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Von Leuten, die auszogen, Geschlechterverhältnisse zu verändern …

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Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe<br />

Natur- und Umweltschutzorganisationen, in denen viele Frauen aktiv sind,<br />

halten sich <strong>die</strong> jungen Frauen in seinem Verband, in welchem Ökologie<br />

nicht das zentrale Thema ist, offenbar deutlich <strong>zu</strong>rück, wenn es um ökologische<br />

Fragestellungen geht. Die jungen Männer sind seiner Beobachtung<br />

nach eher für eine Mitarbeit in Ökologieprojekten <strong>zu</strong> gewinnen. Erste Überlegungen,<br />

<strong>die</strong> Thematik auch für <strong>die</strong> jungen Frauen interessant <strong>zu</strong> machen,<br />

gehen dahin, ökologische Fragen <strong>zu</strong>künftig stärker und nach außen sichtbar<br />

– etwa durch <strong>die</strong> Benennung der jeweiligen Projekte – mit Fragen sozialer<br />

Gerechtigkeit <strong>zu</strong> verknüpfen. An der Stelle sieht er gute Anknüpfungspunkte<br />

für Gender Mainstreaming, wobei ihm offensichtlich <strong>zu</strong>nehmend auch<br />

klar wird, dass von ihm Handeln gefordert ist: „Also <strong>die</strong> Hoffnung wäre für mich<br />

als Ökologiereferent schon, dass es gelingen kann, Gender Mainstreaming und Ökologiefragestellungen<br />

<strong>zu</strong> verbinden und dann das Ganze interessant für Jungen und Mädchen<br />

<strong>zu</strong> machen – oder noch interessanter <strong>zu</strong> machen. Das ist sicher eine große Hoffnung und<br />

eine gewagte Aussage, weil das natürlich auch an meiner Person liegt, das ein Stück weit<br />

<strong>zu</strong> ändern. Offensichtlich ist er sich selber (noch) nicht so sicher, ob und in<br />

welchem Umfang er sich für Gender Mainstreaming einsetzen möchte.<br />

An dem Gender Training in der Bundesstelle hat der Referent teilgenommen<br />

und bewertet es als guten Einstieg, sich persönlich stärker mit der<br />

Geschlechter-Thematik <strong>zu</strong> befassen. Jedoch ist er skeptisch, was den Langzeiteffekt<br />

<strong>die</strong>ser geschlechtersensibilisierenden Maßnahme betrifft: „<strong>Von</strong> mir<br />

aus würde ich sagen, das war zwar ein interessanter Aspekt, wir haben uns intensiv<br />

einen Tag damit beschäftigt. Und das hat so <strong>die</strong> Auswirkung auf zwei Wochen, und<br />

dann fällt es eben auf der Agenda hinten runter.“ Dass Gender Mainstreaming in<br />

der Bundesstelle immer wieder präsent sei, hänge wesentlich stärker mit der<br />

dafür <strong>zu</strong>ständigen Referentin <strong>zu</strong>sammen, <strong>die</strong> sich engagiert dafür einsetze.<br />

Für ihn stellt sich daher <strong>die</strong> Frage, ob <strong>die</strong> Thematik nach deren absehbarem<br />

Weggang und dem Neu<strong>zu</strong>schnitt der Anbindung von Gender Mainstreaming<br />

an <strong>die</strong> Öffentlichkeitsarbeit weiterhin als Querschnittaufgabe aufrecht<br />

erhalten werden kann: „Und als Problem, wie das dann bei uns selber weitergehen<br />

wird, wenn <strong>die</strong> Gender-Referentin nicht mehr da ist und das im Prinzip als Anhängsel<br />

an einen Fachbereich kommt, wo es dann eben nur noch ein Teilbereich sein wird. Da<br />

bin ich schon gespannt, ob es gelingen wird, Gender Mainstreaming so in der Agenda<br />

oben <strong>zu</strong> halten.“<br />

5.3 Fazit<br />

Initiierung von Aktivitäten und Prozessen, aktive Unterstüt<strong>zu</strong>ng der Implementierung,<br />

kritische Prüfung, ambivalente Zurückhaltung und Nachdenken<br />

über Integration in konkrete Projekte und ansonsten leichte Indifferenz,<br />

<strong>die</strong>se grundsätzlichen Haltungen beschreiben <strong>die</strong> Handlungsrollen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> in<br />

der Bundesstelle des Jugendverbandes Tätigen in Be<strong>zu</strong>g auf <strong>die</strong> Umset<strong>zu</strong>ng<br />

von Gender Mainstreaming einnehmen. Die Ausführungen lassen erkennen,<br />

dass das Engagement wesentlich von zwei Personen abhängt, und zwar von<br />

der für Gender Mainstreaming <strong>zu</strong>ständigen Referentin und der Geschäftsführerin.<br />

Die drei anderen – <strong>die</strong> und der Bundesvorsitzende sowie der Ökologiereferent<br />

– unterstützen den Umset<strong>zu</strong>ngsprozess zwar (noch) nicht mit<br />

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