Von Leuten, die auszogen, Geschlechterverhältnisse zu verändern â¦
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Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe<br />
dox: Gender bezieht sich auf <strong>die</strong> soziale Konstruktion von Geschlecht und<br />
<strong>die</strong> damit einhergehende soziale Ungleichheit im Geschlechterverhältnis, <strong>die</strong><br />
es sichtbar <strong>zu</strong> machen und <strong>zu</strong> verändern gilt.<br />
2.1.3 Geschichte: Daten <strong>zu</strong>r Einführung und rechtlicher Rahmen von<br />
Gender Mainstreaming<br />
Der Beginn – 3. Weltfrauenkonferenz der Vereinten Nationen 1985 in Nairobi<br />
Das Konzept des Gender Mainstreaming entstand in den 1980er-Jahren im<br />
Zusammenwirken von internationaler Frauenbewegung und Institutionen<br />
der Entwicklungs<strong>zu</strong>sammenarbeit. <strong>Von</strong> dort fand es Eingang in den Entwicklungsfonds<br />
der Vereinten Nationen für Frauen (UNIFEM) und wird<br />
von <strong>die</strong>ser Organisation bereits seit der 3. Weltfrauenkonferenz systematisch<br />
praktiziert.<br />
Weltfrauenkonferenz 1995 in Peking<br />
Bei <strong>die</strong>ser Konferenz gelang es, Gender Mainstreaming im Abschlussdokument<br />
<strong>zu</strong> verankern und so <strong>die</strong> Mitgliedstaaten <strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong> verpflichten.<br />
Der Amsterdamer Vertrag 1999<br />
Auf EU-Ebene wurde Gender Mainstreaming 1994 vom Lenkungsausschuss<br />
für <strong>die</strong> Gleichberechtigung von Frauen und Männern im Europarat aufgegriffen<br />
und avancierte <strong>zu</strong> einem zentralen Konzept der EU-<br />
Gleichstellungspolitik. So wurde es u.a. im Rahmen der Reform der Strukturfonds<br />
der EU als Querschnittsaufgabe aufgenommen und schließlich im<br />
Amsterdamer Vertrag (01.05.1999) in rechtlich verbindlicher Form festgeschrieben,<br />
d.h. <strong>die</strong> Mitgliedsstaaten sind verpflichtet, <strong>die</strong> in Artikel 3 Abs. 2<br />
als Querschnittsaufgabe genannte Chancengleichheit in allen Politikfeldern<br />
um<strong>zu</strong>setzen.<br />
Beschluss der Bundesregierung <strong>zu</strong>r Gleichstellung 1999<br />
„Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist durchgängiges Leitprinzip<br />
und soll bei allen politischen, normgebenden und verwaltenden Maßnahmen<br />
der Bundesregierung in ihren Bereichen gefördert werden (Gender<br />
Mainstreaming)“ (§2 der Gemeinsamen Geschäftsordnung der Bundesministerien,<br />
Juli 2000).<br />
Ayazi, C. (2000): Die Umset<strong>zu</strong>ng des Genderansatzes am Beispiel der Weiterentwicklung von<br />
Entwicklungshelfern. Magisterarbeit, TU-Berlin, www.globales-lernen-in-berlin.de/<br />
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) (Hrsg.) (2002): Gender<br />
Mainstreaming. Was ist das? Berlin<br />
Callenius, C. (2002): Wenn Frauenpolitik salonfähig wird, verblasst <strong>die</strong> lila Farbe. Erfahrungen mit<br />
Gender Mainstreaming im Bereich internationaler Politik. In: Bothfeld, S./Gronbach, S./ Riedmüller,<br />
B. (Hrsg.): Gender Mainstreaming – eine Innovation in der Gleichstellungspolitik. Zwischenberichte<br />
aus der politischen Praxis. Frankfurt, S. 63–80<br />
Frey, R. (2003): Gender im Mainstreaming. Geschlechtertheorie und Praxis im internationalen<br />
Diskurs. Königstein<br />
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