgruppe sind junge Männer aus Osteuropa, <strong>die</strong> wenig Deutsch sprechen.<br />

Aus <strong>die</strong>sen Antworten kann vielleicht der Schluss gezogen werden, dass<br />

Gender Trainings, <strong>die</strong> eher breit streuen wie <strong>die</strong> von der IMMA gestalteten,<br />

bei einigen Teilnehmenden den Bedarf nicht punktgenau treffen, während<br />

andere davon in höherem Maß profitieren können.<br />

Insgesamt 22 von 24 Befragten beantworteten <strong>die</strong> Frage danach, ob <strong>die</strong><br />

Informationen aus dem Training das berufliche Handeln beeinflusst/verändert<br />

hätten. Die Hälfte davon gab an, dass <strong>die</strong> Informationen bereits bekannt<br />

waren, sie waren bereits Handlungsgrundlage z.B.: „Gender nur ein Überbegriff<br />

für Altbekanntes“; <strong>die</strong> andere Hälfte gab an, dass <strong>die</strong> Informationen<br />

das Handeln verändert beeinflusst/verändert hätten: „Angebote wurden noch<br />

mehr an unsere unterschiedlichen Zielgruppen angepasst“,„Die Reflexion hat mir unsere<br />

Organisationsstruktur verdeutlicht“, „Mädchengruppe initiiert“, „Sensibilisierung für<br />

Unterschiede und unterschiedliche Bedürfnisse“.<br />

13 der Befragten beantworteten <strong>die</strong> Frage nach der Anregung durch <strong>die</strong><br />

Selbsterfahrungselemente. Zwei gaben an, keine Anregung erhalten <strong>zu</strong> haben;<br />

eine gibt an, dass Selbsterfahrung sowieso selbstverständlicher Teil der<br />

Arbeit ist. 10 Beteiligte gaben explizit positive und ausführliche Antworten;<br />

sie schätzen insgesamt den geschärften Blick für <strong>die</strong> eigenen Denk- und<br />

Handlungsstrukturen, wie z.B. in der folgenden Aussage: „Mein eigenes Rollenverhalten<br />

unter <strong>die</strong> Lupe nehmen, Automatismen und Verallgemeinerungen, Vorurteile<br />

gegenüber ‚’Jungen’, ’Mädchen’ reflektieren“ – oder: „Bewusster <strong>die</strong> eigene Organisation<br />

unter Berücksichtigung des Gender Mainstreaming <strong>zu</strong> betrachten“. Die Selbsterfahrungselemente<br />

treffen also bei den PädagogInnen auf durchaus positive<br />

Resonanz und zwar bei Frauen wie Männern gleichermaßen.<br />

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