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Von Leuten, die auszogen, Geschlechterverhältnisse zu verändern …

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Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe<br />

124<br />

Nebenwirkungen hatte, nämlich dass eigentlich jetzt alle sehr gut Bescheid wissen,<br />

was Gender ist. … Und das Telefon war dann einen Tag nicht besetzt. Da<br />

gab es eine Ansage: ‚Wir sind <strong>zu</strong> einem Gender Training, <strong>die</strong> Geschäftsstelle ...<br />

wir sind nicht da’ ... und ...“ In einer anderen Organisation bedauert der<br />

Geschäftsführer, dass er das Training nicht verpflichtend gemacht<br />

hat: „Ja, es war aber eigentlich ungünstig. Eigentlich hätte ich es auch verpflichtend<br />

machen müssen. Im Nachhinein denke ich, ich hätte es verpflichtend machen<br />

müssen.“, weil auf <strong>die</strong>se Art und Weise <strong>die</strong> MitarbeiterInnen, <strong>die</strong><br />

sich am wenigsten interessieren und das Thema am meisten blockieren,<br />

nicht teilgenommen haben.<br />

• Qualifikationsnachweis: „Was jetzt bei uns im Gespräch ist, dass geguckt<br />

wird, wenn neue Stellen geschaffen werden sollten und wenn neue Einstellungen<br />

sind, wird nach verschiedenen Sachen geguckt, u.a.: … ‚Haben <strong>die</strong> schon ein<br />

Gender Training gemacht?’“<br />

• Personalentwicklung/Qualifikationsgewinn, wenn man durch das<br />

Gender Training ein Zertifikat erhält: „Und wenn ich dann nicht mehr<br />

<strong>die</strong>sen Job haben sollte, dann kann ich das woanders vielleicht noch einsetzen.<br />

… Es waren natürlich zwei Leute da, <strong>die</strong> krank waren und eine war in Urlaub<br />

und der andere war auf einer anderen Fortbildung. … <strong>die</strong> haben jetzt ihr<br />

Zertifikat nicht in der Tasche … und <strong>die</strong> wollen das natürlich. Und <strong>die</strong> wurden<br />

jetzt da<strong>zu</strong> angehalten, das in anderer Form nach<strong>zu</strong>holen.“<br />

7.2.3 ExpertInnen <strong>zu</strong> ihren Trainings: Debatten in der Fachszene<br />

Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung wurde am 24./25. Juni 2004<br />

vom Projekt eine zweitägige ExpertInnentagung veranstaltet mit dem Thema:<br />

„Erfahrungen aus der Praxis der genderbezogenen Fortbildungen in der<br />

Kinder- und Jugendhilfe: Möglichkeiten und Grenzen“. 17 ausgewiesene<br />

ExpertInnen (11 Frauen, 6 Männer) im Bereich der Fortbildung von Genderkompetenzen<br />

in Deutschland debattierten durchaus kontrovers über<br />

Möglichkeiten, Grenzen, Ziele, Themen, Methoden usw.<br />

Als zentrale Frage wurde formuliert: Wie laden wir <strong>die</strong> Menschen mit ihren<br />

sehr unterschiedlichen Motivationen, <strong>die</strong> in Gender Trainings kommen<br />

oder geschickt werden, ein, sich überhaupt auf das Thema ein<strong>zu</strong>lassen, da es<br />

ja immer auch um <strong>die</strong> Verbindung von fachbezogener Qualifikation und<br />

persönlicher Lebensweise geht? Weitere grundsätzliche Fragen an Veranstaltungen<br />

wie Gender Trainings oder sonstigen Workshops <strong>zu</strong>r Entwicklung<br />

von Genderkompetenz sind:<br />

• Was bringen eintägige oder auch nur dreistündige Informationsveranstaltungen<br />

<strong>zu</strong>m Thema?<br />

• Wer nimmt an Veranstaltungen wo teil?<br />

• Wie ist das Geschlechterverhältnis in den Veranstaltungen?<br />

• Was sind <strong>die</strong> Motivationen der Teilnehmenden?<br />

• Welche Abwehrstrukturen von Männern und Frauen werden in den<br />

unterschiedlichen Settings erlebt?<br />

• Wie werden Abwehrstrukturen artikuliert, bzw. welche Aussagen erleben<br />

FortbildnerInnen als Abwehr? Wie reagieren sie darauf?<br />

• Welche Aktivitäten werden angeboten, welche Quellen gibt es, wel-

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