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Von Leuten, die auszogen, Geschlechterverhältnisse zu verändern …

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Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe<br />

Die konkreten – von der Veranstalterin erarbeiteten – Arbeitsbogen <strong>zu</strong>r<br />

Analyse der Umset<strong>zu</strong>ng von Gender Mainstreaming in der eigenen Organisation<br />

werden von der überwiegenden Mehrheit als gute Reflexionshilfe<br />

beschrieben. 11 der Befragten konnten Teile der Umset<strong>zu</strong>ngsideen realisieren,<br />

eine Befragte konnte alle Ideen realisieren, 6 der Befragten gaben an,<br />

dass sie <strong>die</strong> im Gender Training erarbeiteten Schritte <strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng in der<br />

eigenen Organisation nicht in <strong>die</strong> Realität umsetzen konnten. Als Hauptgrund<br />

dafür wurde genannt, dass es an der Bereitschaft von Leitung und/<br />

oder KollegInnen mangelte, <strong>die</strong> ebenfalls noch der Fortbildung bedürften.<br />

Als Beispiel wird genannt, dass <strong>die</strong> geplante Einrichtung von Genderzirkeln<br />

von der Einrichtungsleitung nicht gewollt und unterbunden wurde.<br />

Die von der IMMA erarbeiteten Arbeitsbögen <strong>zu</strong>r Analyse werden also<br />

insgesamt als gute Reflexionshilfe bewertet; wenn jedoch nur einzelne MitarbeiterInnen<br />

in Organisationen delegiert werden, für <strong>die</strong> Umset<strong>zu</strong>ng von<br />

Gender Mainstreaming <strong>zu</strong> sorgen und <strong>die</strong>ses vor allem von der Leitung<br />

nicht mitgetragen wird, bleibt der Nutzen von Gender Trainings auf einem<br />

geringen Niveau, wenn auch <strong>die</strong> Teilnehmenden <strong>die</strong> Anregungsfunktion der<br />

Trainings durchaus annehmen und weitertragen, wie auch aus den folgenden<br />

Antworten ersichtlich wird.<br />

Welche konkreten Aktivitäten erfolgten in der Nachfolge des Trainings<br />

<strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng von Gender Mainstreaming? Eine Analyse des Konzeptes<br />

und eine <strong>zu</strong>mindest teilweise (geplante oder realisierte) Veränderung wird<br />

von 15 der 19 Befragten angegeben, <strong>die</strong> eine Antwort auf <strong>die</strong>se Frage gaben.<br />

Ähnlich wurde eine Analyse und eine <strong>zu</strong>mindest teilweise (geplante oder<br />

realisierte) Veränderung der Angebote von 18 der 21 Befragten angegeben,<br />

<strong>die</strong> <strong>zu</strong> <strong>die</strong>ser Frage eine Antwort gaben. Eine Veränderung der Organisation<br />

wird weniger häufig angegeben, nur 5 der 16 Befragten, <strong>die</strong> hier eine Kategorie<br />

ankreuzten, planen <strong>zu</strong>mindest nach der Analyse auch eine teilweise<br />

Veränderung. Die Hartnäckigkeit und das Beharrungsvermögen von organisationalen<br />

Strukturen gegenüber Veränderungen zeigt sich in den Antworten<br />

auf <strong>die</strong>se Frage. Eine Veränderung der Organisationsstrukturen braucht<br />

vermutlich einen langen Atem und eine längerfristige, womöglich innerorganisatorische<br />

Beratung in Form eines sogenannten In-House-Trainings.<br />

Dieser Aspekt wird deutlich in der Antwort einer Teilnehmenden, <strong>die</strong> das<br />

Training als „<strong>zu</strong> sehr auf <strong>die</strong> Organisation abgehoben“ bezeichnet hat, „wo ich oft<br />

sehr beharrende Strukturen und deshalb KEINEN Einfluss der Fortbildung wahrnehme“,<br />

dagegen sieht sie durchaus „<strong>die</strong> persönliche Bereicherung bzw. den Gewinn für<br />

den/<strong>die</strong> einzelne/n TeilnehmerIn“.<br />

Weiterer Fortbildungs- und Beratungsbedarf<br />

Dennoch bewerten etwa <strong>die</strong> Hälfte der Befragten <strong>die</strong> Teilnahme an einem<br />

Training als ausreichend, <strong>die</strong> Hälfte notiert weiteren Bedarf an Fortbildung<br />

und Beratung: Gender Training für <strong>die</strong> Leitungsebene wird von der Hälfte<br />

befürwortet, Gender Training für pädagogische MitarbeiterInnen von der<br />

anderen Hälfte für sinnvoll gehalten. Für <strong>die</strong> Umset<strong>zu</strong>ng von Geschlechterreflexivität<br />

in <strong>die</strong> pädagogische Praxis scheint es dagegen keinen besonderen<br />

Bedarf an Beratung <strong>zu</strong> geben, eher ist es <strong>die</strong> Organisationsentwicklung, für<br />

<strong>die</strong> es Fortbildungsbedarf <strong>zu</strong> geben scheint. Da es hier insgesamt nur sehr<br />

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