Von Leuten, die auszogen, Geschlechterverhältnisse zu verändern â¦
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Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe<br />
wenn <strong>die</strong> Umset<strong>zu</strong>ng in den Alltag aus welchen Gründen auch immer nicht<br />
gelingt: „Und hatten dann <strong>zu</strong>m Einstieg, das war sehr gut – so <strong>die</strong>ses Spiel Rollenwechsel.<br />
Also ich wache auf und bin eine Frau, bzw. ein Mann und gucke dann, was<br />
würde sich in meinem Leben ändern, oder woran denke ich <strong>zu</strong>erst. Und dann waren auch<br />
<strong>die</strong> kleinen banalen Dinge, dass man sich <strong>zu</strong>r Toilette anstellen muss oder so was, oder<br />
<strong>die</strong> größere Auswahl an Kleidern im Schrank oder solche Sachen. … Und dann hatten<br />
wir an konkreten Projekten <strong>die</strong> Umset<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong> deklinieren. Also wir hatten dann verschiedene<br />
Projekte hier im Verband und sagten, was wollen wir denn da konkret ändern.<br />
Und da gab´s dann Ideen, <strong>die</strong> aber nicht weiter verfolgt wurden. Wo dann auch diskutiert<br />
wurde: Ach, ist das schon alles? Oder müsste es nicht noch einen Schritt weitergehen,<br />
also wo sich <strong>die</strong> Gruppe dann insgesamt auch noch mal ausgetauscht hat.“<br />
Die Gefahr ist, ein einmaliges Gender Training als ausreichende Implementierung<br />
von Gender Mainstreaming an<strong>zu</strong>sehen, und das Thema im Alltag<br />
wieder herunterfallen <strong>zu</strong> lassen: „Also als Auftakt fand ich das sehr gut, so in<br />
einer neuen Konstellation neue Erfahrungen mit Gender Mainstreaming <strong>zu</strong> machen. …<br />
Aber der Umgang, da würde ich sagen, das Gendertraining an sich hat wenig bewirkt.<br />
Auch von mir aus würde ich sagen, das war zwar ein interessanter Aspekt, wir haben<br />
uns intensiv einen Tag damit beschäftigt, und das hat so <strong>die</strong> Auswirkung auf zwei Wochen<br />
und dann fällt es eben auf der Agenda hinten runter.“<br />
Aber selbst wenn ein Training nicht als etwas dargestellt wird, was besondere<br />
neue Einsichten geliefert hat, so wird der Nutzen für <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />
im Team dennoch herausgestellt: „Also so ein Training, gerade in so<br />
einem Team, das sowieso <strong>zu</strong>sammenarbeitet, bietet, glaube ich, vielen <strong>die</strong> Chance, mal auf<br />
<strong>die</strong>ser Metaebene Dinge ins Wort <strong>zu</strong> bringen, oder Wahrnehmungen transparent <strong>zu</strong><br />
machen, Einschät<strong>zu</strong>ngen, vielleicht auch in so einem Schonraum, vielleicht auch mal<br />
auf<strong>zu</strong>decken, wo Verhalten von Männern und Frauen als solches auch eine Rolle spielt<br />
im Miteinander. Und da kann es sicherlich auch noch mal eine korrigierende Wirkung<br />
oder eine Wirkung haben, dass es einfach <strong>die</strong> Sensibilität steigert – ich glaube schon, dass<br />
es da sinnvoll ist. Aber ein einschlagendes Erlebnis war es nicht, nee. Wobei ich eben<br />
auch sagen würde, es ist für mich persönlich jetzt nicht das Megathema. Also es ist schon<br />
ein Thema, es ist auch irgendwie präsent. Es gibt auch Situationen, in Familie oder<br />
Beziehung, wo so was mehr eine Rolle spielt, aber es ist für mich eben auch im beruflichen<br />
Alltag eben nicht das dominierende Thema, oder <strong>die</strong> dominierende Folie, unter der ich<br />
gucke, wie Zusammenarbeit läuft.“<br />
Sinnvoll scheint es vor allem, wenn innerhalb einer Organisation alle Mitarbeitenden,<br />
auch <strong>die</strong> in der Verwaltung, am Training teilnehmen: „Und der<br />
positive Rausch den ich jetzt habe, ... in Be<strong>zu</strong>g auf Gender Mainstreaming ist, dass ich<br />
den <strong>Leuten</strong>, wenn sie fragen: ’Ja, was ist denn mit dem Gender?’, dass ich denen tatsächlich<br />
eine Antwort geben kann und eine vernünftige Antwort und eine befriedigende Antwort.<br />
Und dass nach dem Gender Training das auch <strong>die</strong> ganze Förderabteilung kann,<br />
das finde ich auch sehr befriedigend. Also es gab nur positives Feedback, auch von den<br />
Frauen aus der Buchhaltung; weil wir ja auch, wenn wir Gelder vergeben aus der Förderabteilung,<br />
da muss ja auch Gender implementiert sein. Das bedeutet, wenn wir eine<br />
Sit<strong>zu</strong>ng machen, dann müssen wir auf den Genderaspekt achten und dementsprechend ist<br />
<strong>die</strong> Buchhaltung da immer in irgendeiner Form damit konfrontiert. Auch <strong>die</strong> Leute in<br />
der Personalabteilung müssen wissen, was es bedeutet, wenn es z.B. um Personaleinstellungen<br />
geht.“ Vor dem Training – so <strong>die</strong>se Protagonistin der Umset<strong>zu</strong>ng von<br />
GM in ihrer Organisation – gab es eher Widerstände: „Da war das eher so: Oh<br />
Mensch, immer <strong>die</strong>ses Gender. Warum müssen wir das immer machen?“<br />
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