Von Leuten, die auszogen, Geschlechterverhältnisse zu verändern â¦
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Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe<br />
ehrenamtlich Tätigen durchsetzen: „Die Implementierung von Gender<br />
Mainstreaming in zivilgesellschaftlichen Organisationen mit Mehrebenen-<br />
Strukturen und Verflechtungen von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen<br />
muss sich in den organisationstypischen demokratischen Rückkopplungsprozessen<br />
abspielen. Das erfordert von Seiten der Steuerungsgruppe bewusste<br />
Prozesse der Information, <strong>die</strong> Herstellung von Transparenz, permanente<br />
Diskussionsbereitschaft und -angebote“ (Weg 2005, S. 64).<br />
In mehreren vom DJI-Projekt geführten Interviews wie auch in Gruppendiskussionen<br />
wird u.a. problematisiert, dass, „…je weiter es dann nach unten<br />
geht und immer weiter auf <strong>die</strong> Ortsebene geht, wo es ja letztlich auch ankommen soll –<br />
da sind <strong>die</strong> Vorbehalte wesentlich größer, weil der Gedanke, sich damit <strong>zu</strong> befassen,<br />
einfach nicht so gängig ist“ – so ein Vorstandsmitglied eines großen bundesweit<br />
agierenden Trägers mit einem hohen Anteil von Ehrenamtlichen. Der Geschäftsführer<br />
eines anderen Verbandes konstatiert, dass das Thema Geschlechtergerechtigkeit<br />
zwar in der Geschäftsstelle einen hohen Stellenwert<br />
habe, im Verband insgesamt jedoch <strong>die</strong> Gleichberechtigungsforderungen<br />
der Zielgruppe seiner Organisation im Vordergrund stünden, was es äußerst<br />
schwierig mache, Akzeptanz für Gender Mainstreaming <strong>zu</strong> finden: „Es ist<br />
ganz klar, das (<strong>die</strong> Gleichberechtigungsforderungen der eigenen Zielgruppe, d.Vf.) hat für<br />
uns inhaltlich mehr Priorität als jetzt auch noch gleichzeitig sich der Herausforderung <strong>zu</strong><br />
stellen, auf Frauen- und Männergleichheit achten <strong>zu</strong> müssen. Die Chancengleichheit hat<br />
keinen sehr hohen Stellenwert in unserem Verband, sondern ist eher ein vom Geldgeber<br />
auferlegter und auch gesellschaftlich-moralischer Zwang. Das ist natürlich auch als Ziel<br />
festgeschrieben in unserem Verband, das ist klar, da kann sich ja heute gar niemand<br />
mehr wirklich ernsthaft dageben wehren, aber es ist schwierig, Rahmen- und Ergebnisziele<br />
daraus ab<strong>zu</strong>leiten und fest<strong>zu</strong>schreiben. Also da ist immer ein diffuser Widerstand oder<br />
keine große Begeisterung in den Gremien, wenn man versucht, konkrete Ziele ... <strong>zu</strong> entwickeln.<br />
Alle sagen: ‚Ja, wir sind für Gender Mainstreaming und das ist eine tolle Sache’,<br />
das ist klar, aber so richtig was dafür <strong>zu</strong> tun, das will eigentlich niemand so wirklich.<br />
Eigentlich ist das eher so ‚pflichtgemäß, symbolisch’.“<br />
Andere Prioritäten, wenig Akzeptanz, <strong>zu</strong> viele Vorbehalte – damit sind<br />
Herausforderungen des Top-Down-Prinzips genannt, mit denen unterschiedlich<br />
umgegangen wird. Einige Bundesverbände führten z.B. Meinungsumfragen<br />
durch, um heraus<strong>zu</strong>finden, wie ihre Mitglieder Gender<br />
Mainstreaming aufnehmen, welche Vorbehalte, aber auch Unterstüt<strong>zu</strong>ng es<br />
gibt. Zugleich erfüllten <strong>die</strong> Meinungsumfragen auch noch <strong>die</strong> Funktion, <strong>die</strong><br />
Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit Gender Mainstreaming an<strong>zu</strong>stoßen bzw. <strong>die</strong>ses<br />
Konzept überhaupt erst einmal bekannt <strong>zu</strong> machen.<br />
Zu der vielfach festgestellten Reserviertheit gegenüber Gender Mainstreaming<br />
auf Ebene der Mitgliedsorganisationen, insbesondere auf der Ortsebene,<br />
kommt „erschwerend“ <strong>die</strong> Autonomie der Mitgliedsverbände hin<strong>zu</strong>.<br />
Sie entspricht dem Selbstverständnis der jeweiligen Gesamtorganisationen<br />
und steht auch gar nicht <strong>zu</strong>r Disposition. Eher markiert <strong>die</strong> Unabhängigkeit<br />
der Mitgliedsverbände eine zwar nicht unüberwindbare, gleichwohl deutliche<br />
Grenze der Einflussmöglichkeiten, derer sich <strong>die</strong> Bundesstellen bewusst<br />
sind, wie aus dem folgenden Zitat des Vorsitzenden eines Dachverbandes<br />
hervorgeht: „Aus den Strukturen ergibt sich für uns auch eine der größeren Schwierigkeiten.<br />
Dieses Selbstverständnis, das wir als Arbeitsgemeinschaft haben, macht es uns<br />
unheimlich schwer, so<strong>zu</strong>sagen nach innen <strong>zu</strong> wirken. Weil alles, was sich als verbindliche<br />
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