Von Leuten, die auszogen, Geschlechterverhältnisse zu verändern â¦
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Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe<br />
eine Sensibilisierung für Gender auch erreichen“ – so <strong>die</strong> Aussage einer Geschäftsführerin<br />
eines bundesweit agierenden Jugendverbandes.<br />
Gender Trainings haben dementsprechend eine doppelte Zielset<strong>zu</strong>ng:<br />
• Reflexive Komponente: Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung,<br />
Selbst-Reflexion von Gender-Mustern; Gender als Kategorie wird<br />
problematisiert<br />
• Instrumentelle Komponente: Fähigkeit, z.B. Gender-Analysen in<br />
den Organisationen durch<strong>zu</strong>führen (nach Frey 2003, S. 126)<br />
Sie sollen also:<br />
• Definitionen und Konzepte transparent machen;<br />
• Umset<strong>zu</strong>ng von Gender-Ansätzen aufzeigen (Anwendung von Instrumentarien<br />
wie z.B. Gender-Analysen);<br />
• Sensibilisierung für bestehende Geschlechter-Verhältnisse und deren<br />
kritische Reflexion anstoßen (kritische Reflexion eigener Werte- und<br />
Wahrnehmungsmuster, Befassung mit Konstruktionsprozessen von<br />
Gender sowie dem jeweiligen kulturspezifischen und damit wandelbaren<br />
Gender-Kontext) (nach Frey 2003).<br />
Eine für <strong>die</strong> Umset<strong>zu</strong>ng von Gender Mainstreaming in ihrer Organisation<br />
Zuständige formulierte folgendermaßen: „Also es müsste wirklich mal ein<br />
Gender Training oder <strong>zu</strong>mindest so Material aufgearbeitet werden, um einfach<br />
mal <strong>die</strong> Herren und Damen für <strong>die</strong>ses Thema <strong>zu</strong> sensibilisieren, damit<br />
etwas vorwärts geht. … Ansonsten würde ich den Prozess bei uns als stagnierend<br />
einschätzen, weil eben <strong>die</strong> Männer, jetzt sage ich mal, es sind vorwiegend<br />
Männer, <strong>die</strong> in <strong>die</strong>sen Abteilungsleiterebenen sitzen, … selbst <strong>die</strong><br />
jungen Männer, schon so argumentieren: ’Ja kommt mir nicht mit so einem<br />
Frauenscheiß, ja?’ … Letztes Jahr hatten wir so eine Stadteilrunde, wo ich<br />
auch dabei war und dann eben in den Pausengesprächen solche Begriffe<br />
fielen. Die einfach auch nicht bereit sind oder aus Unkenntnis auch nicht<br />
bereit sind, sich auf solche Prozesse ein<strong>zu</strong>lassen“.<br />
Eine ehrenamtlich engagiertes Mitglied eines großen Verbandes sieht <strong>die</strong><br />
Notwendigkeit der Entwicklung von Genderkompetenz in einem stark<br />
männlich strukturierten Verband vor allem auch dann, wenn jemand auf der<br />
hauptamtlichen Ebene aufgrund seiner Position <strong>die</strong> Zuständigkeit für das<br />
Thema erhält, der sich damit noch überhaupt nicht beschäftigt hat und den<br />
es eigentlich nicht interessiert: „Hier habe ich das erste Mal <strong>die</strong> hauptamtliche<br />
Anbindung an <strong>die</strong> Geschäftsleitung. Also der persönliche Referent der Geschäftsleitung<br />
hat das Genderthema jetzt unter sich. Der soll gemeinsam mit mir Konzepte für einzelne<br />
Projekte entwickeln, was für mich im Augenblick ein bisschen schwierig ist, weil das<br />
jemand ist, der von Gender überhaupt wenig weiß. Also da fehlt einfach Gendertraining,<br />
Genderkompetenzen, und das ist etwas schwierig im Augenblick.“<br />
Ergebnisse der schriftlichen Befragung des DJI-Projektes <strong>zu</strong>r Teilnahme an Fortbildungen<br />
<strong>zu</strong>r Entwicklung von Genderkompetenz (siehe da<strong>zu</strong> Teilbericht II)<br />
Insgesamt 66 Befragte – also fast <strong>die</strong> Hälfte unseres Samples – geben an,<br />
dass Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter aus ihrer Organisation bereits an<br />
einem Gender Training teilgenommen haben; weitere 32 planen den Anga-<br />
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